Zeichen für die Spender: Inklusions-Abenteuerspielplatz von Miesbach wird gebaut - trotz Finanzierungslücke
Gut eineinhalb Jahre ist es her, dass die Spendenakquise für den Inklusions-Abenteuerspielplatz am Nordgraben in Miesbach Fahrt aufnahm. Nun ist das große Ziel fast erreicht – trotz hoher Hürden.
Miesbach – Die Verträge mit der Baufirma sind geschlossen. Im Sommer soll der neue Spielplatz stehen, und das ohne finanzielle Belastung der Stadt.
Jetzt geht es los. Der gemeinnützige Förderkreis Miesbach, der sich über Jahrzehnte um den alten Abenteuerspielplatz am Nordgraben gekümmert hat, startet nun das nächste Kapitel. Wie berichtet, soll die alte baufällige Anlage durch einen neuen Inklusions-Abenteuerspielplatz ersetzt werden. Damit wird allen Kindern – mit und ohne Handicap – ein Platz zu Spielen geboten. Zusammen mit Stadtratsmitglied Erhard Pohl, der sich ebenfalls im AK Spielplatz engagiert, hat Förderkreis-Vorsitzender Siegfried Faltlhauser nun die Auftragspapiere unterzeichnet – der Spielplatz wird gebaut. Spatenstich und damit Baubeginn sollen Anfang April erfolgen.
Zertifizierte Sicherheit hat ihren Preis
Dass man nun schon so weit gekommen ist, ist durchaus bemerkenswert. Denn erst im Sommer 2022 wurde die Sponsorenakquise so richtig gestartet. Und der angestrebte Spielplatz kostet richtig Geld. Mit etwa 250.000 Euro Kostenschätzung war man angetreten – heute liegen die Zahlen ein gutes Stück höher. Denn die zertifizierte Sicherheit, die alle Spielelemente vorweisen müssen, hat ihren Preis.
„Ein unglaubliches Ergebnis“
Doch auch das kann das Projekt nicht stoppen. Denn in der Zwischenzeit haben unzählige Menschen, Firmen, Vereine und Organisationen gespendet und so die unglaubliche Summe von 335.000 Euro zusammengebracht. „Das ist ein unglaubliches Ergebnis“, sagt Pohl.
Die Finanzierung der Geräte ist damit gesichert, ebenso der größte Teil der Erdbewegungen. Probleme bereiten noch die Einzäunung und der Fallschutz. „Dafür fehlen noch 50.000 bis 60.000 Euro“, rechnet Pohl zusammen. Und als „Krönung“, so Pohl, sind ein Radlunterstellplatz sowie eine behindertengerechte Toilette angedacht. Diese müssten aber zur Not später umgesetzt werden, wenn das Geld am Ende nicht reicht.
„Wir wollen ein Zeichen setzen“
Dennoch sei es nun an der Zeit, das Projekt zu starten. „Viele Menschen haben uns unterstützt in der Erwartung, dass wir den Inklusions-Abenteuerspielplatz anpacken. Diese Spender wollen wir nicht enttäuschen und ewig warten lassen. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Irgendwie werden wir auch den fehlenden Rest schon in den Griff bekommen.“
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Sein Optimismus sei dabei nicht selbstverständlich. „Anfangs war ich tatsächlich skeptisch, weil es eine sehr sportliche Aufgabe ist“, verrät Pohl. Denn Ziel sei es auch immer gewesen, die finanziell angeschlagene Stadt so weit wie möglich außen vor zu lassen. „Jetzt sehen wir, dass wir es tatsächlich ohne die Stadt schaffen können. Das macht und stolz und glücklich.“
„Tolle Zusammenarbeit“
Was Pohl besonders freut, ist die Zusammenarbeit im Arbeitskreis: „Das gesamte Team hat sich toll eingesetzt. Mir persönlich hat das Engagement noch nie so viel Spaß gemacht wie hier.“ Vor allem Ideengeberin Alexandra Braunmiller und Behindertenbeauftragte Elisabeth Neuhäusler hätten alle Hebel in Bewegung gesetzt.
Deshalb hoffe man nun, auch für den Restbetrag Unterstützung aus der Bevölkerung zu bekommen. Stand jetzt soll der Inklusions-Abenteuerspielplatz Anfang Juni fertig sein. Dass dieses Ziel erreicht wird, hängt auch an Pohl: Er wird als Bau- und Projektleiter fungieren.
ddy