Tödlicher Messerangriff in Beelitz: Mann stirbt in seinem Bett – CDU trauert um „geschätztes Mitglied“

  1. Startseite
  2. Deutschland

Kommentare

Ein CDU-Mitglied wurde in Beelitz bei einem Angriff mit einem Messer getötet. Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen. Die Hintergründe sind noch unklar.

Beelitz - Der gewaltsame Tod eines CDU-Mitglieds erschüttert die Stadt Beelitz in Brandenburg kurz vor der Bundestagswahl 2025. Ein 26-jähriger Mann, aktives Mitglied der Partei und der Jungen Union, wurde am 14. Januar tot in seinem Bett entdeckt. Die Ermittlungen ergaben, dass er Opfer einer Messerattacke wurde. Die Polizei hat einen 23-jährigen Mann aus Guinea festgenommen, der im Verdacht steht, für die Tat im Ortsteil Beelitz-Heilstätten verantwortlich zu sein.

Reaktionen auf Beelitz-Messerangriff: CDU trauert – „sinnlose und brutale Gewalt“

Die CDU in Brandenburg hat auf Instagram ein Statement zum Tod ihres Mitglieds veröffentlicht. Mit „großem Entsetzen und tiefer Trauer“ erfuhr die Partei, dass ihr Mitglied „durch eine grausame Gewalttat sein Leben verlor“. In diesen schweren Stunden sind die Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden. Die unklaren Umstände seines Todes beschäftigten die Partei lange.

Man setze großes Vertrauen in die Arbeit der Behörden und hoffe, dass dieses Verbrechen vollständig aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Es sei schwer zu ertragen, „wie oft wir in letzter Zeit von Menschen Abschied nehmen mussten, die ihr Leben durch sinnlose und brutale Gewalt verloren haben“, heißt es von der CDU Brandenburg.

Der Verdächtige geriet ins Visier der Ermittler, nachdem er eine 54-jährige Frau aus der Ukraine ebenfalls mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben soll. Die Festnahme erfolgte im selben Wohnhaus. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt nun wegen Mordes und versuchten Mordes. Der Verdächtige soll im selben Haus wie seine Opfer gelebt haben, was die Ermittlungen zusätzlich verkompliziert.

Beelitzer Opfer starb durch Gewalt: Obduktion ergab „Hinweise für ein Fremdverschulden“

Unmittelbar nach der Tötung des 26-Jährigen brach in dessen Wohnung ein Feuer aus. Die Obduktion ergab „zureichende Hinweise für ein Fremdverschulden“, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Potsdam. Die Ermittlungen richteten sich zunächst gegen Unbekannt, doch die zweite Gewalttat lenkte die Aufmerksamkeit auf den 23-jährigen Verdächtigen.

Mittlerweile hat sich die SPD-Innenministerin von Brandenburg, Katrin Lange, zu den Vorfällen geäußert. Die Polizei arbeite „mit Hochdruck an der Aufklärung der Hintergründe“. Lange bestätigte, dass der Tatverdächtige „sich mittlerweile zu beiden Taten geständig eingelassen“ hat, schreibt die Märkische Allgemeine. Es gebe keine Hinweise auf eine politische Motivation hinter dem Mord an dem CDU-Mitglied aus Brandenburg. Der 23-jährige Mann aus Guinea sei nicht ausreisepflichtig gewesen – und bisher nicht polizeilich durch Straftaten aufgefallen. Seine Aufenthaltserlaubnis ist seit dem 23. Januar abgelaufen, er hatte aber fristgerecht einen Antrag auf Verlängerung gestellt, so Lange.

Der Fall fällt in eine Zeit erhöhter Sensibilität für mutmaßliche Taten von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Erst kürzlich sorgte der Messerangriff im bayrischen Aschaffenburg für Schlagzeilen, der die politische Diskussion über Migration erneut entfachte – und die CDU zum Umdenken ihrer Brandmauer-Strategie zur AfD brachte. Der dazu eingebrachte Fünf-Punkte-Plan von Friedrich Merz sieht unter anderem strengere Grenzkontrollen und Einreiseverbote vor. Der Kanzlerkandidat der Union sagte dazu: „Und wir werden sie einbringen, unabhängig davon, wer ihnen zustimmt.“

Nach Gewaltverbrechen in Beelitz Verdächtiger in U-Haft
Auf dem Areal mit Wohnungen in Beelitz-Heilstätten haben sich innerhalb einiger Tage zwei Gewaltverbrechen ereignet. © Michael Ukas/dpa

Im Falle der Tat von Beelitz sind viele Fragen offen, zudem gibt es widersprüchliche Informationen über den Aufenthaltsstatus des mutmaßlichen Täters in Deutschland. Der Bürgermeister von Beelitz zeigte sich in einer ersten Reaktion zutiefst betroffen. „Für niemanden ist es verständlich und nachvollziehbar, wie sich solche Taten ereignen können“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth (parteilos) laut einer Mitteilung auf der Internetseite der Stadt.

Polizei ermittelt auf Hochtouren im Fall Beelitz

„Auch wenn sich Gewalttaten momentan häufen und man das Gefühl haben könnte, dass sie an der Tagesordnung sind, sollten wir uns vor Augen führen, dass wir in unserem Land und in der Stadt Beelitz immer noch sicher leben.“ Bürgermeister Knuth hofft jedoch, „dass die politisch Verantwortlichen in unserem Land aus den Vorfällen der letzten Zeit die notwendigen Konsequenzen ziehen“. Er sprach den Betroffenen sein tiefstes Mitgefühl aus.

Die Ermittler hoffen nun, durch weitere Untersuchungen und Zeugenaussagen Licht in diesen komplexen Fall zu bringen. Der Verdächtige wurde zunächst in eine psychiatrische Klinik gebracht. Das Amtsgericht Potsdam hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Mann erlassen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber dem RBB. Im Fall Aschaffenburg hatten Nachbarn vor dem Tatverdächtigen gewarnt – „Ich konnte nicht mehr schlafen“.

Auch interessant

Kommentare