CDU-Debatte: Sollte Deutschland Truppen in die Ukraine schicken?

In „Kiesewetter zum Gipfel mit Trump: Das kann die Sternstunde von Merz werden“ geht es um die Forderung des CDU-Politikers Roderich Kiesewetter, Deutschland solle sich zur Absicherung eines Friedens in der Ukraine auch mit eigenen Soldaten beteiligen. Die FOCUS-online-Leser lehnen überwiegend einen deutschen Militäreinsatz in der Ukraine ab. Einige fordern stattdessen, dass zunächst in Deutschland lebende ukrainische Wehrpflichtige zurückkehren sollten. Insgesamt ist die Debatte von Skepsis gegenüber politischer Verantwortung und Sorge vor einem erneuten Krieg geprägt.

Verteilung der Meinung zu "Empörung über Forderung nach Bundeswehreinsatz in der Ukraine"
Verteilung der Meinung zu "Empörung über Forderung nach Bundeswehreinsatz in der Ukraine" FOCUS online

Ablehnung deutscher Truppen – Erst sollen Ukrainer an die Front

Mehr als die Hälfte der Leser äußert klare Ablehnung gegenüber einem deutschen Militäreinsatz in der Ukraine. Stattdessen schlagen sie vor, dass zuerst die in Deutschland lebenden ukrainischen Wehrpflichtigen für den Dienst in ihrer Heimat zurückkehren sollten. Viele empfinden es als ungerecht, dass Deutsche für einen Konflikt kämpfen sollen, während Ukrainer in Deutschland bleiben.

"Bevor nicht alle Wehrpflichtigen Ukrainer aus Deutschland in die Ukraine zur Heimat Verteidigung abgeschoben werden, darf keine einzige Soldatin oder Soldat abkommandiert werden."  Zum Originalkommentar

"Solange die wehrtüchtigen Ukrainer hier weiterhin vom Steuerzahlerbürgergeld gut leben können, während deutsche Soldaten dort für die Ukraine ihr Leben lassen (59 waren es in Afghanistan), ist alles gut."  Zum Originalkommentar

"Als erstes bitte Ukrainer an die Front, die hier für Fahnenflucht Bürgergeld kassieren."  Zum Originalkommentar

"Keine Truppen für oder in die Ukraine. Die beiden Ex-Ostblockstaaten sollen ihre Probleme selber lösen."  Zum Originalkommentar

"So lange auch nur ein einziger wehrpflichtiger Ukrainer sich vollumsorgt in Deutschland aufhält, darf es nie und nimmer ein Thema sein, dass deutsche Soldaten, für was auch immer, in der Ukraine stationiert werden. Unabhängig davon, darf man schon die Frage stellen, was in den Köpfen unserer Politiker vorgeht, die solch ein Ansinnen in die Welt setzen."  Zum Originalkommentar

"Gehen Sie selbst an die Front" – Kiesewetter persönlich in der Kritik

22 Prozent der Kommentare begegnen der Forderung nach einem Bundeswehr-Einsatz in der Ukraine mit sarkastischen Vorschlägen: Kiesewetter solle selbst an die Front gehen. Die Leser stellen seine persönliche Glaubwürdigkeit und eine mögliche Doppelmoral in Frage.

"Super Idee! Ich gehe davon aus, dass Herr Kiesewetter mit leuchtendem Beispiel voran geht und sich freiwillig für einen Einsatz meldet. Natürlich nicht irgendwo in der Etappe - Front ist ja genug da!"  Zum Originalkommentar

"Na dann kann dieser Typ gleich mal seine Familie in die Ukraine schicken"  Zum Originalkommentar

"Er kann jederzeit gerne als Erster in die Ukraine an die Front gehen. Reicht ja, dass die ukrainischen Männer hier in Deutschland in Sicherheit leben und da müssen nicht unsere Kinder dort deren Familien verteidigen."  Zum Originalkommentar

"Der liebe Roderich sollte sich dann bitte auch als erster zum Einsatz melden!"  Zum Originalkommentar

"Es wurde tatsächlich ausgesprochen. Hoffe der Kiesewetter und die potentiellen Befürworter sind ganz vorne dabei."  Zum Originalkommentar

„Wenn's nicht so unsagbar dämlich wäre...“ – Kiesewetters Rolle im Kreuzfeuer

Manche Stimmen (11 Prozent) richten sich direkt gegen Kiesewetter als Person. Sie zweifeln an seiner politischen Bedeutung, unterstellen ihm Verantwortungslosigkeit und prangern seinen wiederholten Vorstoß mit starken Worten an.

