Zoll-Hammer ist gefallen! Trump verhöhnt Handelspartner: "Küssen mir den Arsch"

China erhöht Zölle auf US-Produkte deutlich

13.08 Uhr: Jetzt reagiert China auf Trumps Zoll-Hammer! Wie die Zollkommission des Staatsrats mitteilte, werden weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent erhoben. Ab dem 10. April würden damit neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren gelten. Außerdem teilte das Handelsministerium mit, dass es zwölf US-Unternehmen auf die Exportkontrollliste und sechs US-Unternehmen auf die Liste der „unzuverlässigen Unternehmen“ gesetzt habe.

Dies geschah, nachdem die USA China diese Woche mit einem zusätzlichen Zoll von 50 Prozent belegt hatten. Zuvor hatten sie bereits Zölle von 34 Prozent und 20 Prozent auf China erhoben. Damit erreichten die US-Zölle auf China seit heute Morgen 104 Prozent.


Zuvor hatte China gegenüber der Welthandelsorganisation erklärt, dass die Entscheidung der USA, Zölle gegen das Land zu erheben, den Welthandel weiter zu destabilisieren drohe.

Experten erwarten höhere Inflation - besonders in den USA

12.09 Uhr: Weltweit rechnen Experten mit einer höheren Inflation als noch Ende 2024. Eine Umfrage des Ifo-Instituts unter 1.489 Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus 131 Ländern ergab im Mittel eine Inflationsrate von 4 Prozent für das laufende Jahr. 

Dabei dürfte es noch deutlich schlimmer kommen, denn die Befragung lief im März und damit noch vor den jüngsten Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Bereits damals erwarteten die Experten für die USA eine deutlich schlechtere Entwicklung als beispielsweise in Westeuropa.

"Schon im März haben die US-Experten deutliche Steigerungen der Inflation in Nordamerika erwartet", sagt Ifo-Experte Niklas Potrafke. "Dabei werden sie schon Zollerhöhungen eingepreist haben. Manche gingen zu diesem Zeitpunkt aber auch noch davon aus, dass Trump nur droht. Nun hat er harte Fakten geschaffen und die Zölle deutlich stärker als erwartet erhöht. Das hat in diesem Ausmaß viele überrascht." Die Folgen sind klar: "Es ist davon auszugehen, dass die Inflation dadurch deutlich stärker steigen wird als noch im März erwartet – und zwar insbesondere in den USA."

China droht mit Gegenmaßnahmen nach neuen US-Zöllen

10.33 Uhr: China hat den USA nach dem Inkrafttreten weiterer Sonderzölle mit Gegenmaßnahmen gedroht. Das Recht der Volksrepublik auf Entwicklung dürfe nicht verletzt werden, und China werde weiter wirksame Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. Zuvor waren neue Sonderaufschläge der US-Regierung unter Präsident Donald Trump in Kraft getreten, wodurch für Waren aus China 104 Prozent Zölle anfallen. 

Die USA erheben weiterhin überhöhte Zölle, wie Lin erklärte. China lehne diese Schikane entschieden ab. Wenn die USA die Probleme durch Verhandlungen lösen wollten, sollten sie eine ebenbürtige und respektvolle Haltung einnehmen, sagte Lin. 

Ähnlich äußerte sich das Handelsministerium. China werde bis zum Ende kämpfen, wenn die Vereinigten Staaten auf eine weitere Eskalation der wirtschaftlichen und handelsbeschränkenden Maßnahmen bestünden, sagte ein Beamter der Behörde nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Peking sei bereit, mit Washington über bilaterale Wirtschafts- und Handelsfragen zu kommunizieren, hieß es weiter.

„Das Schiff ist abgefahren“ - China-Experte glaubt nicht an Einigung

9.36 Uhr: China wird trotz der massiven US-Strafzölle hart bleiben– das berichtet der Asien-Experten Jörg Wuttke gegenüber der "Welt". Der frühere Präsident der Europäischen Handelskammer in China erklärt: „China wird nicht einlenken, das Schiff ist abgefahren. Der Zollsatz für Peking ist bereits so hoch, da machen 50 Prozent mehr überhaupt nichts mehr aus.“

Der Verlust von rund 500 Milliarden Euro Handelsvolumen pro Jahr sei zwar schmerzhaft, so Wuttke, doch Peking könne den USA wirtschaftlich und politisch größeren Schaden zufügen. Er erwartet, dass US-Verbraucher spätestens im Sommer deutlich höhere Preise für Elektronik, Haushaltsgeräte oder Eisenwaren zahlen müssten – „genau dann, wenn die Abgeordneten und Senatoren in ihre Wahlkreise zurückkehren“.

Mit Blick auf Europa warnt Wuttke vor einer zu großen Nähe zu China: „China ist weiter nicht nur Partner, sondern Konkurrent und systemischer Rivale. Die USA bleiben hingegen für Europa ein unersetzlicher Partner.“ Die EU habe Investitionen in China von rund 170 Milliarden Euro, in den USA seien es 2,2 Billionen – „China ist nicht mal ein Zehntel dessen.“

Außerdem hält Wuttke es für möglich, dass China im Gegenzug den Fentanyl-Schmuggel wieder zulässt: „Denn in dieser Hinsicht haben die Chinesen zuletzt wirklich viel getan.“ Die Zahl der Fentanyl-Todesfälle in den USA war 2024 um ein Viertel gesunken.

Trump verhöhnt andere Länder als Zoll-Bettler: "Küssen mir den Arsch"

7.45 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat andere Länder, die die USA im Zollkrieg um Handelserleichterungen bitten, verunglimpft. „Ich sag’s euch, diese Länder rufen uns an und küssen mir den Arsch. Sie brennen darauf: ,Bitte, bitte, Sir, machen Sie einen Deal. Ich würde alles tun. Ich würde alles tun, Sir.‘“, so Trump auf dem Republikaner-Kongress NRCC.

Vor allem China muss seit heute mit 104 Prozent Aufschlägen auf dessen Produkte rechnen. Auch kleinere Länder wie Vietnam oder das afrikanische Lesotho sind massiv von den Aufschlägen betroffen. Die US-Regierung hatte daher Gespräche mit rund 50 Ländern um Zollerleichterungen bestätigt.

Trump-Zölle nun in Kraft - China trifft es besonders hart

Mittwoch, 9. April, 6.01 Uhr: Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind in Kraft. Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben – vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben.

Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab. 

Deutschland wird dabei nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz von 20 Prozent für die gesamte Europäische Union. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe. 

Besonders hart trifft es China, das mit zusätzlichen Zöllen von 84 Prozent belegt wurde. Das bedeutet auf chinesische Produkte stehen nun 104 Prozent Zoll.

Pressesprecherin bestätigt: Zölle auf China treten morgen in Kraft

20.05 Uhr: Präsident Donald Trump wird am Mittwoch zusätzliche Zölle von 84 Prozent auf alle chinesischen Importe erheben. Das kündigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag laut "CNN" an. Dies bestätigte auch die ARD-Korrespondentin im Weißen Haus. "Es wird heute Nacht um 0:01 Uhr in Kraft treten. Also effektiv morgen.“ Das bedeutet, dass alle Waren aus China mit Zöllen von mindestens 104 Prozent belegt werden.

Leavitt wird auch gefragt, ob Trump einen Deal mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Erwägung ziehen würde. Trump "glaubt, dass China einen Deal mit den USA machen will", sagt sie. "China muss einen Deal mit den USA machen. Es war ein Fehler von China, Vergeltung zu üben. Wenn Amerika einen Schlag bekommt, schlägt es härter zurück."

Nach Verwirrung um Uhrzeit: Trump setzt China Frist bis Mitternacht

19.30 Uhr: In dem von US-Präsident Donald Trump begonnenen weltweiten Handelskonflikt wächst der Druck - vor allem auf China. Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Er sprach von 12:00 Uhr. Unklar war zunächst, ob er sich dabei auf 12.00 Uhr mittags (Ortszeit) oder auf Mitternacht bezog. Das Weiße Haus erklärte auf Nachfrage, dass damit Mitternacht gemeint war (6 Uhr morgens deutscher Zeit). 

Die Antwort aus Peking folgte umgehend: Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde «China sie definitiv bis zum Ende begleiten», teilte das Pekinger Handelsministerium mit. 

EU wird keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erheben.

18.54 Uhr: Die EU wird im weltweiten Handelskonflikt voraussichtlich keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erheben. Eine Liste der zuständigen EU-Kommission mit Produkten für erste Gegenmaßnahmen im Zollstreit mit den USA enthält entgegen ursprünglichen Planungen keinen Bourbon-Whiskey mehr, wie aus EU-Kreisen verlautet. 

Als Grund, dass Bourbon nicht mehr von Gegenzöllen getroffen werden soll, gilt vor allem die Lobbyarbeit von Ländern wie Frankreich und Italien. Trump hatte mit Gegenzöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus EU-Staaten gedroht, sollte die EU das Vorhaben umsetzen. 

Die Gegenmaßnahmen werden voraussichtlich einen etwas geringeren Umfang haben als die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Hintergrund ist auch, dass man fürchtet, durch Gegenmaßnahmen die eigenen Unternehmen zu schaden. 
 

Trump wartet auf Anruf aus China

Dienstag, 8. April, 17.37 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass China im Zollkonflikt verhandlungsbereit bleibt. China wolle unbedingt ein Abkommen schließen, wisse aber nicht, wie es in die Wege geleitet werden könne, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!", endete Trump.

Am Vortag hatte Trump mit weiteren Sonderzöllen für China von 50 Prozent gedroht, sollte Peking seine verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht wieder zurücknehmen. Peking zeigte sich davon unbeeindruckt. 

Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde "China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", teilte das chinesische Handelsministerium mit. Bestünden die USA auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", so das Ministerium. Das Statement lässt sich auch mit "bis zu Ende kämpfen" übersetzen.

US-Ökonom: Trump-Regierung hat Studie für Zölle völlig falsch verstanden

13.11 Uhr: Ein US-Ökonom fühlt sich von der Trump-Regierung falsch verstanden. Laut einem Gastbeitrag in der "New York Times" sagt der frühere Vize im US-Finanzministerium, Brent Neiman, dass die Zölle von US-Präsident Donald Trump auf einer Studie von ihm beruhen. Der Beitrag ist dann so überschrieben: "Das Weiße Haus von Trump zitiert meine Forschung, um Zölle zu rechtfertigen. Sie haben es völlig falsch verstanden." 

Dann erklärt Neiman ausführlich, warum die Zölle nicht funktionieren könnten und letztlich schädlich für die US-Wirtschaft seien. Sein Fazit: "Ich würde es stark bevorzugen, wenn die Politik und die Methodik komplett gestrichen würden", so Neiman. Falls dies nicht ginge, sollte man aber wenigstens die Zölle auf ein Viertel der jetzigen Höhe reduzieren. 

Neiman hatte mit Kollegen untersucht, was mit Preisen passiert, wenn die USA Zölle auf Importe erheben. Sein Ergebnis: Ausländische Unternehmen senkten ihre Preise kaum. Stattdessen zahlten die US-Verbraucher die Aufschläge. In der Studie von Neiman wird von einer "Weitergabequote" von 95 Prozent ausgegangen - also bei 10 Prozent Zoll müssten die Verbraucher 9,5 Prozent höhere Preise bezahlen. Trump und sein Team hätten stattdessen mit 25 Prozent gerechnet, so Neiman. Warum, wisse er nicht.

Musk redete am Wochenende auf Zoll-Trump ein - der ließ ihn abblitzen

06.31 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Donald Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Der Chef des Autobauers Tesla habe am Wochenende persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte am Montag ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten ab.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.

Der Tech-Milliardär, der für Trump zu einem Großspender und Verbündeten wurde, hatte auf seiner Online-Plattform X aber am Wochenende öffentlich Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro kritisiert. Am Montag teilte der dort ein Video, in dem der Ökonom Milton Friedman die Vorteile des Welthandels am Beispiel der Lieferketten bei einem Bleistift erklärt. Und Musks Bruder Kimbal hielt Trump bei X vor, mit den Zöllen eine «dauerhafte Steuer» für US-Verbraucher geschaffen zu haben.

Tesla wird nach Einschätzung von Branchenexperten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde unterdessen auch Tesla treffen.