Sie wollen Betrügern einen Schritt voraus sein? Ein simpler Aufkleber auf der Bankkarte kann Ihr Konto schützen. So funktioniert der clevere Trick.
München – Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem langen Tag nach Hause und bemerken, dass Ihr Portemonnaie verschwunden ist. Das Herz klopft, die Gedanken rasen – ist das Geld auf dem Konto noch sicher? Ein simpler Trick könnte Ihnen in solchen Momenten helfen: ein Aufkleber mit einer falschen PIN auf der Bankkarte.
Der Trick kostet weder viel Zeit noch Geld, kann im Ernstfall aber große Wirkung haben. Falls jemand die Bankkarte gestohlen hat, gibt die Person beim Versuch Geld abzuheben im besten Fall dreimal die inkorrekte Zahlenkombination ein. Die Folge: Der Automat zieht die Karte automatisch ein und sperrt sie. Nun muss der Kartenbesitzer nur noch seine Karte von der Bank wiedererlangen. Das Geld ist erst einmal sicher.
Falscher PIN-Aufkleber auf Bankkarte kann gegen Betrug schützen – weitere Tipps und Tricks
Der Versuch lohnt sich. Erst zuletzt warnte die Polizei vor einer neuen Betrugsmasche. Laut einer Statistik des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr rund 23.900 Fälle des Zahlungskartenbetrugs mit PIN erfasst, dabei entstanden über 38,2 Millionen Euro Schaden. Die Zahl der Betrugsfälle ohne PIN lag bei rund 15.200 Fällen. Hier betrug der Schaden rund 6,8 Millionen Euro.
Der falsche PIN-Aufkleber sollte jedoch nicht die einzige Schutzmaßnahme sein. Die Polizei empfiehlt weitere wichtige Vorsichtsmaßnahmen:
- Sichere PIN-Wahl: Eine einzigartige Zahlenkombination erschwert Betrügern die Arbeit. Die Zahlenkombination sollte daher auch nicht an einen Geburtstag oder eine Telefonnummer angelehnt sein. Auch einfache Kombinationen wie „4567“ sind zwar leicht zu merken, aber auch leicht zu knacken.
- Die echte PIN nie an Dritte weitergeben: Hierzu zählen Verwandte und Freunde, aber auch Geldinstitute oder Kreditkartenunternehmen sollten die PIN nicht kennen. Amtspersonen wie Polizisten dürfen ebenfalls nicht nach der Information fragen.
- Die echte PIN niemals aufschreiben: Hier gilt genau das Gegenteil des Tricks. Die echte PIN sollte laut der Polizei in keinem Fall auf der Zahlungskarte selbst, aber beispielsweise auch nicht im Adressbuch stehen. Es gibt mehrere Tipps, um sich die PIN gut zu merken.
- PIN-Eingabe vor anderen abschirmen: Bei der Eingabe immer die Hand oder einen anderen Gegenstand (z. B. Geldbeutel) als Sichtschutz verwenden und sich vergewissern, dass man von niemanden beobachtet wird bzw. eine Person zu nahe kommt.
- Ungewöhnliche Eigenschaften am Geldautomaten beachten: Wenn der Geldautomat in irgendeiner Art verändert oder verdächtig aussieht, sollte die Polizei gerufen werden. Es könnte sein, dass Betrüger Kameras installiert haben.
Falls die Karte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestohlen wird, sollten Betroffene schnell handeln. Neben der Sperrung über die zentrale Rufnummer 116 116 wird empfohlen, auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Wer nachweisen kann, dass er Opfer eines Kartenmissbrauchs wurde und nicht grob fahrlässig gehandelt hat, haftet maximal mit 50 Euro für entstandene Schäden. (no)