Fit sein für die Ganztagsbetreuung: Grundschule wird zur Baustelle

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Die Bauarbeiten haben begonnen: Schulleiterin Saskia Gampenrieder und zweiter Bürgermeister Andreas Michl zeigen auf die Stelle, an der der Dachstuhl angehoben wird, um Platz für neue Räume zu schaffen; hier die Seite zur Hofmark. © Wolfgang Schörner

An der Grundschule in Iffeldorf haben die Bauarbeiten für ein neues Dachgeschoss begonnen, um Platz für zusätzliche Klassenzimmer zu schaffen. Es ist die zweite Etappe eines Umbaus, der die Schule auch fit für die Ganztagsbetreuung macht, die ab September 2026 schrittweise eingeführt wird.

Ein erster, kleinerer Bauabschnitt an der Iffeldorfer Grundschule wurde bereits im Januar abgeschlossen. Damals war der alte Fahrradkeller zu einer modernen Mensa umgebaut worden, mit Platz für mehr als 40 Kinder der Mittagsbetreuung. Zuvor hatten sie in einem alten Klassenzimmer, das ebenfalls zur Mittagsbetreuung gehört, gegessen.

Nun beginnt die zweite, größere Umbau-Etappe. Im östlichen Bereich des Schulgebäudes entsteht ein neues Dachgeschoss, das Platz für ein Lehrerzimmer und ein neues Klassenzimmer bietet. Das bisherige Lehrerzimmer wird nach dem Umbau ebenfalls zum Klassenzimmer. Deren Zahl erhöht sich damit von sechs auf acht. Parallel dazu wird das Treppenhaus erweitert und auf der Rückseite der Schule ein Aufzug installiert, der alle vier Etagen verbindet.

Dachstuhl auf Ostseite wird komplett abgebaut

Seit ein paar Tagen ist die Baustelle auf dem Vorplatz neben der Bushaltestelle eingerichtet. Beim Ostteil des Schulgebäudes, erklärt zweiter Bürgermeister Andreas Michl, der seitens der Gemeinde für den Umbau zuständig ist, werde zunächst der komplette Dachstuhl, der als Lagerraum diente, abgebaut. An dessen Stelle entstehe ein neuer Holzbau mit Dachstuhl, dessen Giebel, anders als beim restlichen Gebäude, zur Hofmark zeigt.

Der Rohbau soll noch heuer stehen. Die komplette Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts ist für Juni oder Juli 2026 vorgesehen. Die westliche Dachfläche auf der Hofmark-Seite und die Ostseite des neuen Dachstuhls erhalten außerdem eine Photovoltaikanlage, die rechnerisch den Bedarf der Schule decken soll.

Gesamtkosten beider Etappen bei rund 2,5 Millionen

Die Gesamtkosten für den Schulumbau sind mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Auf den ersten Bauabschnitt mit der Mensa entfällt eine halbe Million Euro. Bei der zweiten Etappe, die nun begonnen hat, wird mit knapp zwei Millionen Euro gerechnet. Die Gemeinde Iffeldorf erhält aber hohe Zuschüsse, insgesamt rund 1,25 Millionen Euro, davon circa 800.000 Euro wegen des künftigen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und 310.000 Euro für die Schulhauserweiterung, beides vom Freistaat. Vom Bund fließen 140.000 Euro für die Ganztagsbetreuung.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung

Der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ist der Anlass für den Iffeldorfer Schulumbau. Dieser Rechtsanspruch gilt ab dem Schuljahr 2026/2027 zunächst für alle Erstklässler. In den drei Folgejahren wird er nach und nach auf die weiteren Klassenstufen ausgedehnt. Die Mittagsbetreuung im Schulhaus (zweites Standbein bleibt der Hort im Kindergarten) sei dann gerüstet, erklärt Michl. Der tatsächliche Bedarf wird aber erst noch bei den Eltern abgefragt. Mit den zusätzlichen Klassenzimmern sorgt die Gemeinde zudem für den Fall vor, dass zum Beispiel durch Zuzug eine weitere Klasse nötig wird. Man sei schon jetzt am Limit, sagt Schulleiterin Saskia Gampenrieder. Alternativ könne man sie ebenso als Gruppenräume nutzen. Michl und Gampenrieder weisen darauf hin, dass man bereits jetzt auch auf Doppelnutzungen setzt: So werden zwei Klassenzimmer am Nachmittag zum Hausaufgabenraum der Mittagsbetreuung.

Hauptarbeiten in den Sommerferien

Man versuche, die Kinder vor großem Baulärm zu schützen, sagt Michl. Die Hauptroharbeiten erfolgen deshalb in den Sommerferien. Auch der Schulweg wurde neu geordnet. Die Sicherheit der Kinder habe oberste Priorität, versichert er. Nach den Sommerferien wird ihm zufolge die Bushaltestelle in Richtung St.-Vitus-Platz verlegt und für circa zwei Monate eine Fußgängerampel aufgestellt, damit Kinder, die der Bus aus Richtung Antdorf nach Iffeldorf bringt, sicher über die Straße kommen.

Ganz ohne Baulärm geht es zu Unterrichtszeiten allerdings nicht. „Man hört und spürt das schon“, sagt Schulleiterin Gampenrieder. Es sei für die Kinder aber auch spannend. Für die Erstklässler sei es geradezu spektakulär gewesen, als der Radlader vorbeifuhr.

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