In Großbritannien herrscht derzeit ein ungewöhnlicher Überfluss an Eicheln. Verantwortlich dafür ist ein sogenanntes „Mastjahr“, das etwa alle vier Jahre auftritt. Dabei produzieren bestimmte Bäume eine außergewöhnliche Menge an Nüssen, Beeren und Eicheln.
Wie die „BBC“ berichtet, wurde in Dunham Massey, einem großen Anwesen im englischen Cheshire, die bisher größte Menge an Eicheln gesichtet. Die dortige Chefgärtnerin bezeichnete die Eicheln als „Teppich, der die Beete bedeckt“. Auch an anderen Orten, wie Gawthorpe Hall in Burnley, nahmen die Eicheln zu. „Wir haben definitiv mehr Eicheln gesehen als je zuvor“, bestätigte ein Ranger der „BBC“.
„Mastjahr“: Experten erwarten reiche Ernte an Herbstfrüchten
Das „Mastjahr“ wurde durch das warme und trockene Frühjahr begünstigt. Trotz Hitze und Trockenheit erwarten Experten im Sommer eine reiche Ernte an Herbstfrüchten. Das sind erfreuliche Aussichten, denn laut BBC trägt dies auch positiv zur Tierwelt bei, da die Fülle an Beeren und Pilzen den Tieren zugutekommt.
Auch in Deutschland sorgt das Mastjahr besonders viele Eicheln. „Eine ausgewachsene Eiche produziert 50.000 oder mehr Eicheln, statt nur 5000. Das sind 500 Kilogramm von einem Baum allein“, so ein Biologe in der „Bild“-Zeitung.
Wissenswertes über Eicheln:
- Entwicklung und Reifung: Eicheln sind die Früchte der Eichenbäume und benötigen in der Regel 6 bis 24 Monate zur Reifung, abhängig von der Eichenart. Zum Beispiel benötigen Eicheln der Stieleiche (Quercus robur) etwa 6 Monate zur Reifung, während die der Amerikanischen Roteiche (Quercus rubra) bis zu 24 Monate benötigen können.
- Nahrungsquelle für Tiere: Eicheln sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, insbesondere Nagetiere wie Eichhörnchen, Mäuse und Vögel wie Eichelhäher und Wildschweine. Diese Tiere helfen auch bei der Verbreitung von Eicheln, indem sie sie vergraben und nicht alle wiederfinden, was zur Keimung neuer Eichen führen kann.
- Gerbstoffgehalt: Eicheln enthalten Tannine, chemische Verbindungen, die einen bitteren Geschmack haben und in hohen Mengen unverträglich oder giftig für Menschen und einige Tiere sein können. Um Eicheln essbar zu machen, müssen die Tannine durch Auslaugen entfernt werden, ein Prozess, bei dem die Eicheln in Wasser eingeweicht und mehrfach gespült werden.
- Verwendung in der Küche: Trotz ihres bitteren Geschmacks können Eicheln nach der Entfernung der Tannine in der Küche verwendet werden. Sie können gemahlen und als Mehlersatz in Brot und anderen Backwaren verwendet werden. In einigen Kulturen und traditionellen Gesellschaften waren Eicheln eine wichtige Nahrungsquelle.