180 ehrenamtliche Helfer: Das große Feier-Finale übertrifft alle Erwartungen

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Zum Kirchenzug stellten sich die Teilnehmer an den Feierlichkeiten in Beuerberg am Sonntagmorgen auf. © Volker Camehn

180 Jahre Musikkapelle Beuerberg und 50 Jahre Spielmannszug: 39 Vereine waren beim großen Feier-Finale im Klosterdorf dabei.

Beuerberg – Weil der Ton ja die Musik macht und der richtige Takt nicht fehlen darf: Beuerberg war vier Tage lang im Ausnahmezustand, feierte die Musikkapelle doch ihr 180-jähriges Bestehen, der Spielmannszug immerhin schon seinen 50. Geburtstag. Letzterer gehört zur Gebirgsschützenkompanie Beuerberg-Herrnhausen und ist ebenfalls aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Und das nicht nur, weil der Eurasburger Bürgermeister Moritz Sappl hier mitmacht. „Wir haben Mitglieder im Alter von zehn bis 62 Jahren“, sagte Spielmannszug-Chef Bernhard Bromberger.

Viele Vereine aus dem Umland zu Gast

Das Feier-Finale des großen Jubiläums stieg am Sonntag. 39 Vereine waren dabei, etwa der Burschenverein, die Freiwillige Feuerwehr, aber vor allem auch viele Teilnehmer aus dem Umland, wie Musikkapellen-Chef Peter Urban nicht ohne Stolz bilanzierte. So war etwa die Blaskapelle aus Kochel am See angereist. Der Georgi-Verein Penzberg war mit einem Zweispänner vertreten, die Gebirgsschützen aus Wolfratshausen marschierten ebenfalls mit. Alles in allem versammelten sich rund 950 Teilnehmer gegen 9.30 Uhr vor dem Festzelt an der Bahnhofstraße zum Kirchenzug.

Der Spielmannzug feierte seinen 50. Geburtstag. Eines seiner Mitglieder ist Bürgermeister Motitz Sappl (vorne re.).
Der Spielmannzug feierte seinen 50. Geburtstag. Eines seiner Mitglieder ist Eurasburgs Bürgermeister Moritz Sappl (vorne re.). © Volker Camehn

Die Musikkapelle und der Spielmannszug sind eine Bereicherung für den Ort.

Die Vorbereitungen für diesen Fest-Marathon waren nicht ohne. „Wir haben ein Jahr für Planung und Vorbereitungen gebraucht“, sagte Urban. Dabei ging es ambitioniert zu. „Wir wollten möglichst ein Programm für jeden Geschmack auf die Beine stellen, für Jung und Alt.“ Das Konzept ging auf: Es gab Austropop, Bieranstich und Ochsenfleisch-Essen sowie schließlich den sonntäglichen Nachmittag der Blasmusik, an dem die Kapellen Eurasburg, Degerndorf und Holzhausen aufspielten. Ohne Sponsoren und die Unterstützung der Gemeinde ist derlei nicht zu stemmen, sagte Urban. Wichtig ist jedoch: Die Festivitäten dürften den Gemeinschaftssinn innerhalb der Dorfgemeinschaft gestärkt haben – und das schon in der Vorbereitung: „Gut 70 Leute haben beim Festzeltaufbau mitgeholfen“, sagt Urban. Insgesamt seien hier gut 180 ehrenamtliche Helfer am Start gewesen.

Musikmachen als ein Weg aus der Isolation

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Den feierlichen Auftakt bildete am Sonntag der Feldgottesdienst auf der nahe gelegenen Wiese außerhalb des Ortes. „Seit 180 Jahren gibt die Musikkapelle Beuerberg Takt und Ton vor, weist aber auch in die Zukunft“, lobte Pfarrer Bernhard Häglsperger die Jubilare. Musikmachen sah der Geistliche auch als ein Mittel gegen die Vereinsamung der Menschen: „Gerade junge Leute verlieren sich heute in der Weite der sozialen Medien.“ Was früher die Industrialisierung gewesen sei, sei heute das Internet. Die Musik böte da einen Weg aus der Isolation. Anders formuliert: Musik ist, wenn man trotzdem lacht.

Warme Worte gab es schließlich auch vom Rathauschef. Musiker hätten „ein Herz für ihr Tun“, betonte Moritz Sappl in seinem Grußwort. Die Musik könne mitunter mehr ausdrücken als 1000 Worte. Kurz: „Die Musikkapelle und der Spielmannszug sind eine Bereicherung für den Ort.“ Und er lobte mit dem Blick auf die Feierlichkeiten in seiner Gemeinde auch und vor allem das Miteinander der Vereine. „Damit kann man mehr erreichen, als wenn jeder alleine vor sich hinwurschtelt.“

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