Für den Gaza-Deal mit Israel: So haben Biden und Trump zusammengearbeitet

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An dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas sowohl haben Präsident Biden als auch Nachfolger Trump eine Rolle gespielt. Ihre Teams haben zusammengearbeitet.

Tel Aviv – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden wie auch dessen designiertem Nachfolger Donald Trump für ihre Unterstützung beim Aushandeln eines Abkommens mit der Hamas gedankt. Biden gratulierte Netanjahu nach Angaben des Weißen Hauses für die von den Vermittlern verkündete Einigung auf eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln. Beide hätten über die unvorstellbaren Bedingungen gesprochen, die die Geiseln – darunter mehrere Amerikaner – in den 15 Monaten ihrer Gefangenschaft ertragen mussten, und über das schreckliche Leid ihrer Familien.

Biden und Trump arbeiten für Gaza-Abkommen zusammen

Trump und Biden haben offenbar zusammengearbeitet, um ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Als Katars Premierminister am Mittwoch endlich das Abkommen über einen Waffenstillstand verkündete, waren Vertreter gleich zweier amerikanischer Regierungen in Doha anwesend. Brett McGurk, der langjährige Nahost-Verhandlungsführer von Präsident Joe Biden, und auch Steve Witkoff, der Nahost-Beauftragte des designierten Präsidenten Donald Trump.

Nach Angaben von CNN haben sich McGurk und Wittkoff sogar die Treffen im Nahen Osten unter sich aufgeteilt, um den Deal zwischen Israel und Hamas unter Dach und Fach zu bringen. Auch kritische Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wurden dabei geführt. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden war „fast beispiellos“, wird ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration in dem Bericht zitiert. Beide können sich über einen Sieg in derselben Sache freuen.

US-Präsident Joe Biden trifft sich mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses im November 2023.
US-Präsident Joe Biden und Donald Trump haben für ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas zusammengearbeitet. © dpa/Evan Vucci

Uneinigkeit, wessen Erfolg das Gaza-Abkommen ist

Geht es nach der Biden-Regierung haben die Vorbereitungen für ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas bereits vor der Wahl begonnen, nach dem ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon begonnen hat. „In einer Rede auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago Anfang des Monats sagte Witkoff, Bidens Team sei die „Speerspitze“ der Gespräche gewesen“, heißt es in dem Bericht. Biden zeigt sich da zurückhaltender. Der Noch-Präsident bezeichnete die Gespräche zum Waffenstillstandsabkommen als „eine der schwierigsten Verhandlungen, die ich je erlebt habe“.

Die Frage, wessen Verdienst die Einigung denn nun sei, seine oder die von Trump, verärgert ihn jedoch. „Soll das ein Witz sein?“, sagte er, bevor er das Podium im Weißen Haus verließ. Laut CNN hatte Biden sich im Weißen Haus mit Trump getroffen und ihn darum gebeten, sein Team solle mit der Regierung zusammenarbeiten, um die Geiseln aus dem Gazastreifen zu befreien. „Wir sind bereit, mit dem neuen Team auf parteiübergreifender Basis zusammenzuarbeiten, um alles in unserer kollektiven amerikanischen Macht Stehende zu tun, um die Freilassung der lebenden und verstorbenen Geiseln zu erreichen“, sagte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan in der Woche nach der US-Wahl im November.

Abkommen zwischen Israel und Hamas könnte zu Kriegsende führen

Sollte die Vereinbarung Bestand haben, würde dies den Weg zu einem dauerhaften Ende des seit 15 Monaten anhaltenden Gaza-Kriegs ebnen. Auslöser war ein Angriff der Terrormiliz Hamas auf israelische Orte und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen. Dabei wurden offiziellen Angaben etwa 1200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt. Etliche kamen inzwischen frei, viele wurden getötet. 98 sollen sich bis heute in der Gewalt der Hamas befinden. Die palästinensische Seite beklagt indes über 46.000 Todesopfer durch die anhaltenden Angriffe Israels seit dem 7. Oktober 2023. (erpe/dpa)

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