Bundeswehr wappnet sich für Großmanöver: „Quadriga“ startet im Februar – erste Soldaten schon unterwegs
Im Frühjahr startet die Großübung der NATO-Mitgliedsstaaten Steadfast Defender 2024. Die Bundeswehr wird dazu mit einer weiteren Übungsreihe einen wichtigen Beitrag leisten.
Syke – Üben für den Ernstfall – genau das machen die Streitkräfte des NATO-Bündnisses in den nächsten fünf Monaten. Knapp 90.000 Soldaten aller Mitgliedsstaaten nehmen an der Großübung Steadfast Defender 2024 teil. Die Bundeswehr beteiligt sich mit weiteren Übungsmanövern unter dem Namen Quadriga 2024. Damit möchte die deutsche Streitmacht zeigen, entschlossen und befähigt zu sein, zur Verteidigung der NATO-Ostflanke beizutragen.
Es ist für die deutschen Soldaten die größte Übung, seit dem Russland die Ukraine angegriffen hat. 12.000 deutsche Kämpfer trainieren, damit im Ernstfall die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften gelingt, schreibt die Bundeswehr in einer Mitteilung. Bei dem Großvorhaben Quadriga 2024, von Februar bis Mai, steht Deutschland im Mittelpunkt, fungiert als logistisches Zentrum für Truppenaufmärsche nationaler und internationaler Kräfte, stellt Streitkräfte bereit und übernimmt Führungsverantwortung.

NATO-Großübung: Bundeswehr leistet Beitrag zur Abschreckung an der Ostflanke
„Ich finde das gut und vor allem auch richtig, dass wir das zusammen machen, weil jeder sein eigenes Land nicht mehr autark verteidigen kann“, sagt ein nicht namentlich genannter Oberstleutnant, in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks. Weiter befürwortet er die gemeinsame NATO-Großübung: „Es funktioniert nur das, was du vorher auch trainiert hast und das funktioniert halt nur im multinationalen Kontext, gerade bei der Größenordnung.“ Um an dem wichtigen Großmanöver teilnehmen zu können, haben sich bereits Soldaten auf den Weg nach Norwegen gemacht. Unter ihnen beispielsweise die Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall.
Gleich mehrere Großübungen fasst die Bundeswehr unter Quadriga 2024 in Deutschland und im Ausland zusammen. Das Manöver besteht aus vier Teilen, wie die Bundeswehr berichtet: Grand Center (Mitte Februar bis Ende Februar), Grand North (Mitte Februar bis Mitte März), Grand South (Ende April bis Ende Mai) und Grand Quadriga (Mai). Diese Übung in vier Teilbereichen ist der Beitrag zum Großmanöver der NATO-Übung Steadfast Defender 2024, was so viel heißt wie „standhafter Verteidiger“.
Das NATO-Großmanöver besteht wiederum aus zwei Teilaspekten. Zum einen ein maritimer Anteil, bei dem die Verlegung von Soldaten aus Nordamerika nach Europa trainiert wird und zum anderen Übungen an Land in Europa. Diese sollen hauptsächlich geprägt werden durch den Einsatz von Landstreitkräften. „An dieser Übung werden bis zu 40.000 Soldaten der Landstreitkräfte aller NATO-Mitgliedsstaaten in einem Übungsraum von Norwegen bis Rumänien beteiligt sein“, erklärt ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.
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Quadriga 2024: Wie ist der Aufbau und Ablauf des Großmanövers?
Im Großen und Ganzen geht es bei der Quadriga darum, Erkenntnisse für den Einsatz der Soldaten an Land zu gewinnen. Dazu soll die Fähigkeit zur schnellen Verlegung der Kräfte an die NATO-Ostflanke nach Norwegen, Litauen, Rumänien, Polen oder Ungarn trainiert werden.
Die Großübung setzt sich aus mehreren Einzeleinheiten zusammen. Zunächst wird die Division Schnelle Kräfte in den Einsatz geschickt. Die Division trainiert mit der Gebirgsjägerbrigade 23 bei der Teilübung Grand North. Gemeinsam mit Norwegen, Schweden, Finnland und weiteren Partnern üben die Soldaten unter extremen Wetterbedingungen. Parallel soll die Panzergrenadierbrigade 41 in Hohfels bei der Übung Allied Spirit für zukünftige Landoperationen zertifiziert werden.
In der Bundeswehrmitteilung heißt es: „Die Übung Grand Center in Zentraleuropa ist für die übergeordnete 1. Panzerdivision Voraussetzung für die Übung Dragon im März in Polen sowie die US-amerikanisch geführte Übung Saber Strike im Mai.“
Bei der Teilübung Grand South von Ende April bis Ende Mai sollen die schnelle Verlegung der Soldaten und der Einsatz an der südlichen Ostflanke Europas trainiert werden. Einen sichtbaren Beitrag zur Rückversicherung der Alliierten sollen dann auch die Truppen in Litauen leisten. Hier findet der Übungshöhepunkt mit der 10. Panzerdivision statt, denn es wird der Einsatz mit Kampf- und Schutzpanzern geübt.