Harte Geduldsprobe: Ausbau macht Vollsperrung der Miesbacher Straße in Holzkirchen notwendig

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Im Rahmen der rund einjährigen Sanierung der Miesbacher Straße wird auch die Rechtsabbiegespur von der Tegernseer Straße her entfallen und die Verkehrsinsel aufgelöst. Erhöht werden soll die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. © Helmut Hacker

Weil der Unterbau der Straße maroder ist als angenommen und der Platz für die Arbeiten eher beengt sind, wird nach jetziger Planung ab März 2026 die Miesbacher Straße in Holzkirchen als eine Hauptverkehrsader der Marktgemeinde für voraussichtlich rund ein Jahr gesperrt.

Holzkirchen – Wie kürzlich die Ingenieure Inke Gonschorek und Tobias Nöhrig vom Traunsteiner Büro SAK den Marktgemeinderat informierten, ist der geplante Vollausbau der Miesbacher Straße auf rund 580 Meter zwischen dem Kriege-Eck und der Aral-Tankstelle aufwendiger als zunächst angenommen.

So muss wegen des schlechten Unterbaus das Straßenbett auf 80 Zentimeter Tiefe komplett neu aufgebaut werden. Weil der Abraum zudem stärker belastet ist, wird die Entsorgung teurer als geplant. Bereits bekannt ist, dass im Rahmen der Maßnahme auch gleich Sanierungs- und Neuverlegungsmaßnahmen von Strom, Wasser, Fernwärme, Straßenbeleuchtung, Kanal und Glasfaser erfolgen.

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf der B13, über die täglich rund 11.000 Fahrzeuge rollen, wird seitens des Straßenbauamtes Rosenheim als Baulastträger eine Fahrbahnbreite von mindestens 3,50 Meter gefordert. Durch den vorhandenen Bahnübergang musste außerdem die Entwässerung in zwei Abschnitten betrachtet und geplant werden. Laut Gonschorek wird diese westlich der Bahn mittels Versickerung und Weiternutzung der bestehenden Sickerschächte erfolgen, östlich davon wird dazu eine Versicker­ungsanlage auf einem Grundstück gegenüber der Tankstelle gebaut.

Ein Ziel der Marktgemeinde bei den Planungen mit dem Straßenbauamt war es, die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu erhöhen. Dazu wird im westlichen Bauabschnitt vom „Kriege-Eck“ bis zum Bahnübergang ein beidseitiger Gehweg hergestellt, der eine Breite von 1,50 Meter bis zwei Meter haben wird. Im östlichen Bauabschnitt entfällt der südseitige schmale Gehweg. Am nördlichen Fahrbahnrand wird stattdessen ein gemeinsamer Geh- und Radweg mit drei Meter Breite hergestellt.

Holzkirchen beteiligt sich an Kosten

Um die Miesbacher Straße sicher queren zu können, wird auf Höhe der Abt-Kaspar-Straße eine Verkehrsinsel entstehen, weswegen die Fahrbahn dort leicht verschwenkt wird. Um den Radverkehr auf der Gefällestrecke sicher ortsauswärts zu führen, werden Rad-Piktogramme angebracht. Des Weiteren wird die „Kriege-Kreuzung“ barrierefrei gebaut.

Ein Großteil der Kosten für die, wie Robert Wiechmann (Grüne) sagte, „in diesem Bereich bestmögliche Verbesserung der Verkehrssicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer“, wird aber nicht durch den Straßenbaulastträger übernommen. Damit diese dennoch realisiert werden, übernimmt die Marktgemeinde trotz klammem Haushalt rund eine Million Euro der Gesamtkosten von gut 3,48 Millionen Euro.

Sorge bereitete Michael Wohlschläger (CSU), wie die Gewerbetreibenden an der Vollsperrung das Jahr überleben sollen. Nöhrig erklärte, dass natürlich niemand „ausgehungert“ werden soll, aber eine Vollsperrung unumgänglich sei und dadurch letztlich die Bauzeit verkürzt werde: „Das wird aber natürlich nicht allen gefallen.“ Die Beschlüsse für die vorgestellte Entwurfsplanung inklusiver der Kostenrechnung fielen einstimmig. Helmut Hacker

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