Mehlbeere als Symbol für Vielfalt des Waldes: Vorfreude auf Event am Reutberg – „Ist eine Hausnummer“

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Baum des Jahres: Die Mehlbeere vor dem Kloster Reutberg pflanzten (v. li.) Benedikt Hanus (Kloster Reutberg), Martin Merz (Vorstandsmitglied WBV Holzkirchen), Florian Loher (Geschäftsführer WBV Wolfratshausen), Korbinian Wolf (Bereichsleiter Forst beim AELF Holzkirchen), Klaus Koch (stellvertretender Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen), Spiritual Markus Gottswinter (Kloster Reutberg), Andreas Rammler (Bürgermeister von Sachsenkam), Sr. Benedicta (Kloster Reutberg), Christian Webert (Behördenleiter AELF Holzkirchen) und Christoph Schmid (Bürgermeister von Holzkirchen) © Arndt Pröhl

Am Sonntag, 15. September, findet am Reutberg und in Babenberg der oberbayerische Waldtag statt. Die Organisatoren freuen sich auf das Event.

Sachsenkam/Holzkirchen – Die Mehlbeere ist der Baum des Jahres. Weil sie trockene Perioden gut erträgt, wird sie laut Experten in Zukunft eine große Rolle spielen. Im Oberland kommt die Art überwiegend an steilen Waldhängen und im Bergwald vor. Auch am Fuß des Klosters Reutberg steht nun eine Mehlbeere. Waldbesitzer, Ordensschwestern und Kommunalpolitiker haben sie gemeinsam gepflanzt, um auf die Vielfalt des Waldes aufmerksam zu machen. Dabei warfen die Organisatoren einen Blick auf den oberbayerischen Waldtag, der am Sonntag, 15. September, am Reutberg, bei der Zimmerei Baumgartner, dem Sägewerk Hahn und auf dem Waldparcours in Babenberg stattfindet (wir berichteten).

Großes Event am Reutberg: Bis zu 8000 Besucher erwartet

Der Waldtag ist eine große Gemeinschaftsaktion. Federführend organisiert wird er vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen mit den beiden Waldbesitzervereinigungen (WBV) Holzkirchen und Wolfratshausen, dem Kloster Reutberg, den beteiligten Gemeinden Sachsenkam und Holzkirchen sowie den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach. Über 110 Aussteller werden auf den rund 40 000 Quadratmetern über den Wald informieren. Die Waldbesitzervereinigungen in Wolfratshausen und Holzkirchen feiern zudem ihr 75-jähriges Bestehen (siehe Kasten). „Wir rechnen mit 5000 bis 8000 Besuchern“, sagte AELF-Behördenleiter Christian Webert bei der symbolischen Pflanzung. „Das ist eine Hausnummer und geht nur gemeinsam.“

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Webert freute sich, dass der Waldtag Landkreis-übergreifend zustande gekommen ist: „Nur durch die gute Zusammenarbeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft aller Beteiligten vor Ort ist das möglich.“ Das sei „alles andere als selbstverständlich“. Die Mehlbeere sei ein Symbol für die Vielfalt der Baumarten. Es gehe aber auch um die Menschen, die mit dem Wald arbeiteten. „Wir wollen der Gesellschaft zeigen, wie vielfältig der Wald ist“, so Webert. Er hofft, dass nicht nur Fachleute, sondern auch Familien mit Kindern den Weg zum Waldtag finden.

„Wichtig, die Schnittstelle zur Bevölkerung zu suchen“

„Wir wollen die breite Bevölkerung für das Ökosystem Wald begeistern“, sagte Korbinian Wolf, Bereichsleiter Forsten am AELF. „Es sind Aussteller für größere und auch kleinere Waldbesitzer dabei.“ In der Planung sei alles „bestens organisiert“, betonte er. Der Reutberg sei als Standort „ideal“. Der Wirt des Festzelts – es ist derselbe wie auf dem Josefifest – verwende regionale Lebensmittel. Auf dem Waldtag gebe es zudem zahlreiche Spezialitäten aus der Region.

Einzig bei der Parksituation könnte es schwierig werden. Auf dem Veranstaltungsgelände gibt es kaum Parkplätze. Während des Waldtags gilt auf der Reutbergstraße zudem eine Einbahnregelung. Die Organisatoren haben elf Shuttlebusse organisiert. Sie fahren in einer Ringlinie von den zwei Parkplätzen am Sachsenkamer Ortsrand zu den Veranstaltungsorten und sind kostenlos. Außerdem gibt es einen kostenlosen Busshuttle vom Bahnhof Holzkirchen zum Ausstellungsgelände, stündlich ab 9.30 Uhr. Der Eintritt zum Waldtag ist frei. Das Ausstellungsgelände ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Finanziert wird der Waldtag vom Freistaat.

„Es ist es wahnsinnig wichtig, dass die Waldbesitzer die Schnittstelle zur Bevölkerung suchen“, sagte der Dritte Landrat Klaus Koch. Heutzutage gebe es auch beim Thema Wald oft „konfrontative Meinungen“. Man müsse die Bevölkerung daher „mit ins Boot nehmen“.

Anreise über Shuttlebusse von den Parkplätzen

Laut Florian Loher, Geschäftsführer der WBV Wolfratshausen, war es „die beste Entscheidung überhaupt“, die Feierlichkeiten mit der WBV Holzkirchen und den Waldtag am Reutberg auszutragen. Dieser sei „die Schnittstelle der beiden Landkreise“. Loher zeigte sich voller Vorfreude auf den Waldtag: „Es macht Spaß, gemeinsam etwas zu bewegen. Das wird ein traumhaftes Wochenende.“ Man stehe „voll hinter den Feierlichkeiten und dem Waldtag“, ergänzte Martin Merz von der WBV Holzkirchen.

Sachsenkams Bürgermeister Andreas Rammler freute sich über die „super durchdachte Planung“ der Organisatoren. Sein Amtskollege in Holzkirchen, Christoph Schmid, ergänzte, es sei wichtig, „dass Anreisende so einfach und nachhaltig wie möglich kommen können“. Mit den kostenlosen Shuttlebussen zum Holzkirchner Bahnhof wolle man auch Sachsenkam entlasten, betonte er.

Jubiläumsfeier

Die WBV Holzkirchen und die WBV Wolfratshausen feiern am Samstag, 14. September, auf dem Gelände des Klosters Reutberg ihr 75-jähriges Gründungsjubiläum. Im Festzelt erwarten werden zahlreiche Ehrengäste, darunter Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landtagspräsidentin Ilse Aigner sowie die Landräte Josef Niedermaier (Bad Tölz-Wolfratshausen) und Olaf von Löwis (Miesbach). Für Unterhaltung sorgt die Musikkapelle „Ham koan Nam“.

Alle Beteiligten hoffen nun, dass das Wetter mitspielt. Schwester Benedicta und der neue Spiritual Markus Gottswinter vom Kloster Reutberg setzen dabei auch auf göttlichen Beistand. (vfi)

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