Überraschende Wende: So wird die Misere ums Museum für Miesbach gelöst

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Kurator Alexander Langheiter im Miesbacher Depot. Im Vordergrund zu sehen ist das Prunkstück der Sammlung, die Gotzinger Trommel. © THOMAS PLETTENBERG

Miesbach hat eine Menge Exponate, die seit Jahren darauf warten, ausgestellt zu werden. Ein Museumsbau ist in Weite ferne gerückt, aber eine neue Idee bietet zumindest einen Kompromiss.

Miesbach – Kein Geld für freiwillige Leistungen bei der Stadt Miesbach, zudem keine passende Immobilie in Sicht: Die Chancen, das seit Jahrzehnten angestrebte Heimatmuseum in der Kreisstadt doch noch zu verwirklichen, stehen so schlecht wie selten. Dennoch gibt es einen Weg, die Exponate, die die Stadt in ihrem Depot hortet, einer interessierten Öffentlichkeit zumindest optisch zugänglich zu machen: das Internet.

Forum für die besten Stücke

Wie Stadtkurator Alexander Langheiter am Montagabend in der Sitzung des Kulturausschusses berichtete, habe die Stadt bei der Deutschen Digitalen Bibliothek – zu finden auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de – Platz bekommen, um ihre besten Exponate zu zeigen und zu beschreiben. Die Vorarbeit wie Fotografieren wurde mit dem Erstellen des Buches „Museum Miesbach – Schätze im Bestand“ bereits gemacht (wir berichteten). 24 Kapitel seien vorgesehen – als Prachtstück der Miesbacher Sammlung darf natürlich die Gotzinger Trommel als Zeugnis der Sendlinger Mordweihnacht in der Nacht zum 25. Dezember 1705 in München nicht fehlen. Weitere Themengebiete seien Tracht, Frühgeschichte, Viehzucht wie auch die wechselhafte Geschichte des Heimatmuseums.

Odyssee der Museumsidee

Bekanntlich sollte das Museum im alten Miesbacher Kloster untergebracht werden, das wegen seiner Baufälligkeit aber als sehr kostenintensiv bei der Sanierung eingeschätzt wurde. Wegen des Platzbedarfs bei der Kinderbetreuung und den besseren Förderaussichten wurden im Sommer 2018 die Museumspläne beendet – zugunsten des Umbaus in ein Kinderhaus, der nun beendet ist. Das Museum blieb ohne neue Optionen zurück. Pläne, zumindest das Depot baulich zu ertüchtigen, scheiterten mangels der finanziellen Mittel. Der Museumsverein versucht seitdem mit Ausstellungen, seine Idee am Leben zu halten.

Im Ausschuss kam die Online-Ausstellung gut an. Das Gremium gab einstimmig grünes Licht für die Teilnahme.

ddy

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