Italien-Hitze fordert fünf Todesopfer an der Adria – jüngstes Opfer 19 Jahre alt
Italien-Hitze fordert fünf Tote an der Adria – jüngstes Opfer erst 19 Jahre alt
Extrem-Wetter macht Italien zu schaffen. Im Süden Italiens herrscht Alarmstufe Rot. Die Hitzewelle hat bereits fünf Menschen das Leben gekostet.
Rom – Das afrikanische Hochdruckgebiet „Kamel“ dominiert seit Tagen das Wetter in Italien. Die Folgen sind extrem: Die Höchstwerte steigen auf bis zu 40 Grad – besonders im Süden und Mittelitalien. Nachts liegen die Temperaturen teils bei bis zu 30 Grad. In Apulien sind fünf Menschen vermutlich an der Hitze gestorben, berichten italienische Medien. Ein Ende dieser intensiven Hitzewelle ist laut den Prognosen erst am Wochenende in Sicht.
Tragische Bilanz der Hitzewelle in Italien: Opfer zwischen 19 und 82 Jahren
In Palermo, der Hauptstadt der Insel Sizilien, gilt weiterhin die höchste Hitze-Alarmstufe Rot. In mehr als einem Dutzend weiterer Städte wurden laut dem Bulletin des italienischen Gesundheitsministeriums Hitzewarnungen aktiviert. Die Situation bleibt kritisch. Die Bilanz der vergangenen Tage erschüttert.

Am Montag (21. Juli) waren bereits drei Menschen an der Adria ums Leben gekommen: Ein 79-Jähriger starb auf der öffentlichen Strandpromenade in Porto Cesareo. Ein 66-jähriger Unternehmer erlitt einen tödlichen Anfall auf seinem Boot vor Savelletri. Besonders tragisch: Eine erst 19-Jährige kam in den Gewässern von Ugento (Provinz Lecce) ums Leben, berichtet tgcom24.mediaset.it.
„Tödliche Hitze in Apulien“ – wie die italienische Zeitung La Repubblica schreibt, ist vermutlich am Dienstag (22. Juli) für zwei weitere Todesfälle verantwortlich: In Torre Inserraglio brach ein 82-jähriger Urlauber am Strand vor den Augen seiner Frau zusammen. Trotz sofortiger Hilfe durch Badegäste, Rettungsschwimmer und medizinisches Personal konnte sein Leben nicht gerettet werden. Zeitgleich erlitt ein etwa 60-jähriger kroatischer Tourist in Torre dell‘Orso einen Herzstillstand beim Baden im Meer.
Italien ächzt unter Hitzewelle: „Sieben Tage Sahara-Wetter ohne Unterbrechung“
Lorenzo Tedici, Meteorologe bei ilmeteo.it erklärt: „Im 20. Jahrhundert waren Höchsttemperaturen über 40 Grad Celsius die Ausnahme und hielten höchstens 2 bis 3 Tage im Süden und 1 bis 2 Tage in Mittelitalien (selten) an. Nun befinden wir uns zunehmend in einem nordafrikanischen Klima, sogar wochenlang.“
Am Samstag erreichten die Temperaturen im Süden 42 bis 45 Grad, warnt der Wetterexperte. „Sieben Tage Sahara-Wetter ohne Unterbrechung, ein wahrer Backofen.“ Ein Ende der Hitzewelle ist erst am Wochenende in Sicht. Laut Prognosen kühlen die Temperaturen im Süden erst zum Ende dieser Woche ab. Dabei liegt die erste Hitzewelle des Jahres 2025 in Italien noch nicht lange zurück. Kurz darauf glühte Europa – Waldbrände brachen aus.
Italien-Wetter: Unwetter mit schweren Gewitter und Hagel drohen im Norden
Während der Süden unter der Hitze leidet, ist das Wetter im Norden Italiens extrem instabil. Am Mittwoch (23. Juli) drohen Hagelstürme und schwere Gewitter, besonders in den Bergregionen vom Piemont bis zur Lombardei, dann Trentino-Südtirol bis Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Das Wetterportal warnt: „Die Phänomene können sehr heftig sein.“
Unwetter-Serien in Italien scheinen dieses Jahr kein Ende zu nehmen. Schon Anfang Juli lösten sintflutartige Regenfälle Erdrutsche aus. Auch die Olympiastraße wurde dabei erneut von Schlamm, Steinen und Geröll verschüttet. (ml)