Bad Heilbrunner Ortsmitte wird zur Großbaustelle

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Stark verändern wird sich die Heilbrunner Ortsmitte. Auf der Wiese gegenüber dem Rathaus, wo sich momentan ein Parkplatz befindet, sollen vier Reihenhäuser und vier Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen. © Arndt Pröhl

Die vergangenen Jahre waren in Bad Heilbrunn geprägt von Projekt-Planungen, doch heuer wird es rundgehen: Im ersten Halbjahr soll in der Ortsmitte der Bau des Ärztehauses und der Kita.

Bad Heilbrunn – Nicht zuletzt sollen die Bagger in Mürnsee anrollen, wo der Bau des neuen Feuerwehrhauses ansteht. Zugleich soll der Schuldenstand der Gemeinde durch Grundstücksverkäufe um sechs Millionen Euro sinken. „Wir werden jetzt die Finanzsituation der Gemeinde in den Griff bekommen“, sagt Bürgermeister Thomas Gründl.

„Dankbar, dass wir zwei kassenärztliche Sitze in Bad Heilbrunn halten können“

In das Ärztehaus sollen die Hausärztin Dr. Kerstin Hüpgens und die Allgemeinmedizinerin Dr. Nicole Scholtz mit ihrer Praxis einziehen, ebenso wie Christopher Hummel mit seiner Apotheke. „Wir sind sehr dankbar, dass wir zwei kassenärztliche Sitze in Bad Heilbrunn halten können“, sagt Bürgermeister. „Die ärztliche Grundversorgung ist genauso wichtig wie die Grundversorgung.“ Ein Mietvertrag mit der Zahnärztin Dr. Karolina Haferkorn sei gerade in Arbeit. Von dem Projekt würden beide Seiten profitieren. Die Ärzte hätten in der Gemeinde einen starken Partner, und die Gemeinde könne das Projekt über langfristige Pachtverträge refinanzieren.

Gab einen Überblick über die zahlreichen Bauprojekte in Bad Heilbrunn: Bürgermeister Thomas Gründl.
Gab einen Überblick über die zahlreichen Bauprojekte in Bad Heilbrunn: Bürgermeister Thomas Gründl. © Arndt Pröhl

Nach ewig langem hin und her geht im Frühjahr auch der Bau der neuen Kita in die heiße Phase. Die Kosten wurden auf 5,6 Millionen Euro gedrückt, die Größe auf das Standard-Maß reduziert. Vom Staat gibt es 2,3 Millionen Euro Förderung. 200 000 Euro gab es dafür, dass die Kita in Holzbauweise errichtet wird. In dem Gebäude wird Platz für drei Regelgruppen und zwei Krippengruppen sein. Wenn alles glattläuft, soll der Bau 2026 oder 2027 abgeschlossen sein. Zudem werde der Malachias-Geiger-Weg für die Kita zur Einbahnstraße ausgebaut. Die Birkenallee soll durch eine Gewichtsbegrenzung auf vier Tonnen geschützte werden, ein Konntrolleuer werde momentan gesucht.

Neubau des Feuerwehrhauses in Mürnsee: Kosten werden gedrückt

Durch die Kita sei der Bedarf an Betreuungsplätzen fürs Erste gedeckt, sagt Gründl. Man müsse allerdings beobachten, wie sich die Situation durch den Zuzug in der Ortsmitte entwickle. Bei Bedarf könne die Gemeinde den katholischen Kindergarten um zwei Gruppen aufstocken.

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Die Gemeinde versuche, die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Ganz ohne Belastung werde es aber nicht abgehen, wenn Lastwagen und schweres Gerät anrücken, um in der Ortsmitte auch noch ein Mehrfamilienhaus, Doppelhäuser und eine Tiefgarage zu errichten. Es werde auch jede Menge Aushub abgelagert werden müssen, weshalb das Ortszentrum in den nächsten „nicht so schön“ aussehen werde: „Aber wenn wir 2027 alles erledigt haben, wird die Ortsmitte in neuem Licht erscheinen.“

Beim Neubau des Feuerwehrhauses in Mürnsee wurden die Kosten von ursprünglich 2,7 Millionen Euro auf 1,7 Millionen Euro gedrückt. Für das Projekt gibt es 400 000 Euro Zuschuss, Gründl erwartet, dass es 2026 oder 2027 abgeschlossen ist.

Autark werden in der Energieversorgung durch Photovoltaik

Weitere Projekte werfen ihre Schatten voraus. So hat die Lenggrieser Baugenossenschaft für zwei Millionen Euro einen Teil der gemeindlichen Flächen in der Ortsmitte erworben. Der Bau solle „in einigen Jahren“ starten, sagt Gründl. Der Verkauf der Grundstücke in der Ortsmitte brachte fünf Millionen Euro ein. Die Gemeinde kann so die vier Millionen Euro für das Strauß-Grundstück komplett abbezahlen, die 1,4 Millionen Euro für das Post-Grundstück sind schon zurückgezahlt. Vom Kauf der Hoefter-Grundstück sind noch 9,4 Millionen Euro Schulden übrig.

Noch nicht absehbar sei, wie der Aufbau des Wärmeverbund-Netzes voranschreiten wird. Die Gemeinde befinde sich deshalb in einem „intensiven Austausch“ mit der Fachklinik. Diese habe unter anderem durch die Schwimmbecken einen hohen Energiebedarf. „Ich würde mich freuen, wenn‘s klappt“, sagt Gründl. Die Gemeinde unterstütze den geplanten Ausbau der Fachklinik: „Das ist ein Aushängeschild der Gemeinde, dadurch wird der Standort gesichert.“

Schließlich plant die Gemeinde diverse gemeindliche Gebäude – wie etwa die Turnhalle – mit Fotovoltaik auszustatten. Gründl: „So wollen wir eine gewisse Autarkie hinkriegen.“ (pr)

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