"Wenn's nicht so unsagbar däm.... und traurig wäre, was Herr Kiesewetter da immer von sich gibt, würde ich über ihn nur lachen. Aber der meint das ja auch noch total ernst und das macht mir dann doch Sorgen!"  Zum Originalkommentar

"Was will denn Kiesewetter nun wieder? Der hat nichts mehr zu sagen"  Zum Originalkommentar

"Kann diesem Scharfmacher nicht endlich der Strom abgedreht werden?"  Zum Originalkommentar

"Roderich mir graut vor dir"  Zum Originalkommentar

"In der Überschrift stand nicht welcher CDU Mann das fordert, aber es hat mich nicht gewundert wessen Gesicht ich dann im Bericht gesehen habe."  Zum Originalkommentar

„Die CDU ist kriegerisch geworden“ – Parteikritik am Kurs der Union

7 Prozent der Leser äußern sich parteipolitisch und kritisieren die Linie der CDU als widersprüchlich und kriegstreibend. Einige fordern, die Partei bei kommenden Wahlen für ihren Kurs abzustrafen, andere monieren einen übermäßigen Einfluss von Rüstungsinteressen.

"Aber der Wadephul, auch CDU, sagt doch gerade, das geht nicht. CDU pur."  Zum Originalkommentar

"Die CDU ist halt trotz ihres großen C eine Partei die es mag mit den genagelten durch die Welt zu marschieren. Alle Bürger welche lieber in Frieden leben wollen sollten sich bei der Wahl merken wie Kriegsluestern und Groessenwahnsinnig diese Partei doch ist dafür sollte der Wähler die Konsequenz ziehen und nur eine Antwort parat haben Weg damit 2 Weltkriege ..."  Zum Originalkommentar

"Er ist Lobbyist und wird wahrscheinlich von Rheinmetall dafür bezahlt , das es keinen Frieden gibt . Wen verwundern da seine Aussagen , bemerkenswert ist , das er immer wieder ein Sprachrohr erhält . Er ist nebenbei ein Grund neben Merz , die CDU nicht zu wählen."  Zum Originalkommentar

"Sehr geehrter Herr Kiesewetter….die Bundeswehr dient der Verteidigung von Deutschland und nicht der Ukraine……Ukrainer sitzen hier im Kaffee und die Bundeswehr soll ihr Land sichern….erinnert mich an unsere Demokratie wird am Hindukusch verteidigt, war auch totaler Unsinn aber politisch gewollt."  Zum Originalkommentar

"Der CDU-Mann Kiesewetter kann fordern, was er will. Jedoch der Außenminister Wadephul von der CDU hat sich gegen deutsche Truppen in der Ukraine ausgesprochen, weil die Bundeswehr das nicht leisten könne, bereits eine Brigade im Baltikum stationiert hat."  Zum Originalkommentar

Ungeschickte Strategie – „Fatale Fehlschlüsse“ im Ukraine-Kurs

Kiesewetters Vorschlag wird zudem als politisch ungeschickt und verantwortungslos beurteilt (5 Prozent unserer Leserschaft). Sie warnen, dass ein solcher Vorstoß ohne Friedenslösung eine Eskalation provozieren könnte, und fordern mehr diplomatisches Geschick.

