Als Bollwerk gegen Putin: Diese Waffen bringt Schweden mit in die Nato
Als baldiges neues Nato-Mitglied will Schweden bald zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben.
Stockholm – Mit der Zustimmung Ungarns zum schwedischen Nato-Beitritt ist der Weg des Landes in das Verteidigungsbündnis offen. Während Russland bereits von einer Bedrohung und infolgedessen möglichen Vergeltungsmaßnahmen spricht, heißt es aus der Nato, dass Schweden das Bündnis „stärker und sicherer“ mache.
Das Bündnis wächst damit nicht nur auf künftig 32 Mitgliedsstaaten, sondern auch um einen militärisch starken Partner, der sich aufgrund seiner über 800 Kilometer langen Grenze zu Russland seit vielen Jahren mit der Möglichkeit von Aggressionen seitens Russlands und damit auch diversen Verteidigungsstrategien beschäftigt hat. Das bedeutet, dass mit Schweden auch nicht unerhebliche Waffenbestände in das Verteidigungsbündnis gelangen.

Schweden in der Nato: Kleine Streitkräfte, moderne Ausrüstung
Wie die US-Zeitung Newsweek den Experten Neil Melvin vom Londoner Royal United Services Institute zitiert, zählen zu den militärischen Stärken des Landes ihre Luftwaffe mit über hundert modernen Jets, eine leistungsstarke Marine mit fünf U-Booten sowie eine fortgeschrittene industrielle Verteidigungsbasis. Darüber hinaus plane das Land, bis Ende 2024 zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsmittel auszugeben.
Personell ist Schweden, wo 2017 wieder eine Sonderform der Wehrpflicht eingeführt wurde, zwar modern, aber nicht sehr zahlreich aufgestellt. Lauf Newsweek kommt das Militär des Landes auf 24.000 Berufssoldatinnen und -soldaten, dazu kommen 11.400 Reservekräfte und 21.000 „Heimatschutz“-Kräfte, die ebenfalls Teil der Reserve sind. Ab 2025 sollen jährlich 8000 statt 6000 weitere Reservekräfte dazukommen.
Schwedens Nato-Beitritt: Wie es jetzt weitergeht
Dass Russland den bevorstehenden schwedischen Nato-Beitritt als Bedrohung wahrnimmt, hat das Land bereits in den vergangenen Tagen klar verdeutlicht. So drohte die Botschaft laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur damit, Vergeltungsmaßnahmen politischer und militärisch-technischer Natur zu ergreifen, um Bedrohungen seiner nationalen Sicherheit zu unterbinden.
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Nach der Zustimmung durch das ungarische Parlament zum Nato-Beitritt Schwedens muss das Beitrittsprotokoll noch vom Staatspräsidenten Ungarns unterschrieben werden. Nach der Unterschrift des Präsidenten in Ungarn muss die Ratifizierung noch im ungarischen Amtsblatt erscheinen. Dies kann bis zu acht Tage dauern. Im Anschluss muss die Ratifizierung formal beim US-Außenministerium in Washington hinterlegt werden. Dann hätte Schweden die Zustimmungen aller 31 derzeitigen Nato-Mitglieder beisammen und der Beitritt könnte erfolgen. (saka mit dpa)