Union und SPD einig: Sieben Namen für Top-Posten gelten als gesetzt

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Union und SPD wohl einig über Minister – mit mehreren Namen hat niemand gerechnet

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Nach der Einigung auf eine Koalition werden die Ministerposten der neuen schwarz-roten Regierung vergeben. Erste Namen kursieren.

Berlin – In Berlin warten derzeit einige Politiker aktuell auf einen bedeutenden Anruf von Friedrich Merz oder Lars Klingbeil, den Vorsitzenden von CDU/CSU und SPD: Die Einigung auf eine schwarz-rote Koalition ist da. Jetzt wird die Frage relevant, welche Politiker die politischen Vorhaben der neuen Regierung umsetzen sollen. Es dürfte sich also bald entscheiden, wer unter dem voraussichtlichen neuen Kanzler Friedrich Merz Ministerin oder Minister wird.

Neue Regierung unter Merz: SPD und Union haben sich offenbar auf erste Ministerien geeinigt

Am Mittwochvormittag (9. April) wurde bekannt, dass die SPD in der schwarz-roten Koalition wahrscheinlich sowohl das Finanz- als auch das Verteidigungsministerium übernehmen wird. Diese Information stammt vom Magazin Politico. Dass das Finanzministerium an die SPD gehen soll, gilt als eher überraschend. Lars Klingbeil von der SPD ist nun der wahrscheinlichste Kandidat für den Posten des Finanzministers.

Wer wird was im neuen Kabinett? Lars Klingbeil (l.) und Friedrich Merz beraten auch über die neuen Minister der Regierung.
Wer wird was im neuen Kabinett? Lars Klingbeil (l.) und Friedrich Merz beraten auch über die neuen Minister der Regierung. © Michael Kappeler/dpa

Gleichzeitig berichtet die Bild-Zeitung am Mittwoch, dass die CDU/CSU definitiv das Innen- und das Außenministerium erhalten wird. Für Merz ist das Innenministerium von zentraler Bedeutung, um seine versprochene Migrationswende umzusetzen. Sollte die Union tatsächlich auch noch das Außenministerium übernehmen, wäre dies das erste Mal seit 60 Jahren. Eine neue Sonderrolle im Kabinett könnte zudem CSU-Chef Markus Söder bekommen.

Liste mit Namen kursiert: Wer könnte Minister in der neuen Regierung unter Merz werden?

Bereits seit einiger Zeit wird über die möglichen Minister und Ministerinnen unter Merz spekuliert. Laut Informationen von Merkur.de aus Unionskreisen in Berlin von Mittwochmittag (9. April) sollen die Ministerien folgendermaßen verteilt werden:

  • Wirtschaftsminister Carsten Linnemann (CDU)
  • Finanzminister: Lars Klingbeil (SPD)
  • Innenminister: Alexander Dobrindt (CSU)
  • Arbeitsministerin: Bärbel Bas (SPD)
  • Verteidigungsminister: Boris Pistorius (SPD)
  • Infrastrukturministerium: Ina Scharrenbach (CDU)
  • Gesundheitsminister: Tino Sorge (CDU)
  • Umweltminister: Andreas Jung (CDU)
  • Außenminister: Johann Wadephul (CDU)
  • Familienministerin: Silvia Breher (CDU)
  • Digitalministerin: Christian Sinemus (CDU)
  • Justizministerin; Sonja Eichwede (SPD)
  • Bildungsministerin: Dorothee Bär (CSU)
  • Landwirtschaftsministerin: Michaela Kaniber (CSU)
  • Entwicklungshilfeministerin: Svenja Schulze (SPD)
  • Voesitzender CDU/CSU-Bundestagsfrasktion: Jens Spahn (CDU)
  • Chef des Bundeskanzleramts: Thorsten Frei (CDU)

Welche Ministerien werden CDU, CSU und SPD in der neuen Regierung unter Merz erhalten?

