A9 stundenlang gesperrt: Sattelzug durchbricht Leitplanke und legt Verkehr lahm

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In der Leitplanke verkeilt hat sich ein 40-Tonner auf der A9. Die Autobahn war mehrere Stunden gesperrt, bis die Einsatzkräfte und eine Fachfirma den ausgelaufenen Betriebsstoffen Herr geworden waren. © Freiwillige Feuerwehr Allershausen

Wie durch eine „glückliche Fügung“, wie es die Feuerwehr nennt, gab es bei dem Unfall keine Verletzten. Der Fahrer eines 40-Tonners hat am Dienstag auf der A9 die Leitplanke durchbrochen. Die Folgen waren gravierend.

Fahrenzhausen – Auf der A9 ging am Dienstagnachmittag in beiden Fahrtrichtungen gar nichts mehr: Ein 40-Tonner, beladen mit Schiffscontainern, war gegen 14 Uhr auf der Autobahn in Richtung München auf Höhe Weng mit einem Pkw kollidiert und hatte danach die Leitplanke durchbrochen. Laut Verkehrspolizei Freising war ein technisches Problem der Grund, weswegen der 52-Jährige die Kontrolle über den Lkw verloren hatte.

Der Sattelzug verkeilte sich in der Leitplanke, durch die Wucht des Unfalls wurde der Dieseltank des Unglücksfahrzeugs aufgeschlitzt, wodurch mehrere hundert Liter Betriebsstoffe auf die volle Breite der Fahrbahn in Richtung München austraten, wie Leonhard Held, bei der FFW Allershausen unter anderem zuständig für die Pressearbeit, mitteilt. Er spricht von glücklicher Fügung, dass der Pkw lediglich minimal in Mitleidenschaft gezogen wurde, und weder der Lkw-, noch der Pkw-Fahrer bei dem Unfall verletzt wurden. Der Sachschaden ist laut VPI immens und beläuft sich auf mehr als 150 000 Euro.

Ebenfalls ein glücklicher Umstand sei es gewesen, dass zufällig ein Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Schwabach in Richtung Nürnberg unterwegs war und sofort als Ersthelfer die Absicherung der Einsatzstelle übernahm. Zudem kümmerten sie sich um die Unfallbeteiligten, bis die Feuerwehr Allershausen sowie die FFW Leonhardsbuch vor Ort waren. „Die Feuerwehr Allershausen begann nach Eintreffen sofort mit dem Auffangen des austretenden Diesels und dem Verschluss der Tankleckage, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, erklärt Held gegenüber dem FT.

Mittels Ölbindemittel habe man ausgetretene Stoffe gebunden, um eine weitere Belastung für die Umwelt zu vermeiden. Dafür musste die A9 in Richtung München komplett durch die Feuerwehren gesperrt werden. Die Einsatzkräfte mussten einer so großen Menge an Betriebsstoffen Herr werden, dass weiteres Ölbindemittelmaterial an die Einsatzstelle nachgeliefert werden musste. Ebenfalls vor Ort: das Wasserwirtschaftsamt München, das die ausgelaufenen Stoffe begutachtete.

Der Lkw hat mehrere hundert Liter Betriebsstoffe verloren, die Feuerwehren Allershausen und Leonhardsbuch sind mit Ölbindemittel dagegen vorgegangen.
Der Lkw hat mehrere hundert Liter Betriebsstoffe verloren, die Feuerwehren Allershausen und Leonhardsbuch sind mit Ölbindemittel dagegen vorgegangen. © Freiwillige Feuerwehr Allershausen

Die Sperrung der linken Fahrspur in Richtung Nürnberg übernahm die Autobahnmeisterei München-Nord. Einsatzleitung, Verkehrspolizei und die Autobahnmeisterei beschlossen im Laufe des Einsatzes, die massive Fahrbahnverunreinigung durch eine Fachfirma beseitigen zu lassen, bevor der Verkehr laut Polizei gegen 21.30 Uhr wieder vollständig freigegeben werden konnte.

Der Stau zog sich am Dienstagnachmittag durch den westlichen und nördlichen Landkreis. Held: „Um einen weiteren Rückstau zu vermeiden, wurde eine Ausleitung auf Höhe der Ausfahrt Allershausen eingerichtet, wodurch der Verkehr auf Bundes- und Landstraßen ausweichen musste.“ Eine Blechlawine bahnte sich den Weg über die Dörfer, weswegen es etwa auf der St 2084 zwischen Allershausen und Zolling und auf der Nordostumfahrung Freising ebenfalls zu Staus kam. Um den Bergeprozess zu beschleunigen, wurde, nach Rücksprache mit dem Straßenbaulastträger, die deformierte Leitplanke mittels Trennschleifer durch die Feuerwehr zerlegt.

Und auch Menschen im Stau hatte man im Blick: „Zusammen mit der Johanniter Unfallhilfe Allershausen wurden bedürftige Pkw-Fahrer im Stau mit Getränken versorgt“, so Leonhard Held.

Ebenfalls vor Ort waren zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug. Wegen des Rückstaus kam es zu mehreren Auffahrunfällen.

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