Drei Dauerbrenner sagen servus
Dorfen - Drei langjährige Kolleginnen gehen in Pension, zwei davon sind Kunstlehrerinnen, dadurch entsteht eine Lücke im Fach Kunst, die vorrübergehend mit Vetragslehrern überbrückt werden soll.
Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut. Dieses Zitat stammt von dem österreichischen Erzähler Arthur Schnitzler. Das erfuhren nun gleich drei langjährige Lehrerinnen des Gymnasiums Dorfens, die zum Ende des Schuljahres in Ruhestand gegangen sind.
Die dienstälteste Lehrkraft, Studiendirektorin Friedgard Wittmann, unterrichtete seit 1989 Englisch und Sport am Gymnasium Dorfen. Sie war somit volle 35 Jahre als Lehrerin im Dienst. 2008 bekam sie die Leitung der Fachschaft Sport übertragen und nahm diese Aufgabe „verantwortungsbewusst und zuverlässig“ wahr, wie die Schule in einem Schreiben an die Presse mitteilt.
Marathon-Läuferin mit Vorbildfunktion
Ihre Leidenschaft war und ist das Lauftraining – als Langstreckenläuferin, die sich sogar in der Marathon-Disziplin schon oft bewiesen hat, ging sie mit gutem Beispiel voran und inspirierte viele ihrer Schülerinnen und Schüler zum Laufen. Acht Jahre lang vertrat Wittmann ihr Kollegium im örtlichen Personalrat, drei Jahre lang auch im Schulforum.

Stolze 32 Jahre hat Oberstudienrätin Karin Hildebrandt-Buchner am Gymnasium Dorfen gewirkt. Ihre Profession ist die Kunst. Achteinhalb Jahre lang leitete sie die Kunst-Fachschaft. Dabei lag ihr besonders die Schulhausgestaltung am Herzen. Sie entwarf und realisierte Veranstaltungsplakate, Einladungs-, Glückwunsch- und Weihnachtskarten. Mehrmals entwickelte sie Theaterkulissen und lieferte Fotos und Kunstwerke für den Jahresbericht der Schule.
Wiederholt brachte sie sich in die Schulentwicklung ein. Drei Jahre lang leistete sie Pionierarbeit für die Homepage der Schule, ebenso lange vertrat sie das Lehrerkollegium im Schulforum.
Mit Oberstudienrätin Sieglinde Klarwein muss das Kollegium eine weitere Kunstlehrerin ziehen lassen. Dieser Aderlass treffe das Gymnasium schwer, teilt die Schule mit, zumal das Kultusministerium nur eine der beiden Stellen ersetzen könne.
Klarwein, die seit dem Jahr 2003 in Dorfen unterrichtete, hinterlässt auch als Schulhausgestalterin eine Lücke. Regelmäßig bestückte sie die Schaukästen und Wände mit ansprechenden Schülerarbeiten. Gerade für die Projekt-Seminare der Oberstufe ließ sie sich schon mehrmals Ideen einfallen, unter anderem avantgardistische Stehtische für die Aula.
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Weitere Lehrkräfte wechseln Schule
„Die Lücke in Kunst überbrücken wir mit zwei Vertragslehrern. Wir hoffen, dass wir die Stelle zum Halbjahr wieder besetzt bekommen“, sagt Wolfgang Lanzinger, stellvertretender Direktor – da mache sich der Lehrermangel bereits bemerkbar.
Das Direktorat musste neben den drei Pensionistinnen noch weitere Lehrkräfte verabschieden, die an andere Schulen wechseln: 16 Jahre lang war Studienrat Martin Krenner am Gymnasium Dorfen tätig, wo er neben Deutsch und Geographie auch das Fach Ethik unterrichtete. Seit 2009 leitete er die Fachschaft Geographie und die Schülerlesebücherei, die 2018 mit der Schulbibliothek zusammengeführt wurde. Seither kümmerte sich Krenner um beide Einrichtungen.
Überdies koordinierte er die schulischen Spendenprojekte für Äthiopien und Guatemala. Jahrelang dokumentierte er auch als Fotograf das Schulleben und unterstützte den AK Technik. Häufig wirkte er zudem beim Vorlesewettbewerb der Schule mit und bot Studienfahrten für die Oberstufe an. Vier Jahre lang war er außerdem Mitglied des Schulforums. Er wechselt an das Gymnasium in Simbach.
Zusammen mit Krenner kam Oberstudienrätin Monika Benkert 2008 ans Gymnasium Dorfen, auch sie übernahm bereits im Jahr darauf mit der Leitung der Fachschaft katholische Religion Verantwortung. Vier Jahre lang arbeitete sie in der Jahresbericht-Redaktion mit, von 2011 bis 2014 im Personalrat und von 2014 bis 2016 16 im Schulforum. Sie geht aus familiären Gründen zurück in ihre mainfränkische Heimat.
Bereits seit 2007 unterstützte Christine Rahnert als Sportlehrerin das Dorfener Kollegium. Im kommenden Schuljahr wird sie ganz am Anne-Frank-Gymnasium Erding eingesetzt sein, wo sie parallel schon mehrere Jahre tätig war. Dem Gymnasium Dorfen bleibt sie als Leiterin der Offenen Ganztagsschule erhalten.
Darüber hinaus verabschiedete die Schulfamilie Dr. Sigrun Unger-Richels, die insgesamt sieben Jahre lang am Gymnasium Dorfen Mathematik und Physik lehrte, Dr. Katharina Maier, die zwei Jahre lang Englisch und Spanisch unterrichtete, und Tanja Sabbagh, die ebenso lang in der Brückenklasse den Deutsch-Anfängerunterricht für die ukrai㈠nischen Schüler erteilte. Sophie Ertl, seit 2021 als Englisch- und Sportlehrerin tätig, Alexandra Scholz, ebenfalls drei Jahre lang als Förderlehrerin für Mathematik und Physik im Einsatz, und Catrin Valentin, Betreuerin der Offenen Ganztagsschule, sind ebenfalls ausgeschieden.
Schulleiter Markus Höß dankte ihnen allen für ihr Engagement, gab ihnen gute Wünsche mit auf den Weg und lud sie auch gleich zum großen Ehemaligentreffen der Schule am 2. November ein.