Maibaumklau Mintraching: Jetzt meldet sich Hofbesitzer-Bruder Johannes Häuser zu Wort

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Fleißig am werkeln: Der Mintrachinger Maibaum nimmt immer mehr Gestalt an. © Privat

Die Gemüter sind nicht beruhigt. Nach dem medialen Aufsehen des Mintrachinger Maibaumklaus meldete sich der Bruder des Hofbesitzers zu Wort - mit ernsten Tönen.

Vergangenen Freitag gab es in Mintraching nicht nur einen Hallenbrand, sondern auch einen Diebstahl. Der Maibaum wurde geklaut. Soweit regelkonform, wenn auch mit „fadem Beigeschmack“, wie es der örtliche Burschenverein Isarlust Mintraching bezeichnet. Jetzt hat sich der Bruder des Hofbesitzers und ehemaliger Vorsitzender, Johannes Häuser, mit einem Leserbrief zu Wort gemeldet.

„Es ist eine Sache von Prioritäten“

„Der „schnelle und saubere“ Maibaumklau am vergangenen Freitag in Mintraching ist für mich als ehemaliger Vorstand des Katholischen Burschenvereins Isarlust Mintraching (KBIM) unter den bekannten Umständen absolut nicht nachvollziehbar. Man muss wissen: Die Mintrachinger waren in den vergangen Jahrzehnten stets bemüht den Baum so zu lagern, dass ein Stehlen durchaus möglich war, um das Brauchtum des Maibaumklaus zu unterstützen. Wäre der Baum hochsicher abgeriegelt und damit „unstehlbar“, würde es ja niemand versuchen.

Der Katholische Burschenverein Mintraching hat seinen Maibaum zurück! Zum ersten Mai wird das Stangerl in der Ortsmitte stehen.
Der Katholische Burschenverein Mintraching hat seinen Maibaum zurück! Zum ersten Mai wird das Stangerl in der Ortsmitte stehen. © Hepting

Ich kenne die Mintrachinger Burschenvereinsmitglieder als sehr disziplinierte Wacher, was nicht zuletzt dadurch bewiesen ist, dass der Baum bisher noch nie gestohlen wurde. Da die Maibaumdiebe trotz der ihrerseits behaupteter guter Recherche zweimal scheiterten, wird diese Tatsache untermauert. Der Baum war auch am besagten Freitag nicht unbewacht und nur deshalb zu stehlen, weil der Hofbesitzer seine Arbeiten unmittelbar neben dem Maibaum auf Grund des Feuerwehreinsatzes untergebrochen hat. Zwanzig Minuten später rückte der Diebestrupp an, während alle Mintrachinger versuchten, das Wohnhaus eines ehemaligen Mitglieds zu retten.“

„Keine Verantwortung, sondern Feigheit“

„Wie auch kann eine anonyme Gruppe, wie sie sich selbst definiert, Verantwortung übernehmen. Eine Notsituation im vollen Bewusstsein derart auszunutzen hat für mich, nicht wie von Kreisbrandrat Danner im Freisinger Tagblatt behauptet, etwas mit Verantwortung zu tun, sondern vielmehr etwas mit Unverbindlichkeit und Feigheit. Ich finde es fast schon dreist hier von einem „unglücklichen Zufall“ zu sprechen. Im Übrigen haben sich auch alle Vereine sowie die FFW aus Günzenhausen von diesem „Sauberen Coup“ distanziert.

Ganz traditionell wurde der Mintrachinger Maibaum über die Kurt-Kittel-Ring-Brücke abtransportiert.
Ganz traditionell wurde der Mintrachinger Maibaum über die Kurt-Kittel-Ring-Brücke von den Maibaumdieben abtransportiert. © Privat

Vielmehr wurde hier das Ehrenamt respektlos behandelt, denn ohne Fahne tut man sich leicht Aktionen durchzuziehen, die nicht astrein und moralisch verwerflich sind. Mein Fazit: Einen Maibaum zu klauen, sollte ein Privileg für diejenigen sein, die selbst das Brauchtum pflegen. Das geht aber nur, wenn man bereit dafür ist Verantwortung zu übernehmen.“

Wie geht es in diesem Fall weiter?

Die Situation bleibt weiterhin angespannt. Zu groß ist das Unverständnis auf beiden Seiten, auch beim langjährigen Vorsitzenden. Johannes Häuser. Mittlerweile freut sich aber der Mintrachinger Burschenverein, dass ihr Klau solche Kreise gezogen hat. So wurden sie nicht nur von Radio Arabella München und Antenne Bayern interviewt, sondern haben auch ein tolles Angebot erhalten. Die Auslöse wird von Radio Arabella München bezahlt und Freibier für die KBIM Mitglieder gibt es auch.

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