Arbeiten an der Gas-Bohrstelle in Reichling haben begonnen
Die Bagger sind in Reichling angerückt, „Greenpeace“ protestiert weiter
Reichling – Der Bagger ist angerückt: An der Bohrstelle in Reichling haben die Arbeiten für die Erdgas-Probebohrung begonnen. Mit einem großen Bagger hat das Unternehmen „Genexco Gas“ damit angefangen, den Bohrkeller auszuheben.
Während zwei große Muldenkipper den Aushub abtransportierten, positionierten sich am Mittwoch auch schon die ersten Demonstranten nahe der Baustelle: Marvin Lüben, Saskia Reinbeck und Georg Thanscheidt von „Greenpeace“ machten mit Bannern ihren Unmut über den Beginn der Arbeiten deutlich.
„Die wollen das Ding jetzt durchdrücken, obwohl der Widerstand gewachsen ist“, beschwerten sich Reinbeck und Lüben. „Es ging sehr schnell jetzt“, stellten sie fest. Kaum sei das Trinkwassernotfallkonzept genehmigt worden, habe das Unternehmen auch schon mit den Arbeiten angefangen – die Firma wolle „keine Zeit verlieren“.
Die Bohrung selbst soll nach Angaben des Unternehmens aber erst Anfang 2025 starten. Der Aufbau des Bohrturms für die Erkundungsbohrung ist für das erste Quartal 2025 anvisiert, wie auf der Projekt-Homepage veröffentlicht wird.
Der Aufbau des Bohrturms Anfang nächsten Jahres soll rund eine Woche dauern, wie auf der Projekt-Homepage zu lesen ist. Die Erkundungsbohrung selbst soll etwa vier Wochen dauern und wird laut Betreiber vom Bergamt Südbayern beaufsichtigt und laufend kontrolliert. Anschließend soll der Bohrturm direkt wieder abgebaut werden.
Bohrung erst Anfang 2025
Gegen das Vorhaben gibt es wie berichtet starke Bedenken von Bürgern und Umweltverbänden. Sie fürchten Risiken – nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zur Trinkwasserquelle des Ortsteils Reichling an der Bachrunzel.
Der Betreiber erklärt dazu auf der Projekt-Homepage: „Das technische Konzept unseres Projektes basiert auf der Nutzung der stillgelegten und verfüllten Bohrung K1. In das ‚alte‘ Bohrloch, das im Jahr 1985 komplett mit Zement verfüllt wurde, werden wir neue Metallrohre einführen und so eine existierende Tiefbohrung nutzen, die nach allen Seiten abgedichtet ist.“ Mehrere Rohre ineinander würden „für einen umfassenden Schutz des Gesteins sowie des Grundwassers“ sorgen und „eine komplette Abschirmung der Bohrung vom Trinkwasser“ garantieren.
Dennoch bleiben bei vielen Bürgern und Umweltschutzverbänden Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken und Schäden.