Trauer um Übungsleiter: Er vermittelte Menschen die Freude an der Bewegung
Wolfgang Stagun ging es nicht um Höchstleistungen und Rekorde. Es ging ihm darum, Menschen die Freude an der Bewegung zu vermitteln und ihnen dadurch mehr Lebensqualität zu schenken.
Puchheim – In unzähligen Stunden ehrenamtlichen Engagements hat er das geschafft. Nun ist der Übungsleiter und ehemalige Abteilungsleiter beim FC Puchheim verstorben.
Wolfgang Stagun, Jahrgang 1949, stieß vor zehn Jahren über eine Ehrenamtsbörse zum Verein. Gerade in den Ruhestand getreten, war er auf der Suche nach einer neuen Aufgabe.
Flexi-Bar
Sportlich war er schon sein ganzes Leben lang gewesen. Dennoch ließ er sich medizinisch durchchecken, bevor er als Übungsleiter anfing. „Die Untersuchung hat er mit Bravour bestanden“, erinnert sich Traude Mandel, Beisitzerin im Vereinsvorstand des FC Puchheim.
Der Versicherungskaufmann und Betriebswirt bot unter anderem Konditions- und Lauftraining sowie Übungsstunden an der Flexi-Bar an. Sein Hauptaugenmerk lag jedoch auf dem Seniorensport. Dafür machte er zusätzlich zu seinem Trainerschein eine Ausbildung, um in Pflegeheimen Hockergymnastik sowie Übungen für Rollstuhlfahrer und Demenzkranke anbieten zu können.
Trotzt Demenz
Lange leitete Stagun beim FC Puchheim die Gruppe „Sport trotz(t) Demenz“. Während der Übungsstunden ging er mit großer Feinfühligkeit auf die Teilnehmer ein und motivierte sie mit Musik aus ihrer Jugendzeit zum Mitmachen.
Im Rahmen des Projekts „Gesunde Kommune“ rief Wolfgang Stagun das Angebot „Puchheim bewegt sich“ ins Leben. Zweimal in der Woche bot er auf der Wiese neben dem Rathausweiher kostenlose Sportstunden für alle Altersgruppen und jedes Fitness-Level an. Man konnte einfach vorbeikommen, musste sich nicht einmal anmelden – niederschwelliger geht es nicht.
In der Corona-Zeit
„Auch in der Corona-Zeit hat er nicht lockergelassen und viel Sport im Freien organisiert“, erinnert sich Traude Mandel. Sie war es seinerzeit, mit der Stagun bei der Ehrenamtsbörse als erstes ins Gespräch kam. Später wohnten die beiden durch Zufall sogar im gleichen Haus.
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Wolfgang Stagun engagierte sich auch im Puchheimer Bürgerbeteiligungsrat und im Mehrgenerationenhaus. Es sei ihm im Leben immer gut gegangen, er wolle etwas zurückgeben, sagte er einmal.
Eine besonders große Lücke hat sein Tod jedoch im Sportverein gerissen. Dort erinnert man sich an Wolfgang Stagun als einen motivierenden, hilfsbereiten Menschen, unaufdringlich und immer mit charmantem Lächeln, interessiert, offen, positiv und mit sich selbst im Gleichgewicht.
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