Bayrischzell: Sanierung der Kläranlage verzögert sich
Die Sanierung der Kläranlage, eines der größten Infrastrukturprojekte für die Gemeinde Bayrischzell, muss weiter warten. Ein Baubeginn 2025 ist nicht realistisch.
Bayrischzell – In einem Sachstandsbericht über die Sanierung der Kläranlage erklärte Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer, dass es zu Verzögerungen kommen werde. „Ein Baubeginn 2025 ist nicht realistisch“, betonte er. Für die Gemeinde Bayrischzell ist die Sanierung der Kläranlage eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen 30 Jahre. Bereits seit Herbst 2020 ist klar, dass die Kläranlage dringend generalsaniert werden muss.
Bei der Sanierung der Kläranlage in Bayrischzell kommt es zu Verzögerungen
Bürgermeister Georg Kittenrainer informierte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über den aktuellen Planungsstand. Bei einem gemeinsamen Termin im Juli mit dem Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und dem Ingenieurbüro der Gemeinde wurden Bedenken vom Wasserwirtschaftsamt geäußert und empfohlen den Ablauf über eine Rohrleitung in die Leitzach zu verlegen – etwa 600 Meter nach Westen oder 100 Meter nach Süden. „Das würde durch eine bioptop-kartierte Feuchtwiese gehen“, wundert sich Georg Kittenrainer.
Außerdem müsse zusätzlich zu umfangreichen Grabearbeiten jeweils ein Bach unterquert werden, was zur Folge haben könnte, dass das nur mit einer Pumplösung möglich ist. „So was baue ich nicht“, betonte er. Das geklärte Abwasser mit einem Pumpwerk im Flusslauf weiter oben einzuleiten, ist seiner Meinung nach „Irrsinn“. „Aber wir werden das alles im laufenden Verfahren prüfen“, sagte Kittenrainer. Solche Auflagen verursachten in jedem Fall enorme Mehrkosten.
Durch neue Forderungen der Fachbehörde verschiebt sich Sanierung nach hinten
Bevor eine Entscheidung getroffen werden könne, seien zusätzliche Messungen erforderlich. Außerdem müssen weitere Untersuchungen an den Mischwasserentlastungsbauwerken durchgeführt werden, die nach aktuellem Stand ebenfalls nachgerüstet werden müssen. „Dass wir 2025 mit dem Kläranlagenbau beginnen werden, ist nicht mehr realistisch“, sagte er.
Durch die neuen und laut Bürgermeister unvorhergesehenen Forderungen der Fachbehörde wird sich der Zeitplan für die Baumaßnahme nach hinten verschieben. Die Entwurfsplanung könne im Jahr 2024 abgeschlossen werden. Das Wasserrechtsverfahren und die Ausführungsplanung sollen bis Mitte 2025 erfolgen, gefolgt von der Ausschreibung. Die Bauarbeiten sind für 2026 geplant, mit einer Fertigstellung im Jahr 2027.
Höhe der Verbesserungsbeiträge noch unklar
„Eigentlich wollte ich in den Gemeindenachrichten über die zu erwartenden Kosten für die Bürger informieren“, sagte er. Aber aufgrund dieser Entwicklungen können derzeit noch keine seriösen Angaben zu den Kosten gemacht werden. Erst wenn mehr Informationen vorliegen, kann die Höhe der Verbesserungsbeiträge festgelegt werden. Ein kleiner Trost: Auch die Erhebung der Beiträge verschiebt sich um ein Jahr, sodass die erste Rate frühestens Anfang 2026 fällig wird. Judith Weber
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