Ein besonderer Bauernhof feiert Jubiläum – Besucher dürfen sich auf Musik und Malinade freuen

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Das Landleben auf dem Paradieshof in Forst genießen (v.l.) Melanie Kleider und Norbert Weimann mit ihren Kindern Demian und Silvanus. © Peter Stöbich

Der Paradieshof in Forst feiert heuer zehnjähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wird ein vielfältiges Programm geboten – darunter sind etwa ein Gartenkonzert oder ein Aktionstag.

Forst – Vom Familiencamp über ein Sonnwendfest bis zum Gartenkonzert bietet der Paradieshof in den kommenden Wochen ein abwechslungsreiches Programm. Im 1500 Quadratmeter großen Natur- und Nutzgarten im Wessobrunner Ortsteil Forst können Besucher die Seele baumeln lassen und unter anderem Malinade, ein selbst hergestelltes milchsaures Fermentationsgetränk, probieren. Mit viel Liebe und Fachkenntnis haben Melanie Kleider und Norbert Weimann in den vergangenen zehn Jahren dieses Paradies für ihre Familie und Gäste geschaffen.

Paradieshof war früher reiner Milchviehbetrieb

Vom 30. Mai bis 2. Juni kann man auf dem weitläufigen Gelände zelten, meditieren und tanzen. Ein Sommersonnwend-Fest wird es am Freitag, 21. Juni, ab 18 Uhr geben und am Samstag, 29. Juni, steht um 15 Uhr ein Gartenkonzert mit Gabriele O‘ Grissek (keltische Harfe und Gesang) auf dem Programm. Bei einem Aktionstag zusammen mit dem Netzwerk „Pfaffenwinkel-Gartenwinkel“ sind am Sonntag, 14. Juli, um 13 und 17 Uhr Führungen auf dem Paradieshof geplant. Der amerikanische Liedermacher Mark Milotich wird am Samstag, 20. Juli, ab 19 Uhr ein Konzert in Forst geben.

„Unser Anliegen war es schon immer, mit der Natur zu arbeiten und sie zu unterstützen“, sagen die beiden Pächter. Spatenstich in Forst war im Frühjahr 2014, zuvor war der Betrieb über viele Generationen als reiner Milchviehbetrieb geführt worden. Heute wird er in allen Bereichen biologisch betrieben, „denn Umwelt- und Naturschutz steht für uns an erster Stelle“, betonen Kleider und Weimann.

Naturgarten lockt viele Insekten an

Die Hofgebäude umschließen einen herrlichen Streuobstgarten, in dem es sich unter schattigen Bäumen wunderbar ausspannen lässt. Wo gibt es so etwas heute noch? In der Wiese zwischen Blumenbeeten wie bei Oma Kaffee und Kuchen genießen. Der Blick schweift über das Alpenpanorama am Horizont und in den Apfelbäumen surren unzählige Bienen. Ramblerrosen verströmen ihren Charme, aber auch in der grünen Laube lässt sich schon im Frühjahr so manches zarte Gewächs entdecken, wie die Schneeglöckchen oder Christrosen.

Im Sommer lockt der Naturgarten vielerlei Insekten an. Nicht nur die Wildblumenstreifen, auch die komplett neu angelegten Beete sind abwechslungsreich gestaltet. So ergänzen sich Schmetterlingsflieder mit verschiedenen Sonnenhüten oder Eisenhut, Lilien beeindrucken mit ihrer Schönheit ebenso wie mit betörendem Duft.

Unter verspielten Holzkonstruktionen spitzen Steingewächse hervor, ebenso nutzen Clematis diese als Rankhilfe. „Im Gemüsegarten für Mischkulturanbau können sich unsere Besucher viele Anregungen zum Anbau ihres eigenen Gemüses holen“, sagt Kleider.

Landwirt beschäftigt sich mit Wirkung von Mikroorganismen auf die Umwelt

Sie ist Technikerin für Hauswirtschaft und Ernährung sowie zertifizierte Gästeführerin und auf einem Hof in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber aufgewachsen. „Da mein Herz für die Landwirtschaft schlägt, besuchte ich die Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf, um dort mein Diplom als Agraringenieurin zu belegen“, erzählt sie.

Mit dem Abschluss in der Tasche verwaltete sie zunächst einen Bio-Gemüsebetrieb im Donauries. „Bis es mich der Liebe wegen nach Oberbayern zog, wo ich als Betriebsleiterin auf einem Holunderbetrieb tätig war.“

Norbert Weimann ist im Allgäu geboren und seit Kindesbeinen immer mit der Landwirtschaft in Kontakt. Der Landwirtschaftsmeister und staatlich geprüfte Agrarbetriebswirt spricht von seinem „absoluten Traumberuf“ und beschäftigt sich mit der Wirkung von Mikroorganismen auf die Umwelt.

Marmelade und Säfte werden selbst hergestellt

Mit seinem Projekt des Beerenobstanbaus geht das Paar neue Wege. „Auf unserer Plantage in Wessobrunn wachsen die unterschiedlichsten Früchte in Mischkultur. Das sogenannte Agroforst-System, bei dem Baumreihen zwischen Feldern oder Obstkulturen gepflanzt sind, hat seinen Ursprung in Frankreich und auch Afrika.“

Die Pflanzen bilden hierbei eine Symbiose. Bäume bieten der Unterpflanzung Schutz vor Wind und Wetter und holen noch dazu mit den langen Wurzeln Nährstoffe aus den tieferen Bodenschichten nach oben.

„Unsere Pflanzen und der Boden bekommen Pflanzenstärkungsmittel, welche wir zum Teil selbst herstellen.“ In Eigenproduktion gibt es auch Marmelade und Säfte, die Besucher bei den verschiedenen Veranstaltungen in einem kleinen Café mit traumhaften Ausblicken auf die Alpenkette genießen können.

Ab August gibt es sogenannte Herbsthimbeeren, bei günstiger Witterung bis zum ersten Frost. Auch Äpfel und Birnen, Zwetschgen und Pflaumen oder Tafeltrauben wachsen im Paradieshof. Mit einer Patenschaft kann man sich am Anbau beteiligen und bekommt seinen Anteil im Laufe des Jahres in Form von Beerenfrüchten und Obst sowie Apfelsaft zurück.

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