Dorfladen Egmating: Wie das Sortiment aussieht - Wann er öffnet
Der neue Dorfladen soll ein soziales Zentrum in Egmating werden. Mit buntem Angebot und einer gemütlichen Café-Ecke verspricht der Laden mehr als nur Lebensmittel. Das Team verströmt schon Vorfreude.
Egmating – Vor ihrem geistigen Auge stehen schon die Regale. „Obst- und Gemüse, Molkerei, Tiefkühl, Trockenware für den Grundbedarf“, sagt Peter Ribinski, indem er mit dem Arm einen Halbkreis beschreibt. Für einen Moment ist nur das Schaben des Trockenbauers zu hören, der von der Stehleiter aus die Deckenplatten verspachtelt. Dann sagt Ribinski: „Wir sind grad in Schwung.“
Egmatinger Dorfladen: Zwischen Ding aus Supermarkt, Kramer und Brotzeitcafé
Wir, das ist das siebenköpfige ehrenamtliche Team des Egmatinger Dorfladens. In dem ehemaligen Bankgebäude in der Ehamostraße stehen Ribinski (68), der die Handwerksarbeiten koordiniert, und Angelika Eiler (60), die Geschäftsführerin des Gemeinschaftsprojektes zwischen Supermarkt und Kramerladen, mit erschwinglichen Preisen, Bestell- und Lieferservice.
Noch besteht die künftige Lebensmitteltheke aus einem Bleistiftstrich auf dem Teppichboden. Toiletten sind schon vorhanden. Die Kaffee-Ecke, zwei Tische und acht Stühle in einer Fensternische, muss sich der Baustellenbesucher vorstellen. In der kleinen Küche kann das Team mal Semmeln nachbacken, wenn sie ausgehen, oder einen Leberkäs für die Brotzeittheke. Eine richtige Gastronomie sei das Konzept nicht, sagen die Macher – aber ein sozialer Treffpunkt, wo die Leute gerne hingehen.

Dorfladen Egmating: Eröffnung noch 2024 geplant
Eröffnen soll der Laden in der ersten Jahreshälfte 2024. Wenn Mitte Februar planmäßig der Innenausbau fertig sei, werde es schnell gehen: Einrichtung, Zulieferer, Bestückung, Personal: Zwei feste Angestellte und einige Hilfskräfte.
Die Bewerbungen sichtet Angelika Eiler zurzeit. „Schön, dass sich auch aus dem Dorf Leute melden“, sagt sie. Mit der Geschäftsführung hat sich die Egmatingerin, die beruflich für die Montessorischule Niederseeon arbeitet, einige Verantwortung aufgehalst. „Nur, weil ich nicht allein dastehe“, sagt sie. „Das wäre nicht zu schaffen.“ und Peter Ribinski, Unruheständler, ergänzt: „Wir sind Überzeugungstäter.“
Die Bürger Egmatings investieren in ihr Dorfladen-Projekt
Die Unterstützung für das Projekt Dorfladen ist größer als das siebenköpfige Team. „Wir verwalten das Geld von 100 Familien“, sagt Ribinski. So viele Ortsansässige hätten Anteile gezeichnet, die in 250-Euro-Tranchen zu haben sind. Mit knapp 50 000 Euro Anschubhilfe durch die Egmatinger können die ehrenamtlichen Ladenbetreiber nach eigenen Angaben bereits rechnen.
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Fast 180 000 Euro wird es brauchen, dabei bauen sie auf Zuschüsse und Fremdkapital. Geholfen hat auch die Gemeinde mit insgesamt 23 000 bei Umbaumaßnahmen in dem ihr gehörenden Gebäude, die sich schlimmstenfalls auch bei anderer Nutzung auszahlen sollen – und beim EC-Cash-System, damit man in Egmating wieder Bargeld abheben kann (wir berichteten). „Keiner von uns hat persönlich was davon“, betont der 68-Jährige.

Abrundung der Nahversorgung: Jahresumsatz soll über Stammkunden kommen
Stattdessen sollen alle Egmatinger etwas davon haben: eine Abrundung der Nahversorgung, auch mit regionalen Produkten, ergänzend zum bestehenden Angebot vor Ort. Dafür brauche es einen Jahresumsatz von mindestens 450 000 Euro. Der sei zu schaffen, wenn die Egmatinger den neuen Laden annehmen, kalkuliert das Team. Mit Laufkundschaft rechne man wegen des Standorts abseits der Hauptstraßen kaum. Das wichtigste Ziel sei erreicht: für den Ort eine Einkaufsmöglichkeit in fußläufiger bzw. fahrradfreundlicher Entfernung zu schaffen.
Runde sechs Jahre hat es seit der Gründung der Dorfladeninitiative gedauert. „Jetzt wird es ernst“, sagt Ribinski. Die Öffnungszeiten plant das Team so: Montag bis Freitag 7–13 Uhr und 15–19 Uhr. Samstag 7–13 Uhr, sonntags Backwarenverkauf 7–10 Uhr.
Mehr Infos zum Projekt, das noch Personal sucht, gibt es online: egmatinger-dorfladen.de. Dort besteht auch die Möglichkeit, Anteile zu zeichnen.
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