Frau begrabscht Jungen: Plakat gegen sexuelle Übergriffe sorgt für Verwirrung
Genau dieses Szenario sorgt nun für Irritationen. Einige Internet-Nutzer fragen sich gar, ob das Plakat echt ist. Das ist es. Es steht so in einem Freibad in Büren (NRW). Und zeigt eine Frau mit roten Haaren, die einem Jungen mit dunkler Hautfarbe und Beinprothese an den Po fasst. Darüber steht: "Sommer Sonne Sicherheit" und "Stopp! Grabschen verboten". Im Bild unten ist dann eine Schildkröte zu sehen, die sagt: "Niemand darf dich ohne dein Einverständnis einfach anfassen. Wenn du dich unwohl fühlst, hast du das Recht, dir Hilfe zu suchen. Sag meinen Namen: Tiki!"
Büren: Freibad-Plakat sorgt für Kritik
Damit will das Freibad im Kreis Paderborn das Thema sexuelle Gewalt angehen. Die Kampagne soll aufklären, so erläutern es die Initiatorinnen im "Moma". Die Aktion zielt darauf ab, alle für das Thema zu sensibilisieren.
In sozialen Netzwerken stieß das Motiv allerdings auf scharfe Kritik. Nutzer hinterfragen, ob die Darstellung der Realität entspricht. Kritiker werfen der Kampagne vor, das Problem zu verharmlosen oder ein unzutreffendes Täterprofil zu vermitteln.
Zahlen und Fakten zu Freibad-Übergriffen
Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) in Hallen- und Freibädern sowie an Badestellen im vergangenen Jahr 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Aufklärungsquote lag den Angaben zufolge bei rund 81 Prozent.
- Von den 367 ermittelten Tatverdächtigen seien 365 männlich gewesen, hieß es.
- Die Zahl der deutschen Tatverdächtigen betrug laut BKA 130.
- die der Nicht-deutschen Tatverdächtigen 237. Das entspricht einem Anteil von rund 64,58 Prozent.
- Gut 60 Prozent der Tatverdächtigen (221) zählten demnach zur Altersgruppe der Erwachsenen über 21 Jahren.

Gelnhausen: Syrer begrabschen Mädchen
Die Polizei berichtete in der Vergangenheit immer wieder von sexuellen Übergriffen in Freibädern, insbesondere in Großstädten. Sicherheitsmaßnahmen wurden daraufhin verstärkt, was eine Debatte über Darstellungen in Kampagnen wie der aktuellen auslöste. Besonders aufsehenerregend war ein Fall in einem Freibad in Gelnhausen, wo vier Syrer mehrere Mädchen begrabschten.
Polizeigewerkschaft kritisiert Plakate
Manuel Ostermann, stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, äußerte sich auf der Plattform X kritisch über ähnliche Plakataktionen. Er hinterfragte in einem anderen Plakat-Fall die Abbildung eines blonden Mannes als Grabscher und vermutet, dass die Darstellung bewusst gewählt wurde, um Rassismusvorwürfen zu entgehen.