Mehr Platz für Radler und Fußgänger: Sanierung der Miesbacher Straße könnte 2026 stattfinden

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Rissig und verschlissen: Die Miesbacher Straße soll im Zuge der Sanierung auch einen breiteren Geh- und Radweg bekommen. Straßenbauamt und Marktgemeinde Holzkirchen wollen hier gemeinsam anpacken. © Stefan Schweihofer

Der Asphalt ist rumpelig, der Bürgersteig schmal, ein Radweg fehlt: Bei der überfälligen Sanierung der Miesbacher Straße (B 13) in Holzkirchen will die Gemeinde mit dem Straßenbauamt dafür sorgen, dass Fußgänger und Radler mehr Platz bekommen. Umgesetzt wird die Sanierung, die mit längeren Verkehrsbehinderungen verbunden sein wird, wohl erst 2026.

Holzkirchen – Tausende Autos und Lkw sind tagtäglich auf der Miesbacher Straße unterwegs. Die Ortsdurchfahrt zwischen der Aral-Tankstelle und dem „Kriege-Eck“ (Einmündung der Tegernseer Straße) ist Teil der B 13 und entsprechend belastet – zum Leidwesen der Anwohner und des Fahrbahnbelags. Das Staatliche Bauamt Rosenheim (Straßenbauamt) hat diese 500 Meter lange schon oben auf der Prioritätenliste, das Budget dafür ist im „Koordiniertem Erhaltungs- und Bauprogramm“ (KEB) hinterlegt. Allerdings fehlt der Behörde das Personal für die Vorplanung – und hier kommt die Marktgemeinde ins Spiel.

Das Rathaus sieht eine Chance, an dieser wichtigen Verkehrsachse selbst Akzente zu setzen und sich an die ohnehin fällige Sanierung dranzuhängen. „Wir wollen unsere Wünsche einbringen“, betonte Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) am Dienstag im Gemeinderat, als es um das weitere Vorgehen bei diesem Joint Venture ging. Der Deal lautet: Die Gemeinde übernimmt federführend die Planung und bekommt dafür Optionen, eine Querungshilfe mit Straßenverschwenkung auf Höhe der Abt-Kaspar-Straße einzubauen und die B 13 mit einem breiten Geh- und Radweg zu flankieren. Diese Extras hat zwar die Gemeinde zu bezahlen, hofft aber damit, den nicht motorisierten Verkehr an dieser Ortseinfahrt sicherer zu machen. „Sind wir nicht dabei, wird nur der Bestand saniert“, sagte Schmid.

Anfang November fand ein Termin mit dem Straßenbauamt statt. Christina Eder, Leiterin der Tiefbau-Abteilung im Rathaus, legte den Behördenvertretern drei Planungsvarianten für bessere Geh- und Radweglösungen vor. „Das Straßenbauamt ging bei keiner voll mit“, erklärte Eder.

So muss die Straße mindestens sieben Meter breit bleiben. Für Radschutzstreifen, die sich das Rathaus ortsauswärts gewünscht hätte, ist zu wenig Spielraum. „1,50 Meter reicht ihnen nicht, sie wollen mindestens 1,80 Meter – und dafür fehlt der Platz“, sagte Schmid. Immerhin sind Rad-Piktogramme auf der Straße möglich. „Solche Piktogramme sind nur ein Hinweis dafür, was ohnehin möglich ist“, stellte Simon Ammer (SPD) ernüchtert fest, „Radschutzstreifen wären schon besser gewesen.“

Michael Wohlschläger (CSU) indes zeigte Verständnis für die Haltung der Behörde. „Schmale Schutzstreifen vermitteln den Radlern eine Sicherheit, die es nicht gibt.“ Es sei besser, den Radverkehr auf eigenen Wegen zu führen – wie es mit dem geplanten Durchstich unter der Bahntrasse auf Höhe des Bauhof-Abzweigs angedacht sei – als die Radler „halbscharig auf die Bundesstraße zu batzen“.

Mehr zum „Radweg-Durchstich“ lesen Sie hier.

Gar keine Spielräume sieht das Straßenbauamt auf den 100 Metern zwischen Bahnübergang und „Kriege-Kreuzung“ (Abzweig Frühlingstraße). „In diesem Abschnitt wird nur die Straße saniert“, erklärte Eder. Zu schmal sei dort der zur Verfügung stehende Platz. Aber immerhin: Ortseinwärts in der leichten Steigung von der Tankstelle bis zur Einmündung Lüftiger Hof ist ein breiterer Geh- und Radweg möglich.

Zudem wird der Planungsumgriff auf die „Kriege-Kreuzung“ selber erweitert. „Ampeln und Wegführung sind dort noch nicht barrierefrei“, erklärte Eder, „das würde mit erledigt werden.“ Auch bei der Entwässerung will man nachrüsten. Bisher werden Niederschläge in den Schmutzwasserkanal geleitet. „Im Sinne unserer Kläranlage wollen wir das beenden“, erklärte Eder. Stattdessen sollen Sickerschächte gesetzt werden.

Alles in allem dürfte das gemeinsame Projekt gut vier Millionen Euro kosten. Der Bürgermeister schätzt, dass etwa ein Viertel auf die Gemeinde entfällt. Der Gemeinderat beschloss, auf der Basis der Gespräche mit der Behörde die Planungen weiterzuführen. „Wir verbessern die Situation dort und wir sorgen dafür, dass es schneller geht“, freut sich CSU-Fraktionssprecher Sebastian Franz. Laut Bürgermeister will das Straßenbauamt Asphaltbeton verbauen, was die Lärmbelastung um zwei bis drei Dezibel mindern soll.

Schmid geht davon aus, dass 2025 die Planungen abgeschlossen werden. 2026 könnte dann gebaut werden. Die Baustelle dürfte spannend werden für den innerörtlichen und Durchgangsverkehr, da von mehrwöchigen Teilsperrungen auszugehen ist.

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