Bekannt aus „Tatort“ und „Großstadtrevier“: ARD-Serienliebling ist tot
Der legendäre Schauspieler Arthur Brauss ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Seine Karriere umfasste über 100 Produktionen im In- und Ausland.
München – Der Schauspieler Arthur Brauss zählte zu den zurückhaltenden Größen der deutschen Fernsehlandschaft. Er mied den Trubel um seine Person und überzeugte lieber durch seine schauspielerische Leistung. In seiner über 50 Jahre andauernden Karriere war er in einer Vielzahl von TV- und Filmproduktionen zu sehen. Vor wenigen Tagen verstarb Brauss im Alter von 89 Jahren in München, wie seine Frau Marie Pocolin-Brauss der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
In den letzten Jahren hatte sich der gebürtige Augsburger weitgehend aus dem Fernsehen und der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zuletzt sei er sehr geschwächt gewesen und habe rund um die Uhr Pflege benötigt, berichtete seine Frau. Die beiden waren seit 50 Jahren ein Paar und hätten im vergangenen Jahr „ganz still“ geheiratet.
Ihr Mann sei in ihrer Münchner Wohnung verstorben, erklärte Pocolin-Brauss am Sonntag (31. August). Sie sei bis zuletzt an seiner Seite gewesen. „Er ist ganz friedlich eingeschlafen. Das ist mein einziger Trost: Dass er sich nicht quälen musste.“ Die Beisetzung ihres Mannes soll in München stattfinden.
Arthur Brauss wurde Publikumsliebling bei „Großstadtrevier“
Brauss wurde als Polizist Richard Block in der Serie „Großstadtrevier“ zum Publikumsliebling. Die erfolgreiche Serie lief von 1986 bis 1991 im ARD-Vorabendprogramm. Arthur Brauss war auch ein häufiger Gast in der „Tatort“-Reihe und spielte dort verschiedene Rollen über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Insgesamt war er in über 100 Produktionen im In- und Ausland zu sehen, darunter „Der Alte“, „Münchner Geschichten“, „Polizeiruf 110“, „Die Schwarzwaldklinik“, „Derrick“ und „Commissario Laurenti“. Auch in „Der Zug“ von 1964 an der Seite von Jeanne Moreau und Burt Lancaster sowie 1972 in Wim Wenders‘ „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ spielte er mit.
Vom Sport zur Schauspielerei
Brauss fand über Umwege zur Schauspielerei. In seiner Jugend in Augsburg machte er zunächst als Leichtathlet von sich reden und wurde deutscher Jugendmeister im Stabhochsprung.
Nach einer kaufmännischen Ausbildung erhielt er ein Stipendium für die Universität von Wyoming in den USA, wo er Mathematik und Volkswirtschaft studierte. Dort sammelte er auch erste Bühnenerfahrungen im Studententheater. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland debütierte Brauss 1963 im Film „Verspätung in Marienborn“, der sich mit der deutschen Teilung und dem Kalten Krieg befasste. Dies markierte den Beginn einer langen und erfolgreichen Karriere. (jh mit dpa)
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