Auch ist jetzt klar, wie viele Ministerien es im Kabinett von Merz geben wird und welche Ministerien an CDU, CSU und SPD gehen. Es bleibt neben dem Kanzleramt bei 15 Ministerien. Sieben Ministerien gibt es für die CDU, fünf für die SPD und drei für die CSU, die bayerische Schwesterpartei der CDU.

Mögliche Ministerien in einer Regierung von Merz
Zahl der Ministerien 15
Ministerien für die CDU 7
Ministerien für die SPD 5
Ministerien für die CSU 3

Welche Ministerien wird es im neuen Merz-Kabinett geben? Entscheidung steht bevor

Ob es tatsächlich bei 15 Ministerien bleibt, ist noch unklar. Laut ZDF könnte es sein, dass das Entwicklungsministerium künftig dem Auswärtigen Amt zugeordnet wird, sodass es keinen eigenständigen Entwicklungsminister oder -ministerin mehr geben wird.

Die Parteichefs entscheiden gemeinsam über die Anzahl und Art der Ministerien. Möglicherweise wird bereits am Mittwoch, dem 9. April, ein Ergebnis präsentiert. Welche Personen konkret von der SPD, CDU und CSU Minister oder Ministerin werden, entscheidet dann jede Partei für sich.

Merz muss bei der Auswahl der Minister und Ministerinnen viele Faktoren berücksichtigen

Neben der fachlichen Kompetenz müssen Merz und Klingbeil bei der Zusammenstellung des Kabinetts auch auf andere Aspekte achten. Dazu gehört, sowohl Frauen als auch Männer ins Kabinett zu berufen. Zudem müssen Union und SPD einen gewissen Proporz der Bundesländer einhalten.

Aktuell gibt es bei der CDU einen Überschuss an Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen für Ministerposten, darunter Carsten Linnemann, Thorsten Frei, Armin Laschet und Jens Spahn. Um innerparteiliche Konflikte zu vermeiden, muss Merz auch Politiker aus anderen Regionen Deutschlands berücksichtigen, insbesondere aus Ostdeutschland.

Ähnlich ergeht es Klingbeil bei der SPD: Viele potenzielle Minister stammen aus Niedersachsen, darunter Klingbeil selbst, Boris Pistorius, der derzeitige Arbeitsminister Hubertus Heil und SPD-Generalsekretär Matthias Miersch.

Gerüchte um den neuen Außenminister: Laschet, Wadephul und Pistorius als Kandidaten

Es gibt zahlreiche Spekulationen über den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Annalena Baerbock als Außenministerin. Armin Laschet von der CDU wird als möglicher neuer Außenminister gehandelt und begleitete Baerbock kürzlich nach Syrien. Einige zweifeln jedoch an seiner Eignung für das Amt in Krisenzeiten. Zudem wäre er ein weiterer Kandidat der CDU aus Nordrhein-Westfalen, von denen Merz bereits viele hat.

Johann Wadephul von der CDU, ein enger Vertrauter von Merz und derzeit für Verteidigung und Außenpolitik in der Unionsfraktion zuständig, gilt ebenfalls als Favorit für das Außenministerium. Sollte die CDU das Verteidigungsministerium übernehmen, könnte auch Boris Pistorius von der SPD neuer Außenminister werden. Er verfügt über Regierungserfahrung und ist international gut vernetzt.

Weitere mögliche Minister oder Ministerinnen im Kabinett Merz

In Berlin kursieren noch weitere Namen: Silvia Breher von der CDU könnte Familien- oder Landwirtschaftsministerin werden. Michaela Kaniber von der CSU könnte ebenfalls das Landwirtschaftsministerium übernehmen. Auch der ehemalige Gesundheitsminister unter Angela Merkel, Jens Spahn, wird immer wieder genannt. Saskia Esken von der SPD hat ebenfalls Ambitionen auf ein Ministeramt im Merz-Kabinett.

Wer letztendlich zum Zuge kommt, wird sich in den kommenden Stunden oder Tagen zeigen. Bis dahin warten einige weiterhin auf den entscheidenden Anruf von Merz oder Klingbeil. (smu)

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