Von den USA gebilligt: Südkorea trainiert Attentat auf Kim Jong-un

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In Südkorea üben Truppen gemeinsam mit den USA für einen Krieg mit Nordkorea. Den feindlichen Machthaber im Norden auszuschalten sei eine „Option“.

Seoul – Zwar schweigen die Waffen seit Jahrzehnten, doch völkerrechtlich befinden sich Nordkorea und Südkorea weiterhin im Kriegszustand. Eine Annäherung ist aktuell nicht in Sicht, ganz im Gegenteil. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un betonte zum Abschluss einer mehrtägigen Parteisitzung in der Hauptstadt Pjöngjang, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an.

Kim befahl stattdessen der Armee seines Landes, aufzurüsten und sich auf einen Krieg vorzubereiten, der „jederzeit“ auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen könne, wie nordkoreanische Staatsmedien am Sonntag berichteten. Das Land müsse „das Schwert schärfen“, um sich gegen die „Gefahr feindlicher Manöver“ zu wappnen – auch unter Mitwirken der USA.

Südkorea trainiert Anschlag auf Kim Jong-un

Derweil teilt Südkoreas Regierung mit, dass die Armee aktiv Übungen durchführe, Kim Jong-un gewaltsam von der Macht abzusetzen. Verteidigungsminister Shin Won-sik bestätigte am Montag (1. Januar) Übungen sogenannter Enthauptungsschläge in einem Interview mit dem TV-Sender MBN. Den Machthaber im feindlichen Norden auszuschalten, sei eine „Option“ – auch, dass US-Atomwaffen in die Region gebracht werden könnten.

Soldaten aus Südkorea und den USA bei einer gemeinsamen Übung.
Soldaten aus Südkorea und den USA bei einer gemeinsamen Übung. © KIM HONG-JI/AFP

Diese Übungen gehören laut Shin seit Jahren zur Abschreckungsstrategie des Landes. Doch öffentlich kommuniziert Südkorea Anschlagspläne eigentlich nicht. „Es ist zwar schwierig, offen über einen Enthauptungsschlag zu sprechen, aber die Spezialeinsatzkräfte aus Südkorea und den USA führen in dieser Woche ein Training durch“, sagte Shin. Geheime Militärübungen mit US-Spezialeinheiten haben im Dezember stattgefunden, teilte laut der New York Post auch Südkoreas Generalstabschef mit.

Südkorea will Kim Jong-un in Angst leben lassen

2017 hatte einer der Vorgänger Shins im Amt, Song Young-moo, Pläne zur Schaffung einer „Enthauptungseinheit“ verkündet. Diese sei auf die Beseitigung der nordkoreanischen Führung spezialisiert. Als Enthauptungsschläge werden Angriffe auf die politische und militärische Führungsstruktur eines Landes bezeichnet.

Laut einem Bericht der New York Times von 2017 gehören zu der Einheit unter anderem Helikopter und Flugzeuge, die südkoreanische Truppen nachts über die Grenze bringen und abwerfen können, wo sie dann Attentate durchführen sollen. „Die beste Abschreckung, die wir haben können – neben eigenen Atomwaffen – ist, Kim Jong-un um sein Leben fürchten zu lassen“, hatte der ehemalige General Shin 2017 der Zeitung gesagt. Eigene Atomwaffen hat Südkorea nicht.

Im Fall einer nuklearen Provokation durch Südkorea und die USA hatte Kim im Dezember mit einem Atomwaffenschlag gedroht. Seoul und Washington warnten, dass ein solcher Atomschlag das Ende der Führung in Pjöngjang zur Folge hätte.

Auf diesem von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellten Foto trifft Kim Jong-un (m.), Machthaber in Nordkorea, mit kommandierenden Armeeoffizieren zusammen.
Südkoreas Truppen führen Übungen durch, Kim Jong-un (m.), Machthaber in Nordkorea, gewaltsam zu beseitigen. © Uncredited/KCNA via KNS/dpa

Nordkorea will neue Satelliten starten

Derweil will Nordkorea seine militärischen Fähigkeiten zur Beobachtung der USA aus dem All ausbauen und im neuen Jahr drei weitere Aufklärungssatelliten starten. Die USA und ihre Partner Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea wegen eines ersten Satellitenstarts im November mit neuen Sanktionen belegt. Sie warfen Pjöngjang vor, dabei Technologien verwendet zu haben, die im Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen. (lrg/dpa)

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