Nasa verabschiedet sich 2030 von der ISS: Zeitalter der kommerziellen Raumstationen wird eingeläutet

Die internationale Raumstation ISS gilt als leuchtendes Beispiel für die Zusammenarbeit unter verschiedenen Nationen und Quelle wissenschaftlicher Entdeckungen. Jetzt hat die Nasa entschieden, sie im Jahr 2030 aus ihrer aktuellen Umlaufbahn zu steuern, berichtet das Magazin "Space".

Seit fast 25 Jahren war die ISS durchgehend besetzt, nun soll sie im pazifischen "Raumschiff-Friedhof" Point Nemo mit einer "sanften Wasserlandung" enden. Die Nasa arbeitet aktuell an einer Alternative, um den freiwerdenden Außenposten in der erdnahen Umlaufbahn anderweitig zu nutzen.

Ende der ISS: Nasa setzt auf Kommerzialisierung

Und das laut der "Welt" anders als bisher – weg von staatlich betriebenen Stationen und hin zu privater Kommerzialisierung. Ab 2030 plant die Nasa einen Übergang zu kommerziellen Raumstationen im niedrigen Erdorbit. Ziel ist, privaten Unternehmen eine führende Rolle bei Betrieb, Wartung und Nutzung dieser Stationen zu geben.

Wie "Space" berichtet, schickt die internationale Weltraumbehörde bereits seit Jahren über kommerzielle Partner erfolgreich Vorräte zur ISS, diese Zusammenarbeit soll nun ausgeweitet werden. Im Dezember 2021 vergab die Nasa laut des Technik- und Wissenschaftsportals "Golem" drei Aufträge zur Entwicklung kommerzieller Raumstationen an die Unternehmen Axiom Space, Orbital Reef und Northrop Grumman.

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Nach dem Ende der ISS wird sich zumindest zeitweise nur die chinesische Tiangong-Station in der Erdumlaufbahn befinden. (Symbolbild) Getty Images/SCIEPRO

Kommerzielle Stationen: Nasa startet Phase 2

Im September 2025 veröffentlichte die Nasa einen Entwurf für die zweite Phase ihrer Programme zur Entwicklung kommerzieller Raumstationen. Ausgewählte Unternehmen erhalten dabei finanzielle Unterstützung, um zu beweisen, dass ihre Raumstation fähig ist, mindestens vier Menschen für 30 Tage sicher im All zu beherbergen und zu versorgen.

Ziel ist es, als Nasa künftig bei den Unternehmen Missionen und Forschungsaufenthalte als kommerzielle Dienstleistungen buchen zu können – ähnlich wie es heute schon beim Transport von Fracht und Astronauten zur ISS der Fall ist.

Internationale Raumstation: Eine wissenschaftliche Goldmine

Seit sie 1998 ins Leben gerufen wurde, lieferte die Raumstation relevante Ergebnisse für die verschiedensten wissenschaftlichen Bereiche. Zu den wichtigsten Errungenschaften zählen laut "Space" Fortschritte in der Medizin, etwa bei der Erforschung von Muskel- und Knochenabbau, der wichtige Hinweise für die Behandlung von Osteoporose liefert. Auch Studien zum Verhalten von Krebszellen und Bakterien in der Schwerelosigkeit haben neue Therapieansätze angestoßen.

Nach dem Ende der ISS verbleibt nur die chinesische Tiangong-Station in der Erdumlaufbahn. Sie ist seit vier Jahren kontinuierlich bemannt.