Neben Streik: „IT-Chaos“ bei der Deutschen Bahn sorgt offenbar für Unmut – auch beim Vorstand

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Neue Streiks der GDL könnten bei der Deutschen Bahn drohen. Doch das Eisenbahnunternehmen beschäftigt noch ein weiteres Problem, wie Insider berichten.

Berlin – Die Sorge vor weiteren Tarif-Streiks bei der Deutschen Bahn wächst. Doch wie sich herausstellt, sorgen nicht nur Tarifverhandlungen für Chaos bei der Deutschen Bahn. Interne Dokumente zeigen einen besorgniserregend der Zustand der Bahn-IT ist. Demnach kämpft die Deutsche Bahn offenbar mit hohen Kosten für IT-Systeme. Das berichtet Business Insider unter Berufung auf Interna.

Neben Streik: Deutsche Bahn kämpft wohl mit Chaos bei IT

Die Deutsche Bahn unterhält laut dem Online-Portal derzeit 3700 unterschiedliche IT-Systeme, die nicht kompatibel sind. Die Kosten für Betrieb, Instandhaltung, Entwicklung und Beratung betrugen im Jahr 2023 1,5 Milliarden Euro. Hochrangige Bahn-Insider sprachen angesichts dieses Zustandes von einem „IT-Chaos.“ 

Auch Vorstände der Bahn sind über das IT-Chaos im Konzern erbost. In einer Vorstandsvorlage sagen die Bahnchefs: „Dezentrale, veraltete, uneinheitliche Do-it-yourself-IT“. Laut Business Insider sind vor allem Beratungsunternehmen wie PwC oder Cap Gemini im IT-Bereich mandatiert. Große Teile der Beratungsarbeit werden außerdem von der DB-Tochter DB-Systel übernommen.

Zahlreiche Reisende warten auf einem vollen Bahnsteig am Hauptbahnhof auf ihren Zug
Nicht nur ein möglicher Streik sorgt für Chaos bei der Deutschen Bahn. © Christian Charisius/dpa

Herausforderungen bei IT-Struktur: Einfluss auf KI-Ziele der Deutschen Bahn?

Die Zahlen könnten auf die enormen Herausforderungen der Deutschen Bahn im Bereich der Informationstechnologie hindeuten. Es stellt sich die Frage, inwieweit diese eine Hürde für die Projektziele der Künstlichen Intelligenz darstellen. Die Deutsche Bahn hat begonnen, KI bereits in mehreren Projekten einzusetzen – wie bei der intelligenten Steuerung des S-Bahnverkehrs. Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung eines KI-gestützten Tools, welches, den optimalen Wartungszeitpunkt von Fahrzeugteilen verlässlich vorhersagen soll.

Doch ein größeres Problem dürfte ein möglicher GDL-Streik sein. Die Bahn hatte am Donnerstag (29. Februar) erklärt, die GDL habe die noch bis Sonntag angesetzten Tarifgespräche vorzeitig platzen lassen. Die Lokführergewerkschaft will am Montag (4. März) über die aktuelle Lage im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn informieren und kündigte für 11.00 Uhr eine Pressekonferenz in Berlin an.

Droht neuer Streik? GDL will über Tarifkonflikt bei der Bahn informieren

Das Eisenbahnunternehmen warf der GDL vor, „dogmatisch“ auf ihrer Forderung zu beharren, die Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren, und zu keinerlei Kompromissen bereit zu sein. Die GDL betonte, sie wolle sich inhaltlich zu den Gesprächen noch nicht äußern; anders als die Deutsche Bahn halte sie sich an das vereinbarte Stillschweigen bis Sonntag.

Seit Monaten ringen die GDL und Deutsche Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Streitpunkt ist dabei die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine erste Verhandlungsphase im November 2023 hatte die GDL bereits für gescheitert erklärt und daraufhin nach einer Urabstimmung zu zwei längeren Streiks aufgerufen. (bohy mit Agenturen)

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