2026 wird ein hartes Jahr: Großbaustelle in der Miesbacher Straße rollt auf Holzkirchen zu

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. Holzkirchen

Kommentare

2026 wird hier dicht gemacht: Die Miesbacher Straße, eine der Hauptschlagadern für den Verkehr in Holzkirchen, wird ausgebaut. Die Großbaustelle erfordert eine Vollsperrung. © Stefan Schweihofer

Auf Holzkirchen rollt die nächste Großbaustelle zu: Im Frühjahr 2026 soll der Ausbau der Miesbacher Straße beginnen. Die Verkehrs-Hauptschlagader wird voraussichtlich eine volle Bausaison dicht sein.

Holzkirchen – 11 000 Fahrzeuge rattern täglich über die Miesbacher Straße in Holzkirchen. Das hat über Jahrzehnte Spuren hinterlassen. 2026 soll die B13 auf 580 Metern zwischen Rewe-Kreuzung und Aral-Tankstelle durch das Staatliche Bauamt endlich hergerichtet werden. Die Marktgemeinde will in einem Aufwasch die Situation für Fußgänger und Radfahrer sicherer gestalten und hat dazu die Federführung in der Planung übernommen. Am Dienstagabend stellten Ineke Gonschorek und Tobias Nöhrig vom beauftragten Planungsbüro SAK aus Traunstein dem Gemeinderat nun die nähere Entwurfsplanung für das Großprojekt vor, die das Gremium einstimmig absegnete.

Projekt wird teurer als gedacht

Der Blick in den Untergrund förderte schlechte Nachrichten zutage: Mit einer Sanierung ist es bei der Miesbacher Straße nicht getan, erklärte Gonschorek. Der Abschnitt der B13 muss samt Unterbau bis in 80 Zentimeter Tiefe im Vollausbau erneuert werden. Hinzu kommt, dass der Abraum problematischer ist als gedacht, die Entsorgung wird damit teurer. Der Staat wird also tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Kosten werden nun auf 3,438 Millionen Euro geschätzt, berichtete Bürgermeister Christoph Schmid (CSU). Das Staatliche Bauamt trage davon rund 2,5 Millionen.

Weil die Marktgemeinde am Straßenbau finanziell nicht beteiligt ist, dürfte es für sie bei einer Investition von rund einer Million Euro bleiben. Die steckt sie, wie Robert Wiechmann (Grüne) betonte, trotz angespannter Haushaltslage in die Verbesserung der Situation für die „schwächsten Verkehrsteilnehmer“ – so gut es die Bebauung entlang der Miesbacher Straße zulässt.

Breiter Geh- und Radweg nördlich der Fahrbahn

Zwischen Hilpoltsteiner- und Abt-Kaspar-Straße wird die Bundesstraße leicht verschwenkt, um an der Nordseite Platz zu schaffen für einen gemeinsamen Rad- und Fußweg mit drei Metern Breite. Der schmale Gehweg an der Südflanke der Miesbacher Straße muss dafür weichen. Um die Überquerung der viel befahrenen Straße zu erleichtern, wird östlich der Einmündung der Abt-Kaspar-Straße eine Verkehrsinsel gebaut.

Im westlichen Bereich bleibt es bei beidseitigen Gehwegen. An der Keuzung Rewe/Kriege-Eck wird die Ampelanlage erneuert. In der Einmündung der Tegernseer Straße, die weiter in Richtung Marktplatz führt, entfallen künftig die Rechtsabbiegespur und die Verkehrsinsel. Auch die Entwässerung wird aufwendig ertüchtigt, samt Reinigungsanlage und einem Sickerbecken gegenüber der Aral-Tankstelle, das eingegrünt wird.

An Vollsperrung führt kein Weg vorbei

Die Baumaßnahme werde auf jeden Fall eine volle Bausaison in Anspruch nehmen, erklärten die Ingenieure. „Wir werden pünktlichst Mitte März beginnen und schauen, dass wir in einem Jahr durchkommen“, so Nöhrig. Zwar wird der genaue Ablauf erst noch ausgearbeitet. Klar ist aber, dass andere Gewerke die Gelegenheit gleich nutzen: Neue Leitungen für Fernwärme, Wasser und Abwasser sowie Glasfaser werden im Zuge der Bauarbeiten gleich mit verlegt. „Zu optimistisch würde ich da mit der Bauzeit nicht reingehen“, warnte Nöhrig daher. Die Arbeiten müssten unter abschnittsweiser Vollsperrung erfolgen, um keine Zeit zu verlieren, aber auch wegen zunehmend verschärfter Vorschriften: „Auf dem Papier kommt regelmäßig raus, dass eine Baustelle gar nicht möglich wäre“, merkte Nöhrig an. Man schneide hier eine Hauptverkehrsader ab. Dafür sollte die Straße dann aber auch 30, 40 Jahre halten.

Während die Pläne an sich im Gemeinderat Gefallen fanden, sorgt die lange Bauzeit für Sorgen. „Wenn die Tankstelle ein ganzes Jahr vom Verkehr abgeschnitten ist, ist die Frage, ob wir danach einen Gewerbesteuerzahler weniger haben“, sagte Michael Wohlschläger (CSU). So weit soll es nicht kommen, erklärte Nöhrig: Man könne baulich Vorkehrungen treffen, damit die Tankstelle von einer Seite aus anfahrbar bleibe. „Wir wollen keinen aushungern.“

„Es ist keine Landshuter Allee – uns bleibt nichts anderes übrig als eine Vollsperrung“, meinte Martin Taubenberger (FW). „Das wird ein hartes Jahr“, prophezeite auch Simon Ammer (SPD), „aber die Komplettsanierung ist am Ende vielleicht sogar das kleinere Übel für den Verkehr in Holzkirchen, als wenn alles der Reihe nach kommen würde.“

Auch interessant

Kommentare