Hang an Bahnlinie droht abzurutschen - jetzt steht eine aufwändige Sanierung an

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Teile des abrutschgefährdeten Hangs sind provisorisch gesichert. Jetzt soll eine richtige Lösung geschaffen werden. © Teile des abrutschgefährdeten Hangs sind provisorisch gesichert. Jetzt soll eine richtige Lösung geschaffen werden.

Der vom Abrutschen gefährdete Hang an der S4 bei Fürstenfeldbruck wird ab August aufwändig instand gesetzt. Dafür müssen Teile der Böschung gerodet werden. Es kommen schwere Maschinen zum Einsatz.

Fürstenfeldbruck - Weil der Hang auf die Gleise der S4 rutschen könnte, fahren die Züge aus Vorsichtgründen seit über einem Jahr hier deutlich langsamer als sonst auf der Strecke – und zwar nur mit 40 Kilometern in der Stunde. Betroffen ist nicht nur die S-Bahn zwischen Geltendorf und München, sondern auch der Regionalverkehr und die Verbindungen in die Schweiz.

Erster Plan ging nicht auf

Erste Überlegungen, wie man den Hang am Engelsberg reparieren könnte, führten nicht zum Ziel. Das Problem galt als komplex. Jetzt aber hat die Bahn eine offenbar vielversprechende Methode gefunden - vor dem Hintergrund des Bahn-Unfalls ebenfalls an einem Hang mit drei Toten in Baden-Württemberg gewinnt das Thema natürlich an Brisanz.

Erde abtragen, Gehölze entfernen

Die DB InfraGO werde mit den Arbeiten am 20. August beginnen und sie voraussichtlich Ende November abschließen, erklärte ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage. Zum Einsatz komme das Hydro-Zementa㈠tions-Verfahrens (HZV). Dabei werden mehrere Erdschichten stufenweise abgetragen, mit Beton vermischt und wieder eingebracht, um den Damm langfristig zu stabilisieren. Abschließend wird die Böschung mit einer zwei Zentimeter dicken Humusschicht bedeckt, um das Landschaftsbild zu erhalten, erklärt der Bahnsprecher. Das spezielle Verfahren erfordere den Einsatz von Großbaumaschinen, wie Baggern und Kippern. Lärmbelästigungen könnten während der Instandsetzung nicht ausgeschlossen werden.

Der Bahnsprecher betont: Voraus gingen komplexe Planungen, die auf den laufenden Bahnverkehr abgestimmt werden mussten und auch die Einbindung der zuständigen Naturschutzbehörde erforderten.

Die S4 werde von den Bauarbeiten nicht betroffen sein, sagt der Bahnsprecher. Die Arbeiten sollen parallel zum Zugverkehr stattfinden. Es gebe zwar Nachtsperrpausen, in denen gearbeitet werden soll. Diese sollen den Zugverkehr aber nicht beeinträchtigen.

Naturschutz gegen Notwendigkeit

Im Landratsamt betont man, dass die geplante Böschungssanierung im Bereich des Engelsbergs unterhalb des Weges mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werde. Im Zuge der Sanierung seien Gehölz-Entfernungen notwendig.

Die Behörde setze sich dabei für einen möglichst schonenden Eingriff ein. Allerdings betont das Landratsamt auch: „Die Maßnahme ist dringend erforderlich, da ein fortschreitender Hangabrutsch eine erhebliche Gefährdung für den Bahnverkehr darstellt.“ Eine sorgfältige Abwägung zwischen Verkehrssicherheit und Naturschutz sei daher unerlässlich.

Der Brief und die Nachtsperren

Die Bahn hat sich mittlerweile mit einem Brief an die Anwohner gewandt, mit dem auf die Bauarbeiten hingewiesen wird. Demnach ist vom 20. August bis 21. November mit Lärmbeeinträchtigungen zu rechnen. Die Nacht-Arbeiten sollen stattfinden am 25./26. August von 21.45 bis 4.45 Uhr; am 26./27. August von 23.15 bis 4.25 Uhr; am 28./29. August von 23.15 bis 4.25 Uhr; am 29./30. August von 23.15 bis 4.25 Uhr und am 30./31. August von 22.55 bis 5.05 Uhr.

Unabhängig von der Hangsanierung am Engelsberg hinter dem Kloster ist der Takt auf der S4 noch bis wahrscheinlich Ende August reduziert. Wegen der Arbeiten am Bahnhof in Eichenau fährt die S4 nur jede Stunde. Zuletzt hatte ein Baum für ein Drama auf der S4 gesorgt.

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