Letzte Rede von Baerbock! Da loben sie sogar ihre schärfsten Gegner
Noch vor wenigen Monaten war Annalena Baerbock in aller Munde. Vor der Bundestagswahl und bevor die neue Regierung ihre Arbeit aufnahm noch als Bundesaußenministerin, danach durch ihren Jobwechsel nach New York. Dort wird die 44-Jährige ab September die Generalversammlung der Vereinten Nationen leiten - eine durchaus umstrittene Entscheidung. Eigentlich war nämlich jemand anderes für diesen Job vorgesehen.
Gemessen daran scheidet Baerbock nach zwölf Jahren heimlich, still und leise aus dem Bundestag aus. Dort wird sie am Freitag ihre letzte Rede halten - als Rednerin für ihre Fraktion bei einem durchaus brisanten Thema. Es geht um die Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen, den sogenannten NGOs. Der Antrag zur Debatte (ab 10.10 Uhr im Liveticker von FOCUS online) stammt von der AfD, Baerbock wird als einzige Grüne dazu sprechen und hat etwa zehn Minuten Redezeit zur Verfügung.
CDU-Mann Kiesewetter über Baerbock: Wird ein außenpolitisches Erbe hinterlassen
Zuvor wird die scheidende Ex-Ministerin aber von allen Seiten gelobt - auch von solchen, die sie zuvor kritisch sahen. "Baerbock hat wesentliche Akzente gesetzt und ein Umdenken in der bisher sozialdemokratisch geprägten Außen- und Sicherheitspolitik bewirkt, das Soft und Hard Power kombiniert zu Smart Power vereint", sagt beispielsweise CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter - ein Kollege, der die Grüne in ihrer Zeit als Außenministerin durchaus öfter kritisiert hatte.
Er ist sogar davon überzeugt, dass Baerbock ein außenpolitisches Erbe hinterlasse: "Auf jeden Fall wird außenpolitisch ihre Aussage bleiben, dass Diplomatie nur wirksam wird, wenn sie mit Härte verbunden ist", so Kiesewetter via "Tagesspiegel".
Sogar einer von Baerbocks schärfsten Kritikern lobt sie zum Abschied
Lob kommt auch von einem ihrer schärfsten Kritiker, dem SPD-Politiker Ralf Stegner. "Wir waren nicht in jedem Punkt einer Meinung, aber Annalena Baerbock hat in einer Zeit schwierigster internationaler Krisen und Kriege mit großem Engagement und Leidenschaft das Auswärtige Amt geführt", sagt der Parteilinke dem "Tagesspiegel". Er wünsche Baerbock "von Herzen" alles Gute für ihre neue Aufgabe bei den Vereinten Nationen.
Natürlich dürfen auch freundliche Worte von ihrem langjährigen Weggefährten an der Grünen-Spitze nicht fehlen: Von Robert Habeck. "Wenn ich nur ein Wort wählen müsste, dass Annalena beschreibt, dann wäre es Furchtlosigkeit. Und in einer Welt voll Angst brauchen wir die."