Hersteller startet dringenden Fisch-Rückruf: Lachs kann Hirnhautentzündung verursachen

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Ein Hersteller warnt vor Listerien in seinem Lachs, der nur in einem Bundesland verkauft wurde. Dabei wurde das Produkt schon einmal zurückgerufen.

München – In den vergangenen Jahren kam es immer häufiger zu Produktwarnungen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) berichtet. Demnach sind der häufigste Grund für einen Rückruf mikrobiologische Verunreinigungen wie etwa durch Bakterien wie Listerien. Diese wurden nun bei dem Lachs der Firma Marquart GmbH festgestellt. Aus diesem Grund kam es zuletzt auch bei einem Käse-Hersteller zu einem großen Rückruf.

Dringender Fisch-Rückruf wegen Listerien: Risikogruppen droht Hirnhautentzündung

Bereits im Jahr 2020 warnte die Marquart-Räucherei vor ihrem „Graved Lachs“ aufgrund „mikrobakteriologischer Abweichungen“. Anders als damals können sie aber diesmal Listerien, auch bekannt als „Listeria monocytogenes“, als konkrete Ursache für den Fisch-Rückruf benennen. Laut dem Portal lebensmittelwarnung.de des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) treten bei einer Erkrankung innerhalb von zwei Wochen die ersten Symptome auf.

Der „Graved Lachs“ der Firma Marquart GmbH ist von einem dringenden Rückruf betroffen. Beim Verzehr droht im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung.
Der „Graved Lachs“ der Firma Marquart GmbH ist von einem dringenden Rückruf betroffen. Beim Verzehr droht im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung. © Paul Zinken/dpa

Typische Symptome einer Listerien-Infektion sind:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Muskelschmerzen
  • Fieber

Personen, die den vom Rückruf betroffenen Lachs konsumiert haben und anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Insbesondere bei Schwangeren, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sich schwere Krankheitsverläufe mit Hirnhautentzündung und Blutvergiftung entwickeln. Für Schwangere besteht zudem das Risiko, dass das ungeborene Kind geschädigt wird.

Vom Rückruf betroffenen: Lachs scheinbar nur in einem Bundesland verkauft

Des Weiteren wird auf dem Portal lebensmittelwarnung.de darauf hingewiesen, dass es sich hierbei nur um eine vorbeugende Maßnahme handelt. Der Hersteller bittet seine Kunden darum, alle „Graved Lachs“-Packungen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 21. Juni 2024 nicht mehr zu verwenden und in ihre Verkaufsstellen zurückzubringen. Der Kaufpreis wird erstattet. Demnach wurde der Fisch nur vereinzelt regional und nach derzeitigem Stand in Baden-Württemberg verkauft.

Hersteller Marquart GmbH
Produkt Graved Lachs
Verpackungseinheit 100 Gramm
Betroffenes MHD 21. Juni 2024
Chargennummer 2514

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung sind kalt- oder heißgeräucherte Varianten oft mit Listerien belastet. Eine Infektion endete demnach im Jahr 2018 in fünf Prozent der gemeldeten Fälle tödlich. Ebenso gefährlich wird es, wenn in Produkten Fremdkörper wie Metall- oder Plastiksplitter nachgewiesen werden. Letztere wurden auch schon bei einem Markenprodukt von Rewe festgestellt, weswegen die Supermarktkette einen großen Wurst-Rückruf startete. (cln)

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