Nur Schrei-Attacke seines Gegners bringt Samuel Gampenrieder kurz aus der Fassung

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An ihm führte kein Weg vorbei: Samuel Gampenrieder holte bei der U14 den deutschen Titel. © Erich Gampenrieder/fkn

Bei der deutschen Hallen-Meisterschaft triumphierte das Iffeldorfer Tennistalent Samuel Gampenrieder in seiner Altersklasse. Einer seiner Gegner griff zu einem ungewöhnlichen Mittel, was den 14-Jährigen aber nur kur irritierte.

Samuel Gampenrieder zählt in der Altersklasse U14 zu den größten Tennistalenten in Deutschland. Seine Klasse demonstrierte der 14-jährige Iffeldorfer, der für den TC Großhesselohe startet, bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Essen. Dort gewann er in seiner Altersklasse den Titel im Einzel. Mit dem Vizemeistertitel im Doppel rundete der Iffeldorfer seine Erfolgsbilanz ab. Insgesamt ermittelten 176 Nachwuchstalente in den Altersklassen U18, U16 und U14 ihre Gewinner.

Probleme für Gampenrieder nur im ersten von drei Gruppenspielen

Bei der U14 wurden zunächst in acht Vierergruppen die Gruppensieger ermittelt, die sich für das Viertelfinale qualifizierten. Der im Einzel an Position 4 gesetzte Gampenrieder musste in seinem Gruppen-Auftaktspiel gegen den stark aufspielenden Hamburger Jesse Gehrke beim 6:4, 5:7 und 6:2 bereits alles geben, um seine Chance auf das Viertelfinale zu wahren. Weniger spannend ging es in den beiden anderen Partien zu. Sowohl gegen Mats Brünemeyer (TC Blau-Weiß Halle) als auch gegen Paul Strauch (Osnabrücker Tennis-Club) gewann er souverän in zwei Sätzen. 

Viertelfinal-Gegner schreit Gampenrieder sekundenlang an

Im Viertelfinale traf Gampenrieder auf seinen an Position 3 gesetzten Nationalkader-Kameraden Luys Calin (Braunschweiger MTV). Im ausgeglichenen ersten Satz nutzte der „gewohnt sehr aggressiv auftretende Calin“, so Samuel Gampenrieders Vater Erich, beim Stand von 4:5 seinen ersten Breakball zum Gewinn des ersten Satzes. Dem Iffeldorfer gelang im zweiten Satz sofort ein Break, bei eigenem Aufschlag legte er das 2:0 nach. Danach folgte der Aufreger des Turniers, als Calin nach einem erfolgreichen Ballwechsel seinen Gegner sekundenlang anschrie. Calin wurde daraufhin vom Schiedsrichter verwarnt.

Gampenrieder erst einmal beeindruckt von Schrei-Attacke

Gampenrieder zeigte sich darufhin „kurz beeindruckt“, wie sein Vater berichtete. Calin ging mit 3:2 in Führung, sah sich aber bei 5:4 für Gampenrieder einem Breakball gegenüber, den der Iffeldorfer zum Satzausgleich verwandelte. Im entscheidenden dritten Satz kassierte Gampenrieder sofort ein erneutes Break, ließ sich aber auch davon nicht beeindrucken. Dank „starker Aufschlagleistung“, so Erich Gampenrieder, gewann sein Sohn sechs Spiele in Folge und damit auch das Match (4:6, 6:4, 6:1).

Iffeldorfer fährt souveränen Halbfinalsieg ein

Im Halbfinale traf Gampenrieder auf Vincent Selmeczi (TC Urbach), der in einem dramatischen Viertelfinale Geheimfavorit Jannek Ettinger (TC Neunkirchen Brand) ausgeschaltet hatte. Beim seinem 6:3, 6:0-Erfolg entschied Gampenrieder nach zwischenzeitlichem 2:3-Rückstand zehn Spiele in Folge für sich und profitierte dabei auch von „zunehmender Frustration“ seines Kontrahenten, so Erich Gampenrieder.

Präzise Returns und Aufschläge bescheren Gampenrieder den Sieg im Finale

Der großgewachsene und an Nummer 6 gesetzte Benjamin Schmidt (TC Münchberg) zog laut Erich Gampenrieder „für manchen Beobachter etwas überraschend in das Finale“ ein. Im Halbfinale hatte er den Hamburger Miko Koeppen (Nummer 2) in souveräner Manier aus dem Wettbewerb gekegelt. Im Finale ließ Samuel Gampenrieder dem Überraschungsfinalisten allerdings keine Chance. „Zu präzise waren die Returns und Aufschläge“ seines Sohns, wie Erich Gampenrieder berichtete. Am Ende hatte der Iffeldorfer beide Sätze mit 6:2 gewonnen – der erste deutsche Meistertitel war damit perfekt.

Niederlage für Gampenrieder im Doppel-Finale

Im Doppelwettbewerb erreichte Gampenrieder mit seinem Partner Richard Hiemann (Tennisleistungszentrum Espenhain) das Finale, das gegen Luys Calin/Lucas Ariel Herrera Sanchez (HTV Hannover) jedoch mit 3:6, 2:6 verloren ging.

„Sami hat hier in sechs Tagen neun von zehn Matches gewonnen, in denen er extrem fokussiert auf seine eigenen Stärken geblieben ist und sich von nichts und niemandem von seinem großen Ziel abbringen ließ. Ich bin sehr stolz auf ihn“, sagte sein Heimtrainer Roland Hecker, mit dem Gampenrieder als Mitglied des TC Penzberg weiterhin in Penzberg trainiert.

Samuel Gampenrieder vom TC Penzberg bei den Deuitschen Hallenmeisterschaften der U14 in Essen im November 2024.
An ihm führte kein Weg vorbei: Samuel Gampenrieder holte bei der U14 den deutschen Titel. © Erich Gampenrieder/fkn

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