Nachschub für Verluste: Deutschland schickt zehn weitere Leopard-Panzer in den Krieg gegen Russland
Deutschland liefert erneut Leopard-Panzer in die Ukraine, um das Land gegen die russischen Truppen zu unterstützen. Taurus-Raketen soll das Land aber nicht bekommen.
Berlin - Mit einem weiteren Hilfspaket will Deutschland erneut die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen unterstützen. Dazu gehören laut Branchenmagazin Army Recognition unter anderem auch zehn Panzer des Typs Leopard 1A5. Zudem bekommt die Ukraine zusätzlich 8.500 Schuss 155-mm-Munition, 20 Vector-Aufklärungsdrohnen mit Ersatzteilen, 34 RQ-35 Heidrun-Aufklärungsdrohnen und verschiedene andere militärische Ausrüstungen.
Deutschland ist zwar zum zweitgrößten Lieferanten von militärischem Gerät für die Ukraine geworden, allerdings weigert sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch weiterhin, Taurus-Raketen für das Land zu liefern. Bereits zuvor hatte Deutschland 30 Leopard 1A5-Panzer geliefert. Mit den zehn zusätzlichen Lieferungen erhöht sich die Gesamtzahl jetzt auf 40 Leopard 1A5, heißt es in dem Bericht.
Ukraine braucht dringend Waffen im Krieg gegen Russland
Angesichts der russischen Übermacht und der ausgehenden Munition braucht die Ukraine dringend neues Militärgerät. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Welt aufgerufen, angesichts des russischen Angriffskriegs auf sein Land keine Müdigkeit einkehren zu lassen, da dies Russlands Präsident Wladimir Putin in die Hände spielen würde. „Es ist sehr wichtig für die Ukrainer, dass die Welt nicht überdrüssig wird (...) angesichts des vom Aggressor ausgelösten Kriegs“, sagte Selenskyj bereits am Dienstag bei einem Besuch in Portugal. Andernfalls werde es „keine Gerechtigkeit geben“ und die Welt „von Menschen wie Putin verändert werden“, betonte der ukrainische Präsident. Während der Krieg in der Ukraine in sein drittes Jahr geht, wirbt Selenskyj derzeit auf einer Reise durch Europa erneut für mehr Waffenlieferungen durch die westlichen Verbündeten.
Am Dienstag unterzeichneten Kiew und Lissabon in Portugal ein bilaterales Sicherheitsabkommen. Am Montag hatte Spanien dem ukrainischen Präsidenten in Madrid bereits weitere Militärhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro zugesagt. Kiew hat zuvor bereits bilaterale Sicherheitsabkommen mit Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien geschlossen.

EU soll Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten erweitern
Auch die Ausbildung der ukrainischen Soldaten soll sich verbessern. Der estländische Verteidigungsminister Hanno Pevkur schlug deswegen bei einem EU-Treffen in Brüssel vor, das EU-Ausbildungsziel für die ukrainischen Streitkräfte von derzeit 60.000 auf 100.000 Soldaten zu erhöhen. Über die EU-Mission wurden nach Angaben des Auswärtigen Dienstes in Brüssel bislang bereits rund 52.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU ausgebildet.
Die Bundeswehr plant, in diesem Jahr wieder mindestens 10.000 Soldaten zu trainieren. Die deutsche Armee bildet ukrainische Streitkräfte unter anderem am Flugabwehrsystem Patriot, der Panzerhaubitze 2000, dem Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzern Leopard 1 und Leopard 2 aus. Zudem gibt es Trainings in militärischer Führung und im Sanitätsbereich.
Einschränkungen für westliche Waffen gegen russisches Territorium
Unterdessen werden die Stimmen auch innerhalb der Koalition lauter, die Nutzung der von Deutschland und anderen westlichen Staaten gelieferten Waffen auch auf Ziele auf russischem Territorium zu erlauben. „Ich rate sehr, dem Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg zu folgen, der einen solchen Vorschlag ja unterbreitet hat“, sagte der SPD-Außenpolitiker Michael Roth am Donnerstag im Deutschlandfunk. Der Bundeskanzler lehnt dies bisher jedoch ab.
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Befürchtungen, damit werde eine rote Linie überschritten, was Nato-Staaten zu Kriegsbeteiligten machen würde, wies Roth zurück. „Die rote Linie ist das Völkerrecht, diese Linie wird nicht überschritten“, hob er mit Blick auf ukrainische Angriffe auf Ziele in Russland hervor. Wenn die Ukraine beispielsweise Waffendepots in Russland angreife, gehöre dies zum Selbstverteidigungsrecht der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. „Es gibt nur einen, der eskaliert – und das ist Wladimir Putin“, fügte der SPD-Politiker hinzu. (erpe/dpa/AFP)
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