„Echtes Dilemma“: Biden teilt wegen Kursk-Vorstoß gegen Putin aus – der ruft den Notstand aus

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Joe Biden kommentiert das erste Mal den Kursk-Vorstoß: Putin stehe vor einem „echten Dilemma.“ Eine zweite Region neben Kursk verhängt den Ausnahmezustand.

New Orleans/Belgorod – Vergangene Woche starteten ukrainische Streitkräfte den überraschenden Vorstoß auf russisches Gebiet. Nun äußerte sich auch der amerikanische Präsident Joe Biden zu der Lage in der Grenzregion im Ukraine-Krieg – während die Kursk-Offensive auch die angrenzenden Regionen alarmiert.

„Echtes Dilemma“: Biden teilt wegen Kursk-Vorstoß gegen Putin aus

Biden fand deutliche Worte zur überraschenden Lage des russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Das schafft ein echtes Dilemma für Putin“, sagte er am Dienstag (13. August) zu Reportern in New Orleans, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Damit beschreibt er vermutlich die überraschende Situation des Kreml-Chefs – der nun vor der Frage steht, an welcher Front die russischen Streitkräfte kämpfen sollen. Gleichzeitig muss er den Russen beweisen, dass er Russland in Sicherheit halten kann. Wenn das nicht geschieht, droht ihm ein Image-Verlust, der in politisch ins Wanken bringen könnte.

Joe Biden und Wladimir Putin (Montage)
Joe Biden hat sich das erste Mal zum Kursk-Vorstoß geäußert – und beschreibt Wladimir Putins wackelige Position. © IMAGO/ZUMA Press Wire/Bob Daemmrich | picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP/Gavriil Grigorov (Montage)

Es war der erste inhaltliche Kommentar des US-Präsidenten zu dem ukrainischen Vorstoß. Biden fügte hinzu, dass er in den letzten sechs bis acht Tagen alle vier bis fünf Stunden über die Aktionen in der Ukraine informiert worden sei. Das Weiße Haus teilte laut Nachrichtenagentur mit, dass die Ukraine die US-Regierung nicht im Vorhinein über den geplanten Vorstoß informiert habe. Ebenso wenig sei die USA an der militärischen Strategie beteiligt. „Wir sind nicht involviert. Wir werden weiterhin Gespräche mit den Ukrainern über ihr Vorgehen führen, aber es ist wirklich ihre Sache, darüber zu reden“, sagte Karine Jean-Pierre, die Sprecherin des Weißen Hauses gegenüber Reportern an Bord der Sir Force One.

„Nicht hundertprozentig klar“: US-Regierung sucht nach Gründen für Kursk-Vorstoß

Trotz regelmäßigem Austausch, wisse die USA nicht genau, was der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit der Kursk-Offensive genau erreichen wolle. „Wir versuchen herauszufinden, was sie genau tun und was ihr Ziel ist, aber es ist noch nicht hundertprozentig klar“, sagte ein US-Beamter der Nachrichtenagentur. Er gehe davon aus, dass Selenskyj versuche, Russland zum Abzug seiner Truppen aus der Ukraine zu zwingen.

Kursk-Vorstoß: Region Belgorod verhängt Ausnahmezustand

Derweil setzt die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Gebiet fort. Die Situation sei für die russischen Streitkräfte und Zivilisten angespannt. Nun hat der Gouverneur der Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, den regionalen Ausnahmezustand ausgerufen. „Die Lage in der Region Belgorod ist weiterhin äußerst schwierig und angespannt“, teilte er auf Telegram mit. Der Notstand werde ab Mittwoch (14. August) auf „regionaler Ebene“ gelten. Er appellierte an den Kreml, auch den föderalen Ausnahmezustand auszurufen. Die Evakuierung von Zivilisten hatte bereits begonnen.

Belgorod grenzt an der russischen Region Kursk, in weiterhin schwere Kämpfe des ukrainischen Vorstoßes andauern. Die Behörden setzen auch in Kursk die Evakuierungen weiter fort, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Nach eigenen Angaben habe die Ukraine bereits 74 Ortschaften eingenommen – Russland spricht von 28 Orten, die unter Kontrolle der Ukraine sind. (hk/dpa)

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