Inklusion und Herzlichkeit waren ihr wichtig: Trauer um Anja Mroß

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Trauer an der Grundschule in Altenstadt: Schulleiterin Anja Mroß ist im Alter von 53 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben

Altenstadt – Ein wunderschöner Regenbogen strahlte am Freitagmorgen um 7.45 Uhr zu Unterrichtsbeginn über der Altenstadter Grundschule. „Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke“, sagt Sigune Echter, die stellvertretende Schulleitung. Wer die Grüße aus dem Himmel gesendet hat, liegt auf der Hand: Schulleiterin Anja Mroß ist mit nur 53 Jahren vor einigen Tagen an schwerer Krankheit verstorben.

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Mit lebenslustiger Art alle begeistert

„Es war ein langer Weg, den wir mit ihr gegangen sind, und wir wussten, dass der Moment irgendwann kommen wird“, so Echter. Zurück bleiben nun vor allem die schönen Erinnerungen und große Dankbarkeit der Verstorbenen gegenüber. „Mit ihrer Arbeit hat Frau Mroß nicht nur Samen gesät, sondern echte Pflänzchen erschaffen, die nun gedeihen.“

Gemeint ist damit vor allem Mroß‘s Engagement für die Auszeichnung der Schule als Inklusions-Einrichtung. Dieser Weg begann schon vor vielen Jahren mit ihrer Tätigkeit als Lehrerin an der Pollinger Schule.

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„Sie ist allen Menschen immer wertschätzend und offen gegenübergetreten“, sagt Echtler weiter. Egal ob Menschen mit sichtbarer oder nicht-sichtbarer Beeinträchtigung, Kollegen, Eltern und Kindern – Mroß habe stets ein offenes Ohr gehabt und habe mit ihrer herzlichen und lebenslustigen Art begeistert. „Es verging kein Tag, an dem sie nicht jedem gezeigt hat: Es ist gut, dass du da bist.“

Steine bemalt und Raum zum Erzählen

Vor 13 Jahren übernahm Mroß die Schulleitung in Altenstadt. War sie zunächst auch Klassleitung in den dritten und vierten Klassen, konzentrierte sie sich später ganz auf die Leitung und trieb den Inklusionsgedanken weiter voran. Zeitweise führte Mross nebenzu auch noch die Grundschule Schwabsoien/Schwabbruck und zeigte sich auf Landkreis- und Regierungs-Ebene aktiv.

Als die Schüler vom Tod der geliebten Schulleitung erfuhren, legten die Lehrkräfte vor allem den Fokus auf das Positive, denn das war es, was Mross vorgelebt hatte: So wurden Steine bemalt, und es gab Raum zum Erzählen und Reden. In der Aula wurde ein liebevolles Plätzchen errichtet, an dem die Basteleien der Kinder ausgestellt sind. Sie sollen an die Verstorbene erinnern.

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„Der Alltag gibt den Kindern auch in dieser schweren Zeit Sicherheit“, betont die stellvertretende Altenstadter Schulleiterin. „Sie dürfen lachen und flitzen, denn das ist es, was Frau Mroß gewollt hätte“, betont Echter weiter.

Und so bleibt die Lehrerin und der Mensch Anja Mroß auch nach ihrem Tod ein leuchtendes Vorbild für viele Altenstadter. Mal sehen, wann sie den nächsten Regenbogen über ihrer ehemaligen Wirkungsstätte erstrahlen lässt.

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