Hier geht die Post ab: So sieht es im neuen Briefzentrum in Germering aus

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Garmisch, Murnau, Habach: Auch der Süden Bayerns wird vom neuen Germeringer Briefzentrum aus versorgt. © Ursula Löschau

Mitarbeiter und Maschinen ziehen gerade von München-Neuhausen ins neue Briefzentrum nach Germering. Dieses gilt als größte Sortieranlage der Post in Deutschland. Das erfordert auch beim Umzug einen immensen logistischen Aufwand.

Der Umzug des Briefzentrums aus der ehemaligen Paketposthalle in München in einen Neubau in Germering ist bereits in vollem Gange. Im Laufe des Septembers werden Mitarbeiter und Maschinen den Standort endgültig wechseln.

Dann werden in dem Verteilzentrum sowohl die ein- als auch die ausgehenden Briefe und ähnliches aus den drei Postleitzahlgebieten mit den Anfangsziffern 80, 81 und 82 sortiert. Danach werden sie für die Postboten oder den Transport in andere Regionen hergerichtet. Die Dimension ist gigantisch: täglich rund zwei Millionen Sendungen gehen raus.

Ein Schritt nach dem anderen

Der Umzug erfolgt schrittweise. Schon im Mai wurde das bisherige Briefzentrum Starnberg (Leitregion 82) in den Neubau verlagert. Erste Maschinen aus Neuhausen kamen ab dem Frühjahr nach Germering und leisten dort bereits ihren Dienst. Immerhin müsse zum Beispiel für eine Großbrief-Sortieranlage mit etwa vier Monaten Aufbauzeit gerechnet werden, erklärt Projektleiter Christian Schuch auf Anfrage der Hallo München.

Briefzentrum Germering Großbriefsortieranlage
Ein Großteil der Maschinen stammt aber aus dem Bestand, wie die Großbriefsortieranlage. © Ursula Löschau

Der Rest folgt in den kommenden Wochen. „Die Maschinen ziehen komplett mit um“, sagt Schuch. Darunter seien noch einige der ersten Stunde, aber auch viel Technik, die in den vergangenen Jahrzehnten stets an die sich wandelnden Bedarfe und Möglichkeiten angepasst worden sei.

Einige Vorrichtungen hätten für die neue, größere Halle mit 21 000 Quadratmetern Fläche und der höheren Sendungsmenge aus drei Regionen auch neu entwickelt werden müssen. Dazu gehört ein sogenannter Multiformatsorter. Dieser ermöglicht die individuelle Bearbeitung von großen, schweren, oft unförmigen Briefen, häufig mit Wareninhalt. „Das ist die Sendungsart, die am meisten wächst“, weiß Schuch.

Briefzentrum Germering Christian Schuch Projektleiter
Christian Schuch ist Leiter des Riesen-Projektes. © Ursula Löschau

Dagegen würden Postkarten und Standardbriefe immer weniger verschickt. Germering werde laut Post mit rund 60 Sortiersystemen bundesweit über den größten Maschinenpark aller 82 Briefzentren verfügen.

Die künftig rund 1300 Mitarbeiter an der Lise-Meitner-Straße 5 sind die Summe der Beschäftigten aus Starnberg und München, zusammen etwa 1000 in der Produktion und 300 in der Verwaltung. Denn auch der Sitz der Niederlassung zieht mit um. „Etwa 90 Prozent der Mitarbeiter in München gehen mit“, sagt Post-Sprecher Dieter Nawrath.

Briefzentrum Germering Außenansicht vor Eröffnung
Es sieht noch nach Baustelle aus: das neue Briefzentrum von außen. © zag

Arbeit in drei Schichten

Im alten wie im neuen Briefzentrum wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Am hektischsten sei die Zeit zwischen 16 und 22 Uhr, wenn die Sendungen aus den Filialen und Briefkästen sowie Direktanlieferungen kämen, um für die Verteilung in München oder den Abtransport in andere Städte in den frühen Morgenstunden bearbeitet und sortiert zu werden, weiß Schuch. „Ein so großer Logistik-Standort inmitten einer Großstadt ist nicht mehr zeitgemäß“, betont Nawrath.

Der Plan für Neuhausen

Die Halle in Neuhausen soll nach 26 Jahren Nutzung bis Jahresende geräumt sein. Und es gibt schon Pläne für die Zukunft, wie Hallo München bei der Stadt in Erfahrung brachte: Auf dem Post-Areal entsteht ein neues Stadtquartier mit etwa 1100 Wohnungen, 3000 Arbeitsplätzen sowie Flächen für Hotel, Kultur, Gewerbe, soziale Infrastruktur und eine Altenpflegeeinrichtung. Die denkmalgeschützte ehemalige Paketposthalle soll wie ein überdachter öffentlicher Raum viele Nutzungen ermöglichen.

Postkunden in München müssen sich ab September auf einige Neuerungen einstellen. Vor allem auf geänderte Zustellzeiten durch die Postboten und darauf, dass Briefkästen künftig jeweils um 17 Uhr letztmalig geleert werden.

Von Ursula Löschauer

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