„Stark gealtert und desorientiert“ – Hat Obama in diesem Moment entschieden, Biden fallen zu lassen?
Barack Obama galt als Unterstützer Joe Bidens. Mittlerweile sieht er die Kandidatur des Präsidenten kritisch. Er soll über dessen Zustand erschüttert sein.
New York/Los Angeles – Der Druck auf den US-Präsidenten Joe Biden wird immer größer. Im November stehen die US-Wahlen an, doch die Unterstützung für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wird immer kleiner. Gerüchte, Biden werde zurücktreten, flachen seit Tagen nicht ab. Die Unzufriedenheit mit Biden wird stattdessen immer größer. Auch der frühere demokratische Präsident Barack Obama wendet sich langsam von ihm ab.
Obama „erschrocken und erschüttert“ über Joe Bidens Zustand
Biden muss zurzeit eine Pause im Wahlkampf einlegen. Grund dafür ist eine Coronavirus-Erkrankung. Was für viele ein weiteres Zeichen dafür ist, zurückzutreten und nicht gegen den Republikaner und Ex-Präsidenten Donald Trump anzutreten, verärgert Biden nur. Laut einem Bericht der New York Times (NYT) sollen einige Menschen in seinem Umfeld bereits begonnen haben, mögliche Termine und Orte für eine Rücktrittserklärung zu suchen.
Auch die Unterstützung Obamas bröckelt. Berichten zufolge soll er bereits Bedenken über Bidens Kandidatur geäußert haben. Der letzte gemeinsame Auftritt der beiden war am 15. Juni bei einer Spendenveranstaltung in Los Angeles. Ein Berater von Obama, der an dem Abend der Spendenaktion anwesend war, sagte, dass es klar gewesen sei, dass Obama an diesem Abend „erschrocken und erschüttert“ darüber gewesen sei, „wie sehr Biden gealtert war und desorientiert wirkte“, schreibt die NYT.
Wahlkampf in den USA: Obama begleitet Biden von der Bühne
Der Auftritt der beiden hallte in den sozialen Netzwerken nach, wie Newsweek berichtete. Dutzende Videoausschnitte wurden geteilt, in denen der Moderator der Veranstaltung, Jimmy Kimmel, Biden sowie Obama auf der Bühne stehen, während das Publikum applaudiert. Biden steht danach noch ein paar Sekunden reglos auf der Bühne. Daraufhin nimmt Obama Bidens Hand und es sieht aus, als würde Obama den Präsidenten von der Bühne führen. Das Weiße Haus erklärte nach der Veranstaltung, dass Biden für den Applaus stillstand.
Biden und Obama: Beziehung durch Präsidentschaftswahlen angeschlagen
Die Veranstaltung brachte Biden jedoch eine rekordverdächtige Summe von mehr als 30 Millionen US-Dollar ein. Spekuliert wird, dass die Spendensumme im Juli deutlich geringer ausfällt als im Juni. Erste Sponsoren der Demokraten sollen ihre Spenden eingestellt haben und diese erst wieder aufnehmen, wenn Biden zurücktrete.
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Die Beziehung zwischen Biden und Obama wird zusätzlich durch die Präsidentschaftswahlen 2016 überschattet. Wie die NYT schreibt, soll Biden noch einen Groll gegen Obama haben, da dieser ihn damals von einer Kandidatur abgehalten habe. Stattdessen wurde Hillary Clinton zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, die eine Niederlage gegen Trump einfuhr. Trotz des Druckes, der auf Biden lastet, will er weiterhin für seine Kandidatur kämpfen. (vk)