"Kiesewetter kann es einfach nicht. Er hat null Fingerspitzengefühl und Timing. Da haut er jetzt so einen Klops raus, obwohl es noch nichtmal ein Friedenslösung gibt. Wichtig wäre doch erstmal das eine zu erreichen und dann kann man auf dieser Voraussetzung ableiten wie man den Frieden sichert, aber auch da ist Russland mit ins Boot zu nehmen..."  Zum Originalkommentar

"Fatale Fehlschlüsse des Herrn Kiesewetter. Mehr daneben geht nicht. Maximal verantwortungslos."  Zum Originalkommentar

"Kiesewetter sollte schon mal vorangehen und die Lage prüfen. Auf einmal sind alle Aussenpolitiker. Dabei liegt in Deutschland genug im Argen."  Zum Originalkommentar

"solange Politiker nicht selbst an die Front gehen, zu Kriegen die sie mitverantworten, klares Nein. Davon abgesehen sollten Menschen in 2025 weltweit nicht mehr Eigentum der Politik sein und an der Grenze für Politik verheizt werden. Was ein Irrsinn, tiefstes Mittelalter."  Zum Originalkommentar

"Entzieht dem Kiesewetter das Reden in der Öffentlichkeit! Man hält diesen dummen Politiker und seine neueste Forderung nicht länger aus! Dt. Truppen in der Ukraine? Dann greifen wir ja wirklich ein als Kriegspartei! Wollen das die CDU Politiker?"  Zum Originalkommentar

Völkerrecht und Bundeswehrauftrag – „Kein Bündnisfall“

2 Prozent der Diskussionsteilnehmer verweisen auf völkerrechtliche Probleme und sehen den Einsatz als Bruch mit dem Auftrag der Bundeswehr, da kein NATO-Bündnisfall vorliegt und die Ukraine kein Mitglied der Allianz ist.

"Es liegt kein NATO Bündnisfall vor und die Ukraine ist bekanntlich auch kein NATO-Mitglied. Im Umkehrschluss hieße das wenn DE militärische Aktionen oder Soldaten dort stationiert liegt ein Bruch der UN-Carta vor. Wir sehen das gerade auch im Nahen Osten. Finger weg von solchen Überlegungen."  Zum Originalkommentar

"Herr Kiesewetter, Sie haben schon seltsame Ansichten. Die Bundeswehr wird von den deutschen Steuerzahlern finanziert und ist zum Schutz Deutschlands da"  Zum Originalkommentar

Sonstiges: Historische Vergleiche, Geopolitik und Fokus auf innere Sicherheit

Die übrigen Kommentare verteilen sich auf einzelne Standpunkte. Sie reichen von geopolitischen Überlegungen, etwa dass die Bundeswehr eher im Pazifik gebraucht werde, über historische Warnungen vor einer Kriegsausweitung à la 1914 bis hin zu Appellen, erst die Sicherheit in Deutschland zu verbessern.

"Wie 1914, Deutschland gab Österreich volle Unterstützung Der 1. Weltkrieg war da."  Zum Originalkommentar

"Genau. 80 Jahre nach dem letzten Krieg ist es wirklich an der Zeit, endlich wieder deutsche Truppen gegen Russland zu positionieren. Vielleicht geht es ja dieses Mal besser aus als der letzte Feldzug. Wenn es aber nicht besser geht, dann Gute Nacht, Deutschland. Das war's dann."  Zum Originalkommentar

"Was soll die Bundeswehr in der Ukraine? Die werden demnächst im westlichen Pazifik benötigt. Trump kann den Konflikt in der Ukraine überhaupt nicht gebrauchen und möchte Putin aus der engen Bindung an China herauslösen, um sich auf die Auseinandersetzung mit China zu konzentrieren."  Zum Originalkommentar

"Wer ist denn Russland mit der Nato auf die Pelle gerückt. Die Russen empfinden das als Bedrohung. Umgekehrt wäre es bestimmt genau so. Hört auf mit Osterweiterung und gut ist. Schließt einfach einen Beistandspakt ohne Stationierung von Truppen oder Material. Das könnte vielleicht helfen."  Zum Originalkommentar

"In erster Linie sollte die Bundesregierung sich um die Sicherheit hier in Deutschland Sorgen machen und entsprechend aktiv werden. Da ist seit 2015 so einiges aus dem Ruder gelaufen! Leider wird es von Jahr zu Jahr schlimmer."  Zum Originalkommentar


 

Die Diskussion um Kiesewetters Vorstoß offenbart eine deutlich ablehnende Stimmung gegenüber einem deutschen Militäreinsatz in der Ukraine. Diskutieren Sie mit: Halten Sie ein stärkeres deutsches Engagement im Ukraine-Konflikt für notwendig? Schreiben Sie gerne einen Kommentar oder diskutieren Sie mit unseren Lesern! 

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