Großeinsatz mit Spezialeinheit in Au: 26-Jähriger legt Feuer, greift Löschkräfte an und flieht vor Polizei

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Großeinsatz mit Spezialeinheit in Oberbayern: Mann legt Feuer, greift Löschkräfte an und flieht vor Polizei

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Zügig gelöscht hat die Feuerwehr Au das Feuer, das ein Brandstifter in einem Haus an der Rennbahnstraße in der Hallertau-Gemeinde gelegt hatte. © hel

Für große Aufregung – auch in sozialen Medien – sorgte jetzt ein Großeinsatz in Au/Hallertau. Was als „Brand“-Meldung seinen Anfang nahm, endete mit einer Festnahme.

Au/Hallertau – Als die Feuerwehr am Samstag gegen 15.30 Uhr zu einem Brand in einer Arbeiterunterkunft an der Rennbahnstraße in Au/Hallertau alarmiert wurde, ahnte noch niemand, welche Wendung dieser Einsatz nehmen würde. Als die Einsatzkräfte das Gebäude, aus dem Rauch drang, betraten, sahen sie ein Lagerfeuer in einem Heizraum brennen, wie Sebastian Brendel, Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Freising, auf FT-Nachfrage berichtete.

Wenig später erblickten sie den mutmaßlichen Brandstifter, der in einem Nebenraum auf die Einsatzkräfte gewartet habe, so Brendel. Mit Blick auf das Feuer und den Rauch versuchten die Kameraden, den Mann zu viert ins Freie zu tragen. Doch dies gestaltete sich äußerst schwierig: „Der Mann war sehr renitent“, berichtete Brendel. „Er hat um sich geschlagen, getreten und Gegenstände geworfen.“ Weil er „massiv tätlich geworden“ sei, haben die Einsatzkräfte den Mann schließlich laufen lassen.

Wilde Fahrt durch die Hallertau – Täter verschanzt sich

„In der Folge flüchtete er zuerst zu Fuß zu seinem Elternhaus und von dort aus weiter mit einem grauen Audi A2. Auf der Fahrt von Au über Attenkirchen und Aiglsdorf zurück nach Au – von zirka 16.30 bis 17 Uhr – kam es durch das rücksichtslose Verhalten des Tatverdächtigen zu mehreren Verkehrsstraftaten“, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Die Polizeiinspektion Moosburg bittet Zeugen und eventuell Geschädigte, sich unter der Telefonnummer (0 87 61) 3 01 80 zu melden.

Zuletzt verschanzte sich der 26-jährige Deutsche im Haus seiner Eltern. „Aufgrund der Gefahrenlage wurden Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Spezialeinheiten (PI SE) hinzugezogen. Diese nahmen den Tatverdächtigen unverletzt fest. Da er weiter Widerstand leistete und sich offensichtlich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurde er in eine psychiatrische Klinik in Taufkirchen eingewiesen“, heißt es im Polizeibericht weiter.

Waffen gefunden – Aufmerksamer Zeuge reagiert blitzschnell

Bei einer anschließenden durch die Staatsanwaltschaft Landshut angeordneten Hausdurchsuchung konnten laut Polizei „diverse Waffen, unter anderem eine Armbrust, sichergestellt werden“. Gegen den Mann wurden neben des Verdachts der vorsätzlichen schweren Brandstiftung, Waffen- und Verkehrsdelikten auch Ermittlungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Aufmerksamer Zeuge alarmiert Feuerwehr

Dass es zu keinem größeren Brand in der Arbeiterunterkunft gekommen ist, ist einem aufmerksamen Zeugen zu verdanken, der den Tatverdächtigten dabei beobachtet hatte, wie er das Lagerfeuer entzündete. Er alarmierte sofort die Feuerwehr, die den Brand zügig löschen und damit Schlimmeres verhindern konnte. Den entstandenen Sachschaden kann die Polizei noch nicht beziffern.

Wilde Spekulationen auf Facebook und Co.

Während der Einsatz in vollem Gang war, wurde in den sozialen Medien wie Facebook eifrig spekuliert – von einer wilden Verfolgungsjagd bis nach Langenbach, Hubschrauber-Einsatz und einem Pkw im Graben war zu lesen. Zwar stimmt es, dass am Samstagnachmittag bei Langenbach ein Hubschrauber im Einsatz war, allerdings hatte dies einen anderen Grund: Ein 27-jähriger Mann wurde bei Baumfällarbeiten nahe den Bahngleisen zwischen Haag und Langenbach schwer verletzt und musste mit dem Hubschrauber ins Uniklinikum Regensburg geflogen werden. Beide Einsätze hatten somit nichts miteinander zu tun.

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