Kleine Drohnen, große Wirkung: Ukrainischer Drohnen-Angriff kostet Russland Millionen

Die Ukraine hat kürzlich einen strategisch enorm wichtigen Drohnenangriff auf russische Luftwaffenbasen durchgeführt. Die Ukraine hat mit begrenzten Ressourcen eine koordinierte Operation gegen vier russische Flugplätze durchgeführt, die tausende Kilometer voneinander entfernt liegen. Betroffen waren unter anderem die Olenja-Basis oberhalb des Polarkreises und die Belaja-Basis in Sibirien, berichtet "The Atlantic".

Die Angriffe erfolgten mit großer Präzision, wobei ukrainische Drohnen die russischen Flugzeuge an ihren empfindlichsten Stellen trafen. Die Fluggeräte operierten teils autonom und folgten programmierten Flugrouten. Ukrainische Offizielle sagen, die Drohnen seien KI-gestützt und könnten verwundbare Teile der russischen Flugzeuge automatisch erkennen und angreifen.

Schaden in Millionenhöhe für Russland

Die Attacke traf mehr als 40 fortschrittliche russische Flugzeuge, wobei mindestens 13 zerstört wurden. Bemerkenswert ist, dass die Ukraine über ein Drittel der großen russischen Tu-95-Bomber zerstört hat. Diese Bomber sind für Raketenangriffe auf ukrainische Städte entscheidend und für Russland aufgrund fehlender Produktionskapazitäten nun verloren. Zudem wurden zahlreiche Tu-22 M3-Bomber und möglicherweise ein A-50-Kommando-Flugzeug beschädigt. Der Schaden für Russland dürfte sich auf mehrere Millionen US-Dollar belaufen, so "The Atlantic".

Im Gegensatz dazu kostet eine ukrainische FPV-Drohne, bei der die Steuerung in Echtzeit durch eine Kamera erfolgt, etwa nur 1.200 Dollar. Diese Drohne ermöglicht präzises Navigieren aus der Sicht der "Ich-Perspektive". Selbst bei intensiver Nutzung bleiben die Gesamtkosten niedrig. Diese Diskrepanz zwischen den Kosten für Angreifer und Verteidiger ist selten und die Effektivität der ukrainischen Methoden werde dadurch noch deutlicher, so der Bericht weiter. 

Eine solche ferngesteuerte FPV-Drohne kam bei den Angriffen zum Einsatz.
Eine solche ferngesteuerte FPV-Drohne kam bei den Angriffen zum Einsatz. Ukrinform/NurPhoto via Getty Images

"The Atlantic": Trump liegt falsch

Seit Beginn der russischen Invasion zeigt die Ukraine, wie mit Drohnen gegen die überlegene russische Militärmaschinerie vorgegangen werden kann. Die Angriffe zeigen jedoch nicht nur Russland, sondern auch den USA und anderen westlichen Mächten, wie schwierig es sein kann, die eigenen Militärbasen zu überwachen und vor Angriffen zu schützen. In Europa wurde im vergangenen Winter eine Zunahme unbekannter Drohnenflüge über Militärbasen beobachtet, was die Gefahr durch ähnliche Angriffe real erscheinen lässt.

Die jüngsten Ereignisse beweisen laut "The Atlantic", dass die Einschätzung von US-Präsident Donald Trump, die Ukraine habe "keine Karten", falsch ist. Mit der Unterstützung ihrer Verbündeten könnte die Ukraine ähnliche Operationen planen und den Krieg durchaus zu ihren Gunsten entscheiden. Gleichzeitig hat die Ukraine bewiesen, dass sie ohne Hilfe anderer Staaten kostengünstig und allein russische Militärbasen angreifen und zerstören kann.