Vorfreude auf bodenständige Gaststätte
Zum Jahreswechsel fragen wir bei den Bürgermeistern nach den Top-3-Projekten. Hier ein Ausblick für Bad Wiessee, wo es an Baustellen beileibe nicht mangelt. Ungewöhnlich viele Großprojekte sind hier in der Planung, am Werden oder in der Fertigstellung. Zu Letzteren gehört der neue Gasthof Zur Post.
Bad Wiessee - Der Ort Bad Wiessee verändert derzeit sein Gesicht. Auch das Zentrum kommt mit den neuen Einkaufsmärkten und Wohnungen von Investor Marcel Dittrich, dem geplanten Personalhaus von Athos und schließlich dem sanierten und umgebauten Gasthof Zur Post bald mit einem neuen Erscheinungsbild daher. Blickt Bürgermeister Robert Kühn (SPD) auf das neue Jahr, so zählt er die neue Post zu den Top-Projekten in seiner Gemeinde.
Top-Projekt Nummer 1 in Bad Wiessee: Der neue Gasthof Zur Post
Im Mai oder Juni 2025 soll es so weit sein: Dann wird der Gasthof Zur Post unter der Regie der Privatbrauerei Aying wieder eröffnen. „Wir werden zum Start der Saison aufmachen“, zeigt sich der Bürgermeister überzeugt. Es sei eine besondere Herausforderung gewesen, den denkmalgeschützten Gebäudeteil und die neuen Bauteile – darunter ein Veranstaltungssaal für bis zu 200 Gäste – miteinander zu verbinden und die Sanierungs- und Bauarbeiten parallel abzuwickeln. Dies sei aber aufgrund der guten Arbeit der Fachfirmen und des gemeindlichen Bauamts gelungen, freut sich Kühn. Das Projekt liege sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.
Rund 22 Millionen Euro investiert Bad Wiessee in seine neue Post. „Ich bin froh, dass wir das Projekt nach dem Pacht㈠ende mit Wirt Kurt Geiß sofort angepackt haben“, sagt der Rathauschef. Bad Wiessee erhalte somit im Zentrum wieder eine bodenständige Gaststätte. Dazu gehört neben einem Biergarten und einem Salettl auch ein Hotel mit 44 Doppelzimmern.
Top-Projekt Nummer 2 in Bad Wiessee: Das Oberland Hospiz
Auf Platz zwei der Wiesseer Top-Projekte rangiert für Robert Kühn das neue Oberland Hospiz, das derzeit auf dem Areal am Löblweg entsteht. Es ist zwar kein gemeindeeigenes Projekt, stolz macht es den Bürgermeister dennoch, wie er sagt. „Ich freue mich, dass das Hospiz an einer so prominenten Stelle in unserem Ort gebaut wird.“ Es sei genau das, was er sich für Menschen in der letzten Phase ihres Lebens wünsche: ein schöner Ort mit viel Grün, mit Blick auf den See und einer Kapelle.
Das Oberland Hospiz wird durch die Marion-von-Tessin-Stiftung errichtet und kann nach der Fertigstellung – anvisiert für den Herbst 2025 – zwölf Gäste beherbergen. „Wir brauchen diese Einrichtung dringend“, sagt Kühn. Das Hospiz soll Menschen aus der gesamten Region zugutekommen.
Top-Projekt Nummer 3 in Bad Wiessee: Das Wohnprojekt an der Hagngasse
Eine hohe Priorität hat für Bad Wiessee laut Kühn der kommunale Wohnungsbau. Das Neubauprojekt an der Hagngasse setzt der Bürgermeister daher auf Platz drei der Rangliste. Realisiert werden die beiden Mehrfamilienhäuser mit 19 Wohneinheiten durch das Kommunalunternehmen (KU) Bad Wiessee.
Der Altbestand beim Areal des Sport- und Freizeitzentrums an der Hagngasse wurde bereits abgerissen, im neuen Jahr sollen so zügig wie möglich die Arbeiten für die Neubauten beginnen. „Wir fangen an, sobald es geht“, teilt KU-Vorstand Anton Bammer mit. Abhängig sei der Baustart von einer notwendigen Kanal-Umverlegung und der Witterung. Ziel sei es, dass im Laufe des neuen Jahres die Rohbauten fertiggestellt sind, im Jahr 2026 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. In den Gebäuden werden neun Zwei-Zimmer-Wohnungen, sieben Drei-Zimmer-Wohnungen sowie drei Vier-Zimmer-Wohnungen untergebracht. Das Projekt, so Kühn, solle es Familien ermöglichen, bezahlbaren Wohnraum in Bad Wiessee zu finden. Bammer ergänzt: „Wir sind froh, dass wir das Projekt umsetzen können. Damit wollen wir auch ein Signal an die Wiesseer Bürger setzen.“
Abseits dieser Projekte wird wohl die Riesen-Baustelle des neuen Strüngmann-Hotels Seegut im Jahr 2025 die Wiesseer weiterhin beschäftigen. Ebenso die Planungen für das talweite Hallenbad, das – sofern sich die Talgemeinden auf ein gemeinsames Konzept einigen können – auf dem ehemaligen Badepark-Gelände in Bad Wiessee entstehen könnte.