Eiliger Fisch-Rückruf: Bei Verzehr drohen Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall
Getrockneter Saibling ist derzeit von einer Lebensmittelwarnung betroffen. Speziell Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern drohen ernste gesundheitliche Folgen.
München – Besonders in den Sommermonaten erfreuen sich mediterrane Fischgerichte großer Beliebtheit. Doch beim Verzehr eines Fischprodukts sollten Feinschmecker derzeit die Ohren spitzen. Für getrockneten Saibling der Ulan GmbH gilt derzeit eine Lebensmittelwarnung. Eine Kontamination mit gefährlichen Bakterien kann nicht ausgeschlossen werden.
Rückruf von getrocknetem Fisch – Verkaufsstellen nicht bekannt
Der Lieferant Ulan GmbH informiert in einer recht kargen Mitteilung über den Rückruf eines seiner Fischprodukte. Betroffen ist der Artikel Saibling Streifen getrocknet, gesalzen in der 750 Gramm Packung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 16.11.2024.

Keinerlei Angaben macht das Unternehmen hingegen im Hinblick auf die Verkaufsstellen des betroffenen Fischprodukts. Auf eine Anfrage von IPPEN.MEDIA, wo der vorsorglich aus dem Verkehr gezogene Fisch vertrieben wird, reagiert Ulan GmbH zunächst nicht. Auch das Portal produktwarnung.eu informiert, dass Vertriebswege nicht mitgeteilt worden seien.
Grund für Rückruf von Fischprodukt: Bakterielle Erreger bergen tödliches Gesundheitsrisiko
Bekannt ist indes aber die Ursache für den Rückruf des getrockneten Saiblings. Wie das betroffene Unternehmen mitteilt, kann in dem Produkt eine Kontamination mit Listerien (Listeria monocytogenes) nicht ausgeschlossen werden. Jüngst waren auch Käseprodukte von einem Rückruf infolge einer Listerien-Kontamination betroffen.
Betroffenes Produkt | Saibling Streifen getrocknet, gesalzen |
Packungsgröße | 750 Gramm |
MHD | 16.11.2024 |
Vertreiber | ULAN GmbH |
Grund für Rückruf | mögliche Kontamination mit Listerien |
Wie das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) informiert, verläuft eine Infektion mit den Stäbchenbakterien bei gesunden Erwachsenen „meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall.“ Bei älteren oder immungeschwächten Menschen und besonders Säuglingen kann der Erreger jedoch auch schwere und manchmal sogar tödliche Folgen nach sich ziehen.
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Wie unter anderem auch Ulan GmbH in der Mitteilung sowie das LGL Bayern informiert, kann Listeria monocytogenes etwa bei Schwangeren zu Schäden am ungeborenen Kind führen, selbst wenn eine Infektion zunächst ohne Symptome auftritt. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion Tot- oder Frühgeburten zur Folge haben.
Schwangere sollten sich nach Verzehr des Fisches in ärztliche Behandlung begeben
Der Inverkehrbringer rät Verbrauchern dringend ab, das betroffene Produkt zu verzehren und an die jeweiligen Verkaufsstellen zu retournieren. Schwangere Personen, die den getrockneten Saibling konsumiert haben, sollten sich auch ohne Symptome einer möglichen Listerien-Infektion einer ärztlichen Kontrolle unterziehen.
Experten warnen auch vor einem gefährlichen TikTok-Trend, der Schwangeren den Konsum von unbehandelter Milch empfiehlt. Hierbei droht ebenfalls eine Infektion mit Listerien.
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