Influencerin gab Elterntipps bei YouTube – jetzt muss sie wegen Kindesmissbrauchs ins Gefängnis

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Vorbildliche Mutter, Erziehungstipps auf Social-Media – dieses Image lebte eine Influencerin. Nun droht ihr eine sehr lange Gefängnisstrafe.

Utah – Heile Welt nach außen, innen ein Desaster: Eine ehemalige YouTuberin aus den USA, und ihre Geschäftspartnerin bekannten sich in vier Fällen des schweren Kindesmissbrauchs schuldig. Die 42-jährige Mutter von sechs Kindern überzeugte wohl ihre beiden jüngsten Kinder davon, dass sie böse und besessen seien und bestraft werden müssten, um Buße zu tun. Und das als sogenannte „Expertin“ für Kindeserziehung.

Influencerin gab Elterntipps bei YouTube – jetzt muss sie wegen Kindesmissbrauchs lange ins Gefängnis

Zusammen mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern gründete sie im Jahr 2015 einen YouTube-Kanal mit dem Namen „8 Passengers“. Über diesen teilte sie ihre Erfahrungen – ausgerechnet zum Thema Erziehung der Kinder in einer Großfamilie. Die Mutter gab anderen Eltern Tipps und sammelte so eine große Zahl an Zuschauern. Laut BBC hatte der Kanal über zwei Millionen Abonnenten. Mittlerweile wurde er gelöscht – der Ehemann hat die Scheidung eingereicht.

Die Familien-Vloggerin war ein Star und Idol in der Öffentlichkeit – doch zu Hause quälte sie offenbar ihre Kinder. Wie SkyNews berichtete, gab sie in ihrem Plädoyer vor Gericht zu, ihren Sohn getreten zu haben. Zudem habe sie dessen Kopf unter Wasser gehalten und ihm mit ihren Händen Mund und Nase verschlossen.

Gewalt an Kindern
Eine US-YouTuberin muss wegen Kindesmissbrauchs ins Gefängnis. © Nicolas Armer/dpa

Sechsfache Mutter quält mit Geschäftspartnerin ihre jüngsten Kinder

Die sechsfache Mutter und ihre Beraterin gaben zu, dass sie den Jungen stundenlang in der prallen Hitze haben arbeiten lassen, ohne ihm ausreichend zu essen oder zu trinken zu geben. Laut Notrufaufzeichnungen flüchtete der 12-jährige Sohn im August durch ein Fenster zu den Nachbarn und bat diese, die Polizei zu benachrichtigen. Dünn, voller Wunden und Klebeband um Knöcheln und Handgelenke.

Beide Frauen wurden daraufhin festgenommen und mit einer Haftstrafe von bis zu 30 Jahren belegt. Die Mitangeklagte gab vor Gericht zu, die jüngste Tochter der Influencerin – damals neun Jahre alt – mehrmals gezwungen zu haben, in einen Kaktus zu springen. Und barfuß über unbefestigte Straßen zu laufen.

Junge und Mädchen werden schwer verletzt und unterernährt ins Krankenhaus gebracht

Tränenreich beteuerte die sechsfache Mutter vor Gericht: „Ich werde nie aufhören zu weinen, weil ich eure zarten Seelen verletzt habe.“ Der Junge und das Mädchen wurden nach den Festnahmen ins Krankenhaus gebracht. Zusammen mit zwei weiteren Geschwister wurden sie in Staatsgewahrsam genommen.

Ein gänzlich anderes Problem als die US-YouTuberin hatte eine junge Frau. Die Gen-Z-Influencerin beklagte sich über ihre neue Arbeit – und war wenig später ihren Job los. (mg)

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