Sie heißt „Ninja“: Details zur Wunderwaffe gegen Putins Raffinerien sickern durch
Die Ukrainer attackieren jetzt selbst Öl-Raffinerien im tiefsten Landesinneren von Russland. Eine Drohne namens „Ninja“ wird zum Problem für Wladimir Putin.
Salawat – Sie werden im Ukraine-Krieg zum Alptraum für Kreml-Autokrat Wladimir Putin: Ukrainische Langstrecken-Kamikaze-Drohnen, die für die Kriegswirtschaft wichtige Öl-Raffinerien mittlerweile selbst viele hunderte Kilometer hinter der Grenze in Russland in Brand schießen.
Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer treffen Öl-Raffinerien tief in Russland
Die Ukraine hat damit im Ringen mit dem imperialistischen Angreifer aus Moskau ein neues Druckmittel an der Hand. Das Kreml-Regime braucht intakte Raffinerien, um Diesel für seinen völkerrechtswidrigen Überfall zu produzieren. Und für Öl-Exporte ins Ausland, zumindest in jene Länder, die russisches Öl und Treibstoff noch abnehmen – zum Beispiel Indien.
Während die ukrainischen Streitkräfte den Diesel-Nachschub an die Front auch mit Drohnen-Attacken auf Züge unterbinden, zumindest punktuell, erregte am 9. Mai ein Drohnen-Angriff großes Aufsehen. Denn: Er geschah rund 1380 Kilometer von der Front bei Kramatorsk entfernt im äußersten Südosten des europäischen Russlands. Jetzt wurde bekannt, dass für den Angriff auf eine Gazprom-Raffinerie in Salawat (Teilrepublik Baschkortostan) ein unbemanntes Kamikaze-Luftgefährt namens „Ninja“ verantwortlich gewesen sein soll. Es ist die nächste Steigerung.
Russland kann Raffinerien nicht verteidigen: Ukraine-Attacken bis in den Kaukasus
Seit Anfang des Jahres lässt Kiew die Öl-Industrie Putins in großem Maße mit Drohnen mit großer Reichweite angreifen. Auffällig: Die russische Luftabwehr kann diese Drohnen-Angriffe offenkundig nicht stoppen. Bei X (vormals Twitter) kursieren stattdessen Videos davon, wie private Sicherheitsdienste an den Raffinerien vergeblich mit Maschinengewehren auf die Angreifer aus der Luft schießen. Ehe der Sprengsatz dann doch detoniert, zum Beispiel in einem Hochofen.
Das ukrainische Online-Portal The Kyiv Independent berichtete von 15 Drohnen-Angriffen auf russische Raffinerien zwischen dem 1. Januar und dem 19. März. Und zwar über eine Strecke bis in den Kaukasus hinweg. Laut Bild musste das Moskau-Regime deshalb ab dem 1. März zwischenzeitlich sogar einen Benzin-Export-Stopp verhängen, um die Versorgung der eigenen Bevölkerung und der Armee mit ausreichend Treibstoff sicherzustellen.
Salawat
Salawat ist eine Großstadt mit rund 150.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der russischen Teilrepublik Baschkortostan, die im südöstlichen Teil des europäischen Russlands unweit der Grenze (geografisch auf der Landkarte) zu Kasachstan liegt. Die Republik hat innerhalb der Russischen Föderation eigene Hoheitsrechte, ein eigenes Oberhaupt (Radij Faritowitsch Chabirow) und ist durch die turksprachige Ethnie der Baschkiren geprägt. Salawat ist für die Verarbeitung fossiler Rohstoffe bekannt, weshalb ein Gasometer Teil des Stadtwappens ist.
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Ukraine-Angriffe auf Öl-Raffinerien: Kiew lässt Drohnen schnell weiterentwickeln
Besonders Aufsehen erregend waren am 16. März ukrainische Drohnen-Angriffe auf zwei Öl-Raffinerien in Sysran und Nowokuibyschewsk in der Region Samara, im Südwesten Russlands an der Grenze zu Kasachstan. Ebenfalls am 16. und 17. März wurden Brände aus Raffinerien in der Oblast Krasnodar am Schwarzen Meer gemeldet. Bereits am 13. März hatten mehrere ukrainische Drohnen indes die Raffinerie in Rjasan, 190 Kilometer südöstlich von Moskau gelegen, ins Visier genommen. Auffällig: Die Ukrainer sind wohl in der Lage, ihre Langstrecken-Drohnen binnen kurzer Zeit für immer größere Reichweiten zu modifizieren.
Wie Federico Borsari, ein Wissenschaftler für unbemannte Technologie am Center for European Policy Analysis (CEPA), der Online-Zeitung The Kyiv Independent erklärte, kamen bei den Angriffen im Frühjahr mittelgroße Einweg-Angriffsdrohnen mit starren Flügeln und einem Propellermotor zum Einsatz. Viel deutete darauf hin, dass bei den Attacken die „AQ 400 Scythe“ Kamikaze-Drohne involviert war, deren Fotos die ukrainischen Geheimdienste kurz vor Weihnachten 2023 freimütig in den sozialen Medien verbreitet hatten.
Drohnen-Entwicklung der Ukraine: „Ninja“ soll so groß wie ein kleines Flugzeug sein
Auch die Drohne „Liutyi“ soll zum Einsatz gekommen sein, auf Ukrainisch „Februar“. Besagte „Liutyi“ kann wohl punktgenau in eine sogenannte Kolonne zur Rohöldestillation gesteuert werden, also in einen hohen Stahlturm, in dem das entstandene Dampf-Flüssigkeits-Gemisch destilliert wird und als abgekühlte flüssige Bestandteile wie Benzin und Diesel wieder herauskommt. Wenn die Produktion nicht unterbrochen wird, was offenkundig das Ziel der Ukrainer ist, während die russische Armee ihrerseits erneut die Region Charkiw überfallen hat.
Laut der Ukrainska Pravda stellte jüngst dagegen die „Ninja“ den „Reichweiten-Rekord“, wie es in dem Bericht heißt, im Drohnen-Krieg mit einer Entfernung von rund 1500 Kilometern „bis zum Werk Gazprom Neftekhim Salawat“ auf. Besagte „Ninja“ soll eine recht große Drohne auf Basis des kleinen Flugzeuges A-22 sein, was sich mit Aufnahmen deckt, die bei X kursieren und die Silhouette einer kleinen Propeller-Maschine abbilden. Entsprechend groß dürfte bei der Explosion in Salawat die mitgeführte sogenannte „Payload“ gewesen sein, also der Sprengsatz. (pm)