US-Verteidigungsminister: Keine Hinweise auf Uran-Verlagerung im Iran

Das Weiße Haus hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach der Iran sein hoch angereichertes Uran vor den US-Angriffen auf seine Atomanlagen verlagert haben könnte. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagt, es gibt keine Hinweise darauf. „Mir sind keine Informationen bekannt, die darauf hindeuten, dass etwas nicht an seinem vorgesehenen Ort war oder bewegt wurde,“ erklärte er laut „Reuters". 

Satellitenbilder zeigen ungewöhnliche Aktivitäten

Nach den Angriffen verwiesen Experten auf Satellitenbilder, die „ungewöhnliche Aktivitäten“ mit einer langen Fahrzeugreihe vor dem Eingang zu Fordo zeigen und warnten, dass der Iran vermutlich einen Vorrat an Uran am frühen Sonntagmorgen aus Fordo entfernt hat. Zudem bestätigte eine hochrangige iranische Quelle , dass bis zu 60 Prozent angereicherten Urans bereits vor den US-Angriffen an einen geheimen Ort gebracht wurde. Hegseth bestritt jedoch die Behauptungen und beschuldigte die Medien, den Erfolg der US-Angriffe auf Irans Atomprogramm herunterzuspielen. 

U.S.-Verteidigungsminister Pete Hegseth und General Dan Caine informieren auf einer Pressekonferenz im Pentagon am 26. Juni 2025 über die Angriffe auf drei iranische Nuklearanlagen. Im Hintergrund ist ein Poster der Fordow Fuel Enrichment Plant zu sehen.
U.S.-Verteidigungsminister Pete Hegseth und General Dan Caine informieren auf einer Pressekonferenz im Pentagon am 26. Juni 2025 über die Angriffe auf drei iranische Nuklearanlagen. Im Hintergrund ist ein Poster der Fordow Fuel Enrichment Plant zu sehen. Andrew Harnik/Getty Images

US-Präsident beteuert Zerstörung der iranischen Atomanlagen

US-Medien hatten am Dienstag unter Berufung auf einen vorläufigen US-Geheimdienstbericht berichtet, die Angriffe hätten das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen und die iranischen Zentrifugen sowie die Vorräte an angereichertem Uran seien nicht vollständig zerstört. Nur die Zugänge zu einigen Anlagen wurden demnach versperrt, ohne dass unterirdische Gebäude zerstört wurden. 

Der US-Präsident Donald Trump versicherte am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag erneut, die iranischen Atomanlagen seien „vollständig" zerstört worden. 

Schwierigkeiten bei der Überprüfung der Uranvorräte

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, äußerte sich am Mittwoch ebenfalls zu den offenen Fragen. Die IAEA könne die Uranvorräte seit Beginn der Kampfhandlungen nicht mehr überprüfen, sagte Grossi. 

Nach Einschätzung der UN-Atomaufsichtsbehörde besitzt der Iran rund 408 Kilogramm auf 60 Prozent angereichertes Uran. Ihre Mitarbeiter hatten diese Vorräte zuletzt am 10. Juni inspiziert – drei Tage vor Beginn der israelischen Angriffe. Weiter angereichert auf 90 Prozent, würde dieses Material für mindestens neun Atombomben reichen.