Ukraine bekommt „gesamten Bestand“ an Panzern PBV 302 - auch Flugzeuge und Jagdroboter sollen kommen
Schweden kündigt ein „rekordverdächtiges“ Hilfspaket für die Ukraine an. Ein ganzer Bestand Panzer soll der Ukraine mit neuen Brigaden helfen.
Stockholm – Dem ukrainischen Militär geht im Ukraine-Krieg schon lange die Mittel aus. Immer wieder bittet Wolodymyr Selenskyj seine westlichen Verbündeten um Unterstützung – in Form von Waffen und Munition. Nachdem die Hilfe aus den USA ins Stocken geraten ist, springt Schweden als Kiews großer Unterstützer ein. Das skandinavische Land kündigt eine umfassende Lieferung an die Ukraine an.
„Rekordverdächtig“: Schweden kündigt größtes Hilfspaket für Ukraine an
Mit 1,16 Milliarden Euro soll es das bisher größte militärische Hilfspaket an die Ukraine sein. „Schweden spendet den gesamten schwedischen Bestand an Pansarbandvagn 302 (PBV 302) an die Ukraine“, kündigte die Regierung in Stockholm in einer Pressemitteilung vom Mittwoch (29. Mai) an. Dabei handelt es sich um gepanzerte Mannschaftstransportwagen, die einschließlich Ersatzteilen, Wartungsausrüstung und Munition an das ukrainische Militär geliefert werden sollen. Die Ukraine könnte also eine große Menge an Panzern erhalten. Denn: Aktuell verfüge Schweden noch über etwa 200 Panzern vom Typ PBV 302, heißt es laut Denkfabrik International Institute for Strategic Studies (IISS) in einer Aufstellung der weltweiten Streitkräfte.
Ziel Schwedens sei es, den Aufbau neuer ukrainischer Brigaden mit „gepanzerten Fahrzeugen für die Feuerkompanien“ zu unterstützen. Nur so könne sich die Ukraine gegen Russland verteidigen. Auch überschüssige Panzerfahrzeuge des schwedischen Militärs sollen als Teil des „rekordverdächtigen“ Hilfspakets an die Ukraine gehen.
Ukraine-Krieg: Hilfspaket umfasst hochmobile Panzer
Das Militär begann 1966 damit, die klassischen Kettenpanzerwagen einzusetzen, ursprünglich wurden etwa 647 produziert. Für die Verhältnisse der 1960er-Jahre erhielt der Schützenpanzer PBV 302 eine äußerst starke Bewaffnung in Form einer 20-mm-Automatikkanone HS804, so Defense Express. Deswegen gilt das Fahrzeug in Schweden als hochmobiles Infanterie-Kampffahrzeug mit einer starken Panzerung, die zum Schutz vor 20-mm-Geschützen konzipiert ist. Voraussichtlich wird Stockholm eine Reparatur und Modernisierung der Panzer veranlassen, bevor sie geliefert werden.
Dem schwedischen Militär werden die Panzerfahrzeuge nicht fehlen, da sie nicht mehr aktiv eingesetzt werden. Trotzdem gab die Regierung bekannt, neue Fahrzeuge für den eigenen Bestand zu bauen und zu kaufen.
„Völlig neue Fähigkeit“: Schweden liefert Flugzeuge für Ukraine-Krieg
Neben dem Pansarbandvagn 302 kündigte Stockholm eine Lieferung von zwei Überwachungsflugzeugen vom Typ ASC890 an. Das „bietet der Ukraine eine völlig neue Fähigkeit zur luftgestützten Radaraufklärung und Kampfführung gegen Ziele in der Luft und auf See“, heißt es in der Mitteilung. Die Lieferung umfasse auch die Schulung, technische Ausrüstung und methodische Unterstützung. Zusätzlich spende Schweden den „Jagdroboter Rb 99 (AMRAAM), der sowohl in Flugzeugen als auch in bodengestützten Luftverteidigungssystemen eingesetzt werden kann.“ Das kann erheblichen Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben, da Stockholm der Ukraine erlauben möchte, schwedische Waffen auch über und auf russischem Boden einzusetzen.
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Hilfspaket: Finanzielle Unterstützung für die Ukraine
Das Hilfspaket für die Ukraine umfasse auch finanzielle Unterstützung für Fonds und temporäre Initiativen, teilte der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. So solle eine groß angelegte Ausrüstungsbeschaffung für die Ukraine beschleunigt werden. Zusätzlich soll das Total Defence Research Institute beim Aufbau eines ukrainischen Verteidigungsforschungsinstituts unterstützen. (hk)
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