Belastet jede zweite Beziehung: Etliche Paare sprechen verbreitetes Schlafzimmer-Problem gar nicht an
Schlafprobleme in der Beziehung: Jede fünfte Person würde laut einer Studie lieber getrennt schlafen, traut sich aber nicht, das anzusprechen.
Frankfurt – „Ohne Partnerin oder Partner im Bett würde ich viel besser schlafen“, glaubt jede dritte Person in Deutschland. Die Nachtruhe zu zweit verläuft in vielen Beziehungen laut der „Schlafstudie 2024“ der Pronova BKK bei weitem nicht problemlos. IPPEN.MEDIA liegen die Ergebnisse vorab vor. Rund 2000 Personen über 18 Jahren wurden in der repräsentativen Studie im September und Oktober 2024 befragt.
Schlafprobleme in der Beziehung: Schnarchen ist häufigster Störfaktor – vor allem für Frauen
Das verbreitetste Problem: Schnarchen. 46 Prozent der Befragten berichten von einem schnarchenden Partner oder einer schnarchenden Partnerin. Und das stört vor allem Frauen. Für 30 Prozent der befragten Frauen stellt das Schnarchen des Partners oder der Partnerin eine große Belastung dar. Unter Männern sind es nur 18 Prozent. Insgesamt bezeichnen 24 Prozent der Befragten das Schnarchen als große Belastung in der Beziehung.
Problem für viele Paare: Arzt verrät „beste Strategie gegen das Schnarchen“
Aber was tun? „Die beste Strategie gegen das Schnarchen ist es, auf der Seite zu schlafen, auf Alkohol zu verzichten und nicht übermüdet ins Bett zu gehen“, sagt Beratungsarzt Dr. med Gerd Herold von der Pronova BKK. „Bei starkem Schnarchen oder Atemaussetzern sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine mögliche Schlafapnoe abzuklären.“
Neben Schnarchen gibt es weitere verbreitete Gründe für Schlafprobleme in der Partnerschaft. Fast die Hälfte berichtet von unterschiedlichen Schlafrhythmen. Das wird problematisch, wenn eine Person die jeweils andere durch frühes Aufstehen oder spätes Zubettgehen regelmäßig weckt. „Solche Unterbrechungen summieren sich, führen zu Müdigkeit, Leistungsabfall und auf Dauer sogar zu Schlafstörungen“, sagt Dr. Herold.
Andere störende Angewohnheiten sind unter anderem Schlafen bei offenem Fenster (32 Prozent), Fernsehgucken im Bett (22 Prozent), Handy-Nutzung im Bett (21 Prozent), Herumwälzen in der Nacht (21 Prozent) und kalte Füße (21 Prozent).
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Schlechte Nachtruhe in der Partnerschaft – Hälfte der Paare schläft getrennt oder weicht regelmäßig aus
Die Hälfte der Befragten ist laut Studie bereits wegen schlechter Nachtruhe aktiv geworden. 28 Prozent haben getrennte Schlafzimmer, 22 Prozent ziehen nachts häufig um, weil sie gestört werden.
34 Prozent der Befragten ist außerdem überzeugt, alleine besser schlafen zu können. Vor allem Frauen: 39 Prozent sprechen von höherer Schlafqualität, wenn sie alleine im Bett liegen. Unter Männern sind es 29 Prozent. Frauen leiden übrigens deutlich öfter als Männer an Schlafproblemen.
Jede fünfte Person würde in Beziehung lieber getrennt schlafen, spricht Problem aber nicht an
Trotzdem ist das Schlafzimmer-Thema für viele Paare offenbar heikel. 19 Prozent – knapp jede fünfte Person – würde laut Studie lieber getrennt schlafen, traut sich aber nicht, das anzusprechen. Weitere 18 Prozent werden häufig nachts geweckt, weil sie die Partnerin oder den Partner stören, nehmen das aber in Kauf.
Dr. Herold rät, Schlafprobleme in der Partnerschaft offen anzusprechen: „Manche Paare entscheiden sich für getrennte Schlafzimmer, um die Schlafqualität zu verbessern. Wichtig ist, eine Lösung zu finden, mit der beide zufrieden sind.“
Mehrheit schläft lieber gemeinsam im Bett
Wobei offenbar einige eine schlechte Nachtruhe in Kauf nehmen würden. Die Mehrheit (57 Prozent) sagt, ihnen sei der eigene Schlaf nicht wichtiger, als der Partnerin oder dem Partner zuliebe in einem Bett zu schlafen. Voll und ganz überzeugt, den eigenen Schlaf vorne anzustellen, sind lediglich 15 Prozent. (